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Pepamobil in Argentinien
Unterwegs in Chile

 

 

Die chilenische Grenze ist nur 500 Meter weiter. Dort steht bereits ein grosses 4x4 ExMo. Ein Argentinier. 

 

Wir gehen ins Büro und sind schnell abgefertigt, da es wenig Leute hat. Die Deklaration von der Einfuhr von Geld, Waffen und Lebensmittel geht heute alles per Internet. Wir scannen den WLAN-Zugang, füllen wahrheitsgetreu das Formular aus und gehen zum Zöllner der unsere Hütte kontrollieren wird. "Ah, sie haben Lebensmittel? aber kein Fleisch? will der Señor wissen. "Genau, kein Fleisch", antworten wir. Unsere Eier sind gekocht, der Salat ist zubereitet und es ist Hartkäse, also alles Sachen die wir so einführen dürfen. Allerdings findet der Chico die Blaubeeren im Tiefkühlschrank beanstandenswert. Diese müssten im Originalbeutel - noch geschlossen - und bei minus 18 Grad gelagert sein. Er würde ein Auge zudrücken und uns die in Tupperware gelagerten Blaubeeren diesmal nicht wegnehmen. 

 

Wir dürfen einreisen. Drei Kilometer ausserhalb Futaleufú treffen wir uns mit den Argentiniern. Sie sind Neulinge, auf ihrer ersten grösseren Fahrt, Victoria hat Angst, vor fast allem und Sebastian ist noch sehr unsicher mit der Fahrerei, Wir lachen: "da muss jeder durch, mit 100.000 Kilometer lacht ihr dann über eure Bedenken!

 

Das ist das zweite Fahrzeug, das laut Sebastian in Argentinien hergestellt wurde, denn bis dahin gab es keinen Fahrzeugbauer für 4x4 Lastwagen hier im Land.

 

30. Oktober 2024

Unsere Wege trennen sich, wir wollen nordwärts, sie nach Ushuaia. 

 

Die Zufahrtsstrasse CH 231 zur Carretera Austral, ist eine viel befahrene Strasse, aber wir kommen gut voran. Die Landschaft wieder traumhaft schön.

 

 

In der Ortschaft Villa Santa Lucia unser obligatorischer Halt. Am 16. Dezember 2017 wurde die kleine Ortschaft von einem Felssturz mit anschliessender Eis- und Gerölllawine verschüttet, 22. Menschen kamen dabei ums Leben, eine Person wurde nie gefunden. Wir besuchen das Museum und stellen fest, dass die meterhohen Geröllhalden in sich zusammengefallen sind, und die Natur alles zurück erobert hat. 

Die Abbruchstelle ist gut zu erkennen!

 

Bis Chaitén, auch eine Ortschaft die von einer Katastrophe heimgesucht wurde, sind es 113 km. Chaitén wurde am 12. Mai 2008 von einem ersten  Vulkanausbruch verschüttet. Es folgten mehrere Ausbrüche, worauf die Regierung die Ortschaft aufgab. Bis heute sind wieder 700 Menschen zurückgekehrt, es gibt wieder Strom und fliessend Wasser.

 

Auf der Ruta 7 die Carretera Austral, sie ist zeitweise geteert, fahren wir durch den Nationalpark Pumalin. Das Gelände  über 400.000 Hektare, wurde vom US-amerikanischen Millionär Douglas Tompkins gekauft. Es umfasst das letzte grosse Waldgebiet Chiles. Jährlich werden 300.000 heimische Bäume und andere Gewächse neu angepflanzt.

 

Unser Ziel: Galeto Conzalo. Von hier aus geht eine Fähre zum Fiordo Lardo, welche wir für morgen reserviert haben. Die Mammutblätter sind hier schon wieder in voller Blüte.und erreichen eine Höhe von bis zu  zwei Meter. 

 

Hier ist die Carretera Austral auf einigen Kilometern noch in ihrem ursprünglichen Zustand – genau so, wie wir sie in Erinnerung haben, als wir sie 2007 zum ersten Mal gefahren sind.

 

Die Anlegestelle ist klein, es gibt ein Restaurant und eine Touristeninformation, das ist auch schon alles. Wir dürfen uns für die Nacht in einen Seitenweg stellen. Die Fähre für heute Nacht wartet bereits.

 

30. November 2024

Um 12:30 ist Abfahrt, also genügend Zeit um noch einmal zum Mirador hochzulaufen. Der "gemässigte Regenwald" dicht und der kalte Waldgeruch ziehen wir tief in unsere Lungen.

Pünktlich um 12:30 legt die Fähre ab und eine halbe Stunde  später legen wir schon wieder in Pilan  an. 

 

Zehn Minuten dauert die Fahrt auf der Teerstrasse von Pilan nach Leptepu. Diese Fähre bringt uns nach Hornopirén und dauert drei Stunden. Inzwischen hat die Sonne den Nebel vertrieben und bei strahlendem Wetter schippern wir durch den Fjord. 

 

Die Zeit versüßen wir mit einer Merengue, Eis und Schlagsahne

 

Was uns weniger gefällt ist der Viehtransporter. Wir dürfen nicht darüber nachdenken, wie lange die Rinder unterwegs sind, ohne Wasser und Futter, und teilweise auf extrem schlechten Strassen. 

Den Hornopirén ist einer der niedrigsten, aktiven Vulkane von Chile, ist aber dennoch von weitem sichtbar.

Zügig kommen wir von der Fähre runter und suchen einen Stellplatz, wohl wissend, dass dies nicht einfach ist.

 

 

Im Süden Chiles sind wirklich gute Stellplätze rar. Dank iOverlander finden wir aber einen top Platz, keine 10 Kilometer von der Fähre weg. Der Platz ist so gut und nachts ruhig, dass wir einen Tag dranhängen um wieder einmal unsere Klamotten zu waschen. 

 

01. November 2024

Regen weckt uns. Da wir uns noch nicht schlüssig sind, wie und wohin wir fahren, geht's einfach mal Richtung Norden. Eigentlich wollten wir das letzte Stück der Ruta 7 fahren, doch als wir zur Abzweigung kommen, sehen wir, dass es nicht asphaltiert ist. Es regnet immer noch daher ist das keine Option. Also weiter zur Fähre, die von Caleta Puelche nach La Arena übersetzt. Die kurze Überfahrt ist rau, das Meerwasser schwappt überall rein. Gut geht es auch hier nur eine knappe halbe Stunde. 

 

Bis Puerto Montt sind es nur noch etwa 50 Kilometer. Erstaunt stellen wir fst, dass alle Geschäfte geschlossen sind. Ist ein Feiertag? Natürlich; Allerheiligen! Ist immer von Vorteil, wenn wir an einem Feiertag oder Sonntag in eine Großstadt fahren, da es wenig Verkehr hat.

Langsam zeigt sich die Sonne wieder und die vielen, teilweise endlosen, Ginster-Felder eine Augenweide.

 

Unser Kühlschrank muss gefüllt werden. Im Jumbo finden wir alles und noch viel mehr, was das Herz begehrt – sogar richtig guten Käse. Danach rollten wir weiter bis nach Puerto Varas, wo wir am Ende der Seepromenade übernachten.

 

02. November 2024

Musik von Nachtschwärmer erfreute uns bis fünf in der Früh. Keine Frage ob wir eine zweite Nacht hier bleiben! Der Vulkan Osorno ist nur 56 km entfernt, da werden wir mit sicherheit alleine die Nacht verbringen!