Hausbau Teil IV
20. Februar 2018
Wenn es in Paraguay so aussieht, bleiben alle zuhause, da die Pisten unpassierbar sind.
20.02.2018
Victór hat den Plattenleger bestellt. Zum ersten Mal packen wir die vielen Schachteln aus. Überraschung! Anstelle von der Farbe Anthrazit, befinden sich vier verschiedene Tonarten in einer Schachtel.
Alleine diese Farbe haben wir ausgewählt!
Tja, und jetzt? Victór ruft an. Dies sei so, wird ihm mitgeteilt, uns hat man aber auf dieses kleine Detail nicht hingewiesen. Also ab nach Asunción, umtauschen. Bruno bleibt hier, ich fahre alleine. Gegen Mittag bin ich vor Ort, suche im Eiltempo neue aus, welche man mir gleich auf den Tiburon hievt und ab geht's zurück nach Independencia.
Wieder Zuhause staune ich nicht schlecht. Die Garage ist schon fast fertig betoniert.
Am nächsten Morgen beginnt der Fliesenleger mit der Arbeit.
Und unsere Mannschaft macht weiter mit dem Betonieren des Garage-Bodens, und die Säulen des Gästehauses werden rund.
Nun wird es Zeit, unsere zwei Sickergruben auszuheben. Bruno macht dies mit dem "Bagger" in einem Tag. Victór
meinte, zwei Männer würden sonst zwei Wochen dazu gebrauchen. Die erste Kammer wird 2x2 Meter, die zweite
3x3 Meter tief.
Sickergrube Nummer zwei ist etwa 50 Meter vom Haus entfernt.
23. Februar 2018
Amado bringt vorläufig die letzten Tonnen Grasmotten (Grasnarben). Wieder bringt er seine halbe Familie mit.
Auch bekommt der Wasserturm die Betonplatte und das Register.
Montag, 26. Februar 2018
Das Gästehaus wird verputzt, die Bodenfliesen im Bad werden verlegt und die zweite Sickergrube wird gemauert.
Wie ein Freund lachend meinte: "Da geht aber ne Menge "Scheisse" rein, Mann, bis zum Lebensende." Nun, wenn ich das richtig verstanden habe, kommt hier nur noch "Flüssiges" raus, denn, in der ersten Grube werden die Feststoffe von den Bakterien zersetzt und gelangen über den "Fettabscheider" in die zweite Kammer, wo es später als Wasser ausgeschieden wird.
Wieder nach Feierabend kommen die Männer, welche die Spenglerarbeiten ausführen. Diesmal liefern sie das elektrische Eingangstor.
Gleich dahinter ist ja unser "Kleiner Bosque", welcher uns zu Beginn große, riesengroße Sorgen bereitet hat. Die Wassermassen unterspülten die vielen Wurzeln, rissen alles mit. Aber hei, sieht doch nach fünf Monaten schon ganz anders aus. Richtig gut gefällt mir das.
Auch das umgepflügte und vom Wasser weggeschwemmte Feld hat sich bestens erholt und sieht toll aus.
Zur Zeit arbeiten sechzehn Mann auf der Baustelle. Es geht RUND. Ich weiß wieder nicht wo schauen, fotografieren, so schnell ändert sich alles. Daniel ist verantwortlich für die Betonplatte der Sickergrube.
Carlos für die Fliesenarbeiten, er kam ja neu dazu.
Im Küchen-Wohnbereich wird der Boden betoniert.
Die Garage wird verputzt, die Abwasserrohre und Wasserleitungen von Gästehaus/Camper WC-Dusche werden eingelegt.
01. März 2018
Im Schlafzimmerboden fehlen nur noch einige Fliesen.
Die Rampe wird für den Beton vorbereitet.
Und wieder einmal gießt es wie aus Kübeln. Die Dachrinne hält dem vielen Wasser nicht stand.
Das Badezimmer ist fertig gefliest.
Manuel und Bruno befestigen die letzten 100 m Maschendrahtzaun. Und...wir graben tatsächlich unseren LETZTEN Wasserkanal, weil das Wasser meinen Gemüsegarten unter Wasser setzt.
Nach zwei Tagen Asunción sieht es bei uns so aus. Die Rampe ist betoniert. Dusche/WC im Gästehaus und die Werkstatt sind betoniert, Schlafzimmer und Ankleideraum haben Bodenfliesen.
Kaum zuhause nimmt Bruno die Schaufel und verlängert den letzten, neuen Wasserkanal.
Wieder einmal heißt es: Tag der offenen Schleusen.
Mein Gemüsegarten steht immer
noch unter Wasser. Diese Drainagen funktionierten TOP.
Das Geniale hier ist, eine Stunde später ist fast alles Wasser wieder weg.
Die Aushubarbeiten für unsere "Medialuna-Treppe" beginnen. Die Stimmung ist wieder einmal super. Die Männer lachen, singen und johlen aus vollem Hals.
Im Gästehaus und in der Werkstatt werden die Wände verputzt, im Haus bekommen die Wände ihren ersten Anstrich, im Badezimmer werden Wasser und Strom gelegt, es geht "ruck zuck, zack zack!"
06. März 2018
Der Boden im Schlafzimmer hat Fliesen.
Gegen Abend bringt Victorino eine Ladung Kies, welche Bruno beim Eingang verteilt. Gottseidank haben wir einen Bagger!
Mit dem Kies sollte bei Regen problemlos die Einfahrt benützt werden können, die sonst arg verschlammt ist.
Wir haben Wasser!!!!
Auch diese Woche wurde wieder fleißig gearbeitet. Der Fensterbauer war hier und hat "Maß" genommen. Der Boden im Gästehaus inklusive Terrasse wird fertig betoniert. WC/Dusche für die "Fahrenden" ist verputzt. Die Treppe hat zwei von fünf Stufen. Werkstatt, Schlaf- und Badezimmer sind grundiert und haben einen ersten Farbanstrich bekommen. Wohnzimmer/Küche sind zu ¾ gefliest.
Und langsam nimmt auch der "Kabelsalat" in den zwei Verteilerkästen Form an.
Ich war kurz in Villarrica. Als ich zurückkomme, hat Bruno den Kanal für das Abflussrohr zwischen Sickergrube eins und zwei ausgebuddelt. Die Leute von Victór haben die Abflussrohre eingelegt und Bruno hat mit dem Bagger alles wieder zugedeckt. Was sonst ein Tag Arbeit für zwei Leute gewesen wäre, schaffte der Bagger in drei Stunden.
Für die Aussendusche brauchen wir Pflanzen. Bruno will was "natürliches, einfaches". Also ab zu unserer "Gärtnerei".
Vollbeladen und mit wertvollen Tips kommen wir zurück.
Irgendwie fehlt da noch was, also nochmals ab zum Vivero... So, jetzt passt es!
12.03.2018
Victór hat eine Überraschung für uns. Die Werkstatt ist fertig! Ohne unser Bemerken, bekamen die Wände einen zweiten Farbanstrich, Licht und Strom wurde installiert. LISTO...para usar!
Die Treppe hingegen löst bei Victór nur Kopfschütteln aus. Er findet die fünfundvierzig Zentimeter breiten Stufen viel zu groß, denn normal sind ja dreißig Zentimeter. Wir finden es super.
Der Fensterbauer fährt vor. Die zwei Arbeiter beginnen die Alu-Rahmen einzupassen. Der Jefe drückt auf seinem Smartphone rum! Bis gegen Abend sind fast alle Fenster eingesetzt.
Wir machen einen Trip nach Carapeguá und holen zehn Ventilatoren ab. Bruno hat im Internet ein Top-Preis-Angebot gefunden. Normalpreis 550'000, unser Preis 386'000 Guarani. Einzige Bedingung: Abholen! Natürlich werden sie sofort zusammengestellt und montiert.
14. März 2018
Im Gästehaus werden die Holzbalken für die Decke eingepasst...
...und am Haus werden die "Schmutzfänger-Steine" angebracht. Wieder gibt es heftige Diskussionen mit Victór, weil ich sie nicht so will, wie es üblich ist. "Suizo loco", sein Kommentar, verrückte Schweizer!
Die Aussendusche bekommt noch ein Becken...leider wird mein Wunsch, dieses so groß zu machen, dass es für Lola zum Planschen reicht, nicht gutgeheissen.
Wir beschließen, den letzten Wasserkanal unterirdisch, in eine Röhre zu legen.
Victorino bringt acht Tonnen Kies. Bruno verteil sie in einer Stunde auf der Zufahrtsstrasse zum Haus, welche bei Regen immer noch weggespült wird.
Am Donnerstag Nachmittag zieht ein heftiges Gewitter über uns hinweg. Wir realisieren erst am Freitag Mittag, was für ein Chaos auf der Erdpiste herrscht, welche wir benutzen, um zu unseren Ländereien zu gelangen, als mich unser Nachbar anruft, ob ich vorbeikommen könnte. Ich müsse aber zu Fuss kommen, da die Strasse "tutti kaputti"sei! "Wie? Wieso? Warum? Oh Mann, klar. Am Mittwoch hat die Gemeinde -zum ersten Mal- diese Erdpiste in Stand gesetzt. Dazu haben sie einige Lkws rote Erde angekarrt, mit dem "Schieber" verteilt und eine super Straße gemacht. Die super Straße hielt genau zwölf Stunden. Der Regen verwandelte die Straße in einen Kartoffelacker. Es war fast kein Durchkommen. Vor allem bei unserer Einfahrt, da sich hier die ganze glitschige Erde gestaut hat. Toll!!!!!! Zur großen Freude von Lola!
Als ich vom Nachbarn zurückkomme, sage ich Bruno, was vorne abgeht. Er schwingt sich auf sein Spielzeug und ich sehe ihn über Stunden nicht mehr.
Unser Fensterglas wird geliefert. Langsam machen wir große Augen, sind nicht happy mit den Fenstern.
Auch die Klimaanlagen werden am Freitag geliefert und montiert.
16. März 2018
Die erste WC-Schüssel ist montiert und sollte schon bald eingeweiht werden!
Die Dusche ist fast fertig.
Claudia und Uwe kommen zu Besuch. Die Homepage bleibt auf der Strecke, dabei geht es im Haus in den Endspurt.
Marco montiert das Mückengitter der Eingangstüre, die Jungs bauen den Schwedenofen ein und die Schmutzfänger-Mauer ist fertig. Nach zwei Stunden Versuch zu erklären, dass ich es nicht so pingelig gerade möchte, gebe ich es auf und lasse Dani arbeiten, wie er es gewohnt ist-
Wir fahren nach Colonel Oviedo, kaufen Kühlschrank und Waschmaschine und stellen mit Schrecken fest, dass der
Beko-Trockner kein Kondenstrockner ist. Bruno schiebt ne Krise, ist richtig verärgert. In C.Independencia findet sich aber einer mit "Schublade", die Welt ist wieder in Ordnung.
Das "Camper-WC" bekommt Fliesen.
Und Uwe muss die "Entsorgungsstation" testen. Passt!
Der Paraguayer sagt:
"Nur eine tote Schlange ist eine gute Schlage."
24. März 2018
Der Innenausbau ist fertig. Auf den Tag genau sieben Monate nach dem ersten Spatenstich am 24. August 2017.
Die Putzequipe "CLUREBRU" in vollem Einsatz.
Mit einem leckeren Essen wird gefeiert!
27. März 2018
Unsere Küche wird geliefert. Es gibt eine Schrecksekunde. Ich habe den Kühlschrank mit setenta/siebzig angegeben, Marco hat sesenta verstanden, also sechzig. Gut ist alles Handarbeit und die zehn Zentimeter der zu langen Küche werden vor Ort abgeschnitten.
Victór will unbedingt die Küche fertig einbauen, die Mannschaft arbeitet bis in die Nacht hinein.
Wir sind froh, arbeitet sonst keiner, wie dieser junge Mann hier!
Auch Sanchez, der Fensterbauer kommt und sucht eine Lösung für unsere Schiebetüre. Als wir ihn fragten, ob es möglich sei, die Glasschiebetüre an der Aussenmauer zu befestigen, meinte er locker: "Ja, gar kein Problem." Jetzt kommt Problem um Problem auf ihn zu. Die Griffe sind zu groß, wir sollen die Mauer aufschneiden! Nein! Das Mückengitter sollte eine zweite Schiene, etwa 15 cm weiter draussen bekommen! Nein! Vom Glas zur Mauer sind 5 Zentimeter Luft, geht nicht, wie abdichten? Die zwei Scheiben laufen unrund, sind für mich viel zu schwer! Und, und, und!
Auch die Alu-Rahmen sind eine Zumutung. Da baut die Mannschaft von Victór so ein schönes Haus und dann kommen Fenster rein, wo einem die Haare zu Berge stehen!
Am nächsten Morgen fährt Bruno mit Uwe zu Sylvia, um den Backofen zu holen, welcher ja bei ihr lagert. Zurück kommt er natürlich mit Teppichen, dem ganzen "Plunder" vom Shopping del Sol...und mit einem Foto von einem Tisch, welchen Sylvia abgeben würde.
Ab Mittwoch ist "Semana Santa", Osterwoche. Bis nächsten Montag wird nicht gearbeitet.
Dies gilt natürlich nicht für die "Ausländer und deren Sklaven". Bruno und Uwe holen den Tisch... dann wird geputzt.
Am Abend speisen wir zum ersten Mal in unserer Küche.
Die Auffahrt und die Terrasse werden gefliest...
...und Marco kommt mit den Türen. Etwas erstaunt sind wir schon, dass diese nicht aus dem selben Holz sind wie die Türrahmen. Wir gewöhnen uns aber schnell daran.
Den genialen Schrank haben wir von Sylvia als "Einweihungsgeschenk" bekommen. Je öfter wir ihn anschauen, desto begeisterter sind wir. Ganz ganz herzlichen Dank unserer Nachbarin.
Auch in der Küche geht's voran...
Und am Abend wird gefeiert.
In Teil V ist der Hausbau abgeschlossen. Ob die Männer es schaffen bis Mitte Mai???
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