03. März 2025
Unterwegs auf der neuen Autobahn, welche direkt ins Zentrum von Asunción führt.
Kurz vor der Brücke hält uns die Straßenpolizei an. Sie wollen die Mehrwertsteuerabgabe sehen. Bruno versucht zu erklären, dass wir diese als Casa Rodante nicht zahlen müssen. Der Polizist widerspricht. Sie diskutierten gut zwanzig Minuten. Schließlich gibt der Beamte, murrend, die Dokumente zurück, mit dem Hinweis: Wir dürften aber nicht über die Brücke, wir seien zu schwer! Okay, dann nehmen wir eben den Umweg!
Einmal auf der Transchaco, steuern wir die erste Tankstelle an.
Gespannt warten wir auf das Ergebnis: 490 Liter – CHF 386.65. Durchschnittsverbrauch: 17,8 Liter. Super!
Ab ins Westfalenhaus. Wir melden uns an und stellen uns unter die Bäume, in der Hoffnung etwas weniger Hitze abzubekommen!
04. März 2025
Wir nehmen unsere To-do-Liste hervor: Blutanalyse, Passfoto, Geldwechsel, Dashcam.
Kurz vor Mittag haben wir alles erledigt und nehmen ein Uber zum Super6, gleich hier ums Eck, und dann? Willkommen im Schlaraffenland!
05. März 2025
Es geht aber noch besser: Ist der Super6 das Migi oder Coop in der Schweiz, Ist das Casa Rica der Manor! Sind wir gestern sechs Kilometer bei 38 Grad gelaufen, kommen heute nur drei Kilometer unter die Schuhsohlen, und auch nur bei 32 Grad, denn wir gehen noch früher los.
Wird in Paraguay eine Straße gebaut und steht ein „geschützter Baum“ im Weg, wird die Strasse darum herum gebaut.
Der Einkauf im Casa Rica fällt eher bescheiden aus, wir sind ja zu Fuß unterwegs, und alles muss getragen werden! Aber schön ist es trotzdem!
Gleich beim Eingang – die Süßigkeiten. Leider, oder Gott sei Dank, fehlt die Lindt-Schoggi.
Die Früchte- und Gemüseabteilung, eine Augenweide! Argentinien und Chile könnten sich hier eine Scheibe abschneiden.
Aber auch die Genussmittel können sich sehen lassen.
Und auch sonst: top aufgeräumt, hier einzukaufen macht richtig Spaß!
09. Februar 2025
Blutuntersuchungen, Knochendichtemessung, Augenkontrolle, alles erledigt.
Am Donnerstag rollen Üküm und Seli D&CH mit türkischem Hintergrund, die beiden aus Salta, auf den Platz. Auch bei ihrem Büssli muss einiges gemacht werden.
Die Temperaturen von 40–42 Grad sind alles andere als angenehm. Laufen und Einkaufen erledigen wir daher am Morgen. (früh)
10. März 2025
Heute war das Interview auf der Amerikanischen Botschaft. Eine Dreiviertelstunde anstehen, Passkontrolle, ab zum Schalter 2 wo uns der nette Herr vier, fünf Fragen stellte: "Wo wohnt ihr? Wieso wollt ihr ein B2 Visa? Was Arbeitet ihr? Wann wart ihr zum letzten Mal in den USA? Wohin geht ihr in den USA? Okay, Visa wird genehmigt! Abholen in max. zwei Wochen!"
11. März 2025
Auf der Schnellstrasse düsen wir nach Melgarejo. Auf der Municipalidad muss der Führerausweis und die Habilidad fürs Pepamobil erneuert werden. Übernachten tun wir gleich bei der Plaza. Es regnet wieder einmal wie aus Kübeln!
12. März 2025
Um neun stehen wir bei Egon auf dem Hof: Öl- und Filterwechsel sind angesagt.
Unser Alter hat auch schon 437.600 km auf den Zylindern. Und trotz der Havarie in Porto Alegre läuft er ganz gut. Das eine oder andere Wehwehchen, aber nichts was nicht repariert werden kann.
Dann ging es zu Repuestos Colonia. Auch hier ist es immer wieder eine Freude, einzukaufen. Am liebsten würde Bruno natürlich selbst durch die Regale stöbern.
Während Bruno mit der Inhaberin flirtet, bekomme ich die Bestätigung von DHL, dass unsere Pässe - mit dem Visa - abholbereit sind!
Und zu guter Letzt, zu Iva Frisch! Das Ehepaar Mercedes und Daniel haben hier innert drei Jahren eine Fruteria hingestellt, unglaublich. Als vor zwei Jahren der Almacen 50 vollständig abbrannte haben die beiden sofort reagiert. Seither kann man hier fast alle Grundnahrungsmittel kaufen, auf kleinem Raum, aber ganz nach dem Motto: klein aber fein!
Tja, das war’s dann auch schon. Wir verabschieden uns, auch hier waren wir zum letzten Mal. Nun geht es zurück nach Asunción, denn wir haben die E-Mail von DHL erhalten: Unsere Pässe mit den USA-Visa sind schon eingetroffen!
Kurz vor Caacupé fahren wir den Campingplatz: Pequeña Baviera an, wo wir bis Freitag bleiben werden.
Der Camping hat wieder einen neuen Mitbewohner....
Freitag, 14. März 2025
Auf der Schnellstrasse düsen wir nach Asunción. Unterwegs eine "Contorl de pesos". Wir fahren durch, alles TOP!
Wir bestellen einen Uber und lassen uns in die "La Galeria Paseo" chauffieren. Nach längerer Suche finden wir den DHL im zweiten Untergeschoss. Natürlich will der chico unsere Cedulas sehen. "Ihhhh, ich habe sie verloren", teile ich ihm mit, " aber ich habe ein Foto im Handy, reicht das auch? Ja, tut es, oder der Führerschein geht auch." Uff, den habe ich! Eine Empfangsbestätigung muss unterschrieben werden, listo wir habe unser VISA!
So, kurz eine Erklärung: Warum die USA? Eigentlich wollten wir nach Australien. Reisepläne und Datum standen bereits fest.
Zunächst hatten wir eine Erkundungsreise geplant – also rüberfliegen, schauen ob es uns überhaupt gefällt und wie lange wir bleiben wollen, kaufen wir einen Camper oder nur mieten? Wo die Reise beginnen? Geplant war ein Monat zur Orientierung, dann zurück nach Südamerika, um unser Pepamobil zu verkaufen, und anschließend ab nach Down Under.
Bruno kümmerte sich um die Visa-Angelegenheiten. Dann der Schock: Ausländer über 58 Jahre, die noch nie ein Visum für Australien hatten, dürfen nur drei Monate bleiben, es sei denn, sie investieren in AUD.
Das Visa für drei Monate hat er beantragt, bezahlt. Jetzt kam die grosse Diskussion: Gehen wir? Gehen wir nicht? Bei so Sachen macht Bruno schnell einmal dicht, stellt sich quer. Also nein, Australien muss warten, schon wieder! Deshalb USA!
Ab jetzt sind unsere Reisepläne auf Cartagena, Kolumbien ausgerichtet. Auf der Westroute werden wir hoch fahren . Von Cartagena verschiffen wir nach Veracruz, Mexiko, danach geht es weiter durch die USA, Kanada um in Halifax nach Europa zu verschiffen. Und dann? Mal sehen.
Bis dahin fließt noch viel Wasser den Rhein runter.
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Wir schlendern noch durch die Shopping-Mall, kommen bei Skechers vorbei – und werden natürlich fündig. Gerne würde ich Tom diese kleinen Schuhe schenken, aber mit seinen drei Monaten ist er noch einige Zeit zu klein.
Tom ist der Sohn unserer jungen Freunde Lynn und Célien.
Zur Feier des Tages gehen wir essen. Es ist wirklich unglaublich, die Köche hier in Südamerika bekommen es einfach nicht hin, ein Filet à point zu braten. Egal ob in Chile, Argentinien oder Paraguay, es ist immer durchgegart.
15. März 2025
Üküm und Seli sind noch hier. Ich habe Zeit und backe einen Pflaumenkuchen (und Knäckebrot) – der Kuchen war der absolute Hammer!
16. März 2025
Was für eine Schönheit haben wir denn da??
Wieder ist ein Licht defekt, diesmal vorne. Bruno wird langsam meschugge!!
18. März 2025
Wir bekommen Besuch von Lolita und Anton.
21. März 2025
Zeit weiterzufahren. Nächstes Ziel: La Colmena.
Auf der Strecke kommen wir beim Reifenhändler Nasser Cubiertas Ypané vorbei. Bruno hatte Kontakt mit einem Danilo in Asunción, der Reifen mit Baustellenprofil gefunden hat. Die Reifen sind aber in Ypané. Wir halten an und erkundigen uns nach ihnen. Ja, vier Stück haben sie auf Lager. Wir werden ins Lager gefahren, denn wir möchten sie zuerst sehen. Sie scheinen ganz in Ordnung zu sein. Also zurück zum Verkäufer, Preis anfragen.
Wir staunen nicht schlecht! Hatte uns Danilo doch das Stück für 2.746.500 angeboten, kosten sie jetzt nur 1.746.500. Hat uns das Schlitzohr doch eine Million draufgeschlagen! Okay, 100 $ sind nicht viel, aber trotzdem, eine Million mehr, hallo?!
Jetzt ist die Frage: Montieren wir sie gleich oder erst, wenn wir aus Hohenau zurückkommen? Ich finde: jetzt, wo wir schon mal hier sind.
Bruno zückt seine Debitkarte und will bezahlen. Natürlich funktioniert sie nicht. Das ist wirklich ärgerlich, jedes Mal das gleiche Theater! Gut, dass wir Dollar dabeihaben. Für 888 USD bekommen wir die Reifen, inklusive Montage.
Wir stellen uns in die Montagehalle und werden nach zehn Minuten bedient. Alles sehr rudimentär.
Zwei Männer machen sich an die Arbeit, Maschinen gibt es keine, alles Handarbeit!
Natürlich haben sie keinen Drehmomentschlüssel, also holt Bruno unseren hervor und zieht die Muttern selbst an.
Kurz nach sechzehn Uhr biegen wir auf den schmalen Zufahrtsweg. Er wächst immer wie mehr zu, die Machete kommt zum Einsatz.
Auch die Einfahrt bei unseren Freunden ist knifflig. Aber, jetzt ist sie betoniert und der eine Baum wurde gestutzt, was es einfacher macht. Natürlich wieder keine Fotos gemacht, da volle Aufmerksamkeit gefordert ist.
Zwei Jahre haben wir uns nicht gesehen. Die Wiedersehensfreude ist riesig. Viel hat sich verändert, es gibt viel zu erzählen. Die Kinder sind gross geworden, Hunde gibt es jetzt vier, Katzen zwei.
Bei Sonnenuntergang ist die Aussicht übers Land wunderschön. Der Dunst ist nicht Feuchtigkeit, sonder Rauchschwaden, welche durch das Abbrennen der Felder kommt.
22. März 2025
Um fünf sitzen wir beide senkrecht im Bett. Regen! Scheiße! Die Erdpiste hinunter zur Teerstraße ist zwar nur fünf Kilometer lang, aber bei heftigem Regen verwandelt sie sich in null Komma nichts in eine Schlammpiste.
Nach einer halben Stunde lässt der Regen nach, setzt jedoch kurze Zeit später wieder ein. Aurélie und Charles waren vorgewarnt: Sollten die Niederschläge zu stark werden, brechen wir sofort auf, denn die Wetterprognosen ab Sonntag sind miserabel.
Kaum setzt die Dämmerung ein, machen wir uns bereit. Die Hunde bellen und wecken natürlich Aurélie. Sie öffnet uns das Tor, hilft beim Rausmanövrieren, und wir machen uns mit Unbehagen auf den Weg.
Wir haben Glück, die Piste ist noch nicht durchgeweicht, stellenweise sogar noch trocken. So kommen wir ohne Rutscher bis zur Teerstraße. (Gut, dass wir die Reifen gewechselt haben!) Bei der ersten Tankstelle halten wir an und frühstücken erst einmal in Ruhe.
Kölner Straße 10
64293 Darmstadt
Was ist hier falsch???😁
Anschliessend machen wir uns auf den Weg nach Hohenau.
Wir nehmen nicht die Hauptstrasse, was wir doch ein paar Mal bereuen!
Hohenau
Hier ist es fast ein wenig wie „nach Hause kommen“. Wie immer beziehen wir oben beim Cincho Stellung und richten uns ein.
Plötzlich Motorengeräusche – ein MAN fährt auf den Platz. Was für eine Überraschung: Julia und Walter mit ihrer Wilma! Wir dachten, sie würden nach Hause verschiffen, waren sie doch noch vor Kurzem in Uruguay.
25. März 2025
Das Wetter hat umgeschlagen. Von heissen 36 Grad sinken die Temperaturen auf 24° C mit Regen, Luftfeuchtigkeit: 84%, also alles andere als angenehm. Den Viechern ist es egal, Hauptsache es gibt Futter. Der kleine Tapir, letztes Jahr noch gestreift, wird langsam Erwachsen.
Hoffentlich sind die drei Nandus in der Mauser, ansonsten es ihnen nicht wirklich gut geht.
27. März 2025
Diesmal hat es Bruno erwischt. Seine rechte Schulter ist futsch. Das Ganze kam quasi über Nacht, und wir haben keine Ahnung, warum. Vielleicht zu viele Liegestütze? Er macht täglich zwischen vierzig und fünfzig am Stück!
Da ich ohnehin Termine für „Frauensachen“ hatte, nahm ich ihn einfach mit. Natürlich wollte er zuerst nicht, aber als dann heute Morgen gar nichts mehr ging, kam er freiwillig mit.
Ultraschall und ein Röntgen bestätigen die Vermutung von Dr. Rubén Benîtez, eine Kalkschulter.
Es gibt drei Optionen: nur Physiotherapie, oder eine Cortisonspritze mit Hydrodissektion, oder eine Operation. Bruno entscheidet sich für die zweite Option. Zuerst bekommt er eine lokale Betäubung, da die Behandlung sehr schmerzhaft sein wird, was sie tatsächlich auch war!
Zuhause ist Ruhe angesagt!
Gegen Abend kommt ein WhatsApp vom Arzt: "Wie geht es Bruno?" Unglaublich, welcher Arzt macht das in Europa? der Schweiz?
28. März 2025
Die Nacht war schmerzfrei, aber geschlafen hat er wenig. Heute Morgen dann die ersten Testübungen, und ich kann es kaum glauben: Er kann seinen Arm fast wieder normal bewegen und hat keine Schmerzen!
29. März 2025
Eine halbe Stunde laufen gehen, dann Dehnübungen, das heutige Morgenprogramm.
Zwischendurch regnet es wieder wie aus Kübeln. Den Mönchsittichen ist es egal, es wird lautstark schnabuliert.
Den Mönchsittichen ist es egal, es wird lautstark schnabuliert.
J
ulia und Walter sind weg, bei Elvio bekommt ihr Truck ein Facelifting und bei Benîtez eine neue Innenauskleidung.
Wir gehen ins Papillon essen, wie immer sehr lecker, mit einem Glace-Dessert, da Bruno unbedingt Gewicht zulegen muss. Er wiegt gerade einmal 64 Kilo!😱
29. März 2025
Vreni und George fahren auf den Platz. Die zwei Schweizer haben wir auf der Carretera Austral zum ersten Mal getroffen. es gibt viel zu berichten.
31. März 2025
Die Zeit vergeht wie im Flug, schon ist Ende des Monats. Bis Brunos Schulter in Ordnung ist, bleiben wir hier im Manantial. Wir hoffen, dass wir Ende April losfahren können. Die Zeit verbringen wir mit Lesen, Walking, Schwimmen, Kuchenbacken, Zahnarztbesuche, kleinen Reparaturen am Pepamobil, Fotografieren der Tapiere, und und vielem mehr. Es wird nicht langweilig.
Wir hoffen, dass wir die Schulterprobleme von Bruno rasch in den Griff bekommen.
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