25. Februar 2024
Einreiseprozedere am Paso Los Libertadores nach Chile
Hier ist der argentinisch und der chilenische Zoll im gleichen Gebäude. Migration ist schnell gemacht. Während Bruno die Wagenpapiere erledigt, gehe ich mit den SAG Männern, plus Hund, ins Pepamobil. Sie wissen, dass ich gekochtes Gemüse und Eier habe. Der Hund muss alle Schublade beschnüffeln, wird auf unsere Betten geschickt, doch er findet, oh wie komisch, keine Drogen😁😁😁 Zufrieden ziehen sich die Señores zurück, ich setze mich ins Führerhaus und warte, und warte! Plötzlich kommen zwei Männer vom Zoll, wollen rein. "Ist schon kontrolliert worden," teile ich ihnen mit, trotzdem wollen sie rein. Sie wollen wissen, welche Strecken wir in Feuerland gefahren sind, welche Grenzen wir passiert haben. Ich fange an aufzuzählen. beim Paso Roballos reagieren sie. Sofort wird mir klar, wir wurden wieder einmal nicht ausgetragen. Passiert immer wieder. Das Problem ist dann, eigentlich ist unser Truck noch in Chile, zu lange in Chile. Sie sehen dann ein, dass das wohl nicht so war. Gehen zurück. zehn Minuten später kommt Bruno zurück. An zwei Zöllen haben sie uns nicht ausgetragen, deshalb hat es gedauert. Na ja, jetzt sollte alles wieder in Ordnung sein, wir aber machen ab sofort bei jedem Zoll ein Foto von der Ausreise!
Dann geht's zur Passstraße. Der Los Libertadores ist schon etwas spezielles, die vielen Serpentinen, eine um die andere schlängelt sich die Strasse Richtung Santiago, wir sind wieder in Chile.
Die Straße wird derzeit erneuert, aber es hat noch wenig Verkehr und wir kommen gut voran. (Schade ist unsere Drohne weg, hätte wieder tolle Aufnahmen gegeben)
Gegen fünfzehn Uhr treffen wir bei MAN ein. Auf unsere Frage ob wir bei ihnen im Hof übernachten dürfen, erhalten wir leider eine Absage. Die Señora meint jedoch, dass es gleich gegenüber bei der Shell einen Platz gibt.
Hinter der Tankstelle befindet sich tatsächlich ein Parkplatz, wir stellen uns ganz in die Ecke und haben, wider Erwarten, eine ruhige Nacht.
Noch vor Sonnenaufgang starten wir den Motor. Unser obdachloser Nachbar hat sich in der Nacht sein "Kartonhaus" errichtet und schläft noch.
26. Februar 2024
Um acht haben wir den Termin. Natürlich stehen wir um zehn vor acht auf der Matte. Es herrscht Hochbetrieb, wir stellen uns in die Warteschlange.
Erst um halb zehn können wir in die Halle fahren. Die Männer suchen den ganzen Tag nach der Ursache des Ruckeln, finden nichts. Als dann die Räder runtegeholt werden, entdeckt Bruno eine Feder die nicht in Ordnung ist. Diese wird ausgewechselt und ab geht's auf die Probefahrt...Scheibe, es ruckelt immer noch. Also morgen noch einmal antraben. Frustriert fahren wir wieder auf den Parkplatz von Shell, im Hof von MAN dürfen wir nicht schlafen. Wir geniessen ein kühles Bier und gehen früh ins Bett.
Während die Männer draussen arbeiten, backe ich Kekse, räume die Hütte auf und aktualisiere, fortlaufend, die Homepage.
Mailänderli original mit Schoggistückli mit gehackten Baumnüssen
27. Februar 2024
Um acht stehen wir wieder vor dem -geschlossenen Tor. Unser Mechaniker kommt erst um halb neun🥴🥴🥴 Für heute ist ein aufbocken des Fahrzeuges geplant und alles kontrollieren, wenn der Motor läuft.
Schnell ist klar, die reparierte Felge von Paraguay schlägt aus.
Wir erinnern uns...Während der Fahrt ist uns ein Reifen von der Felge geflogen. Diese wurde in Paraguay repariert, da es hier keine 8-Loch-Felgen gibt. Hier nachzulesen.
Jetzt geht alles sehr schnell. Das Reserverad kommt zum Einsatz. Sofort bemerkt Bruno den Unterschied. Und ab geht's auf die Probefahrt. Uff, endlich den Verursacher gefunden. Es geht zurück zu MAN, die Rechnung wird ausgestellt und schon sind wir unterwegs in die Stadt.
Hier steuern wir den Parkplatz von der Seilbahn San Cristóbal an. "No se permiten Motorhome", sagt uns der Parkwächter, aber wir dürften gleich beim Eingang parkieren, so hätte er das Fahrzeug im Auge. Wir sind keine 500 m vom Costanera Centro weg, also super ideal gelegen.
Da wir vor Mittag da sind, beschliessen wir am Nachmittag zu DJI zu fahren. Dazu nehmen wir ein Uber Taxi. Die Mavic 3 pro haben sie am Lager, gekauft. Bruno liebäugelt mit der Avatar. Diese ist im "Angebot" also auch gekauft. Voll gepackt lassen wir uns in die Arauca Mall fahren. Meine Fuji Kamera hat einen Defekt. Vergebens suchen wir das Geschäft. Sie seine umgezogen, so die Info die wir bekommen; wohin? keine Ahnung. Okay, dann gibt's eben einen Cappuccino.
28. Februar 2024
Heute geht's mit dem Hop-on Hop-off Bus durch Santiago. Erster Halt: Bellavista. Das Quartier ist die Partymeile von Santiago aber auch bekannt durch die tollen Wandmalereien.
Wer die Wal hat, hat die Qual!😁😉🥴
Weiter geht die Fahrt zur Plaza de Armas.
Wir schlendern durch eine "Fressmeile", nicht unsere Geschmack.
... einen Orangensaft und ein Cappuccino schon eher.
Nächster Halt: Plaza de la Constitución. Regierungsviertel.
Vorbei an hochmodernen Hochhäuser, auf einem Wirrwarr von Autobahnen, geht's zum höchsten Gebäude Südamerikas.
Der 300 Meter hohe Turm, für mich, eine Augenweide.
Achtzehn Euro kostet der Eintritt für den Lift, welcher genau in 45 Sekunden oben ankommt. Die Aussicht, trotz Smog, herrlich.
Bruno bleibt immer einen Meter von der Glaswand entfernt, bei ihm "chrüselts" von den Beinen bis in den Hals!
Kitsch pur!
Der Lift hält nicht im Erdgeschoss, sondern in der "Food" Abteilung. Wir beschliessen spontan beim Japaner zu essen.
Letzte Station: Seilbahn zum San Cristóbal und anschliessendem Bummel durch den Japanischen Garten.
Beim Runterfahren sehen wir unser Pepamobil, das auf uns wartet.
Und zu guter Letzt, der Japanische Garten.
Noch einmal übernachten wir auf dem Parkplatz. Nachts lassen sie uns, mehr oder weniger, gerne rein.
29. Februar 2024
Am 02. November 2018 verstarb unser Freund René bei einem Buggy Rally. Der Cementerio Parque del Recuerdo ist nur sechs Kilometer von uns weg. Von Karen bekommen wir die Grabnummer. So packen wir einen Pisco und drei Gläser ein und machen einen Besuch auf dem Friedhof.
In fünfzig Kilometer Entfernung, auf 3000 m, liegen die Skigebiete: Farellones, El Colorado, Valle Nevado und La Parva. Die Strasse ins Skigebiet schlängelt sich in 56 Serpentinen den Berg hoch. Bei einigen müssen wir zurücksetzten, so eng sind sie. Als erstes fahren wir zum Valle Nevado, welches wir noch nicht kennen. Wie so viele Skistationen, gibt es hier nur kalte Betten und drei Hotels, welche aber, glaube ich, geschlossen sind.
Auf den Fotos sieht man die Strasse kaum. Vielleicht schaffe ich ein paar Bilder mit der Drohne beim Runterfahren.
Und schon segeln die ersten Kondore über uns hinweg.
Um acht klopft es an der Tür. Zwei Wärter stehen vor dem Pepamobil. Wir dürften hier nicht übernachten, da dies Privatgelände sei. Wir müssten bis Kurve 15 hinunterfahren, ab da sei es egal wo wir stehen würden. So packen wir den zusammen und fahren bis zum grossen Parkplatz runter.
01. März 2024
Wir möchten eigentlich bis Montag hier oben bleiben, also suchen wir einen anderen Platz.Vor zehn Jahren gab es viele Wege wo wir uns einfach hinstellen konnten, heute ist alles zugebaut, eingezäunt oder es hängt eine Kette davor. Fast eine Stunden fahren wir alle vier Stationen ab, bevor wie endlich einen kleinen Platz neben einem Container sehen, welcher eventuell akzeptiert wird.
Ob man uns hier stehen lässt?
Ich versuche den Sonnenuntergang mit der Drohe zu fotografieren, diese hat ja eine Hasselblad-Kamere, im Vergleich zur Fuji.
Mavic 3 pro mit einer Hasselblad Fuji X-t2
Mavic 3 pro Fuji X-t2
02. März 2024
Man hat uns schlafen lassen. So bleiben wir denn hier bis Montag.
04. März 2024
Es dauert etwas mehr als eine Stunde, um die 56 Serpentinen hinunter ins Tal zu fahren. Wir müssen immer wieder warten, um den vielen Lkw's Vorrang zu geben, die Baumaterialien nach oben bringen. Auch diese müssen in fast allen Kurven zurücksetzten. Das Highlight war dann in der vorletzten Kurve. Dort steckte ein Lastwagen fest, dessen Motor nicht mehr ansprang. Wir konnten uns gerade noch durchzwängen, aber die Baustellen-Lkw's konnten das nicht, da sie Überbreite haben.
Wir müssen zu Bamix. Ich nehme an, jeder kenn den Stabmixer! Ich habe letzte Woche, beim Entsorgen der Rüstabfälle, auf dem Parkplatz der Shell Tankstelle, das kleinen Messer, gleich mit entsorgt. Gut gibt es in Santiago Bamix und sie haben Ersatz. Was nur würde ich ohne den "Zauberstab" machen?
Da wir mitten in der Stadt sind, dauert es über eine Stunde, bis wir auf der Ruta 5 Norte sind, der Verkehrt ist, jetzt nach den Sommerferien wieder nur Chaos pur. Natürlich halten wir bei der Shell-Tankstelle, und siehe da, ich habe Glück und finde das Messer.
Da es erst vierzehn Uhr ist, fahren wir weiter. Laut iOverlander soll in Pichicuy ein guter Platz zum Übernachten sein. Wenn Müll, starke Brandung und bellende Hunde (die ganze Nacht) für jemanden kein Problem sind, dann ist das ein guter Platz. Wir werden sicherlich nicht meh herkommen.
05. März 2024
Etwas mehr als 100 Kilometer ist unsere heutige Etappe. An der Caleta La Cebada stehen wir diesmal ganz alleine.
06. März 2024
Ab Santiago wird die Landschaft öde und langweilig. Es geht hügelig nordwärts. Die Küste ist oft von Nebel umhüllt. In
La Serena suchen wir an der Costanera einen Platz. In einer Nebenstrasse werden wir fündig. Nicht etwas was wir gerne machen, aber, unsere Freundin Karen arbeitet hier und mit ihr wollen wir Essen gehen.
Unsere Warmwasserheizung leckt, Bruno hat gerade etwas Zeit und repariert sie.
07. März 2024
Grosse Wiedersehensfreude mit Karen und leckeres Essen im Flora Bistró. Es gibt viel zu erzählen.
08. März 2024
Auf der legendären Panamericana rollen wir nordwärts. Copiapó unser Ziel. Kurz nach Vallenar verlassen wir die Panamericana und nehmen die Küstenstrasse. Die Chilenen verbringen ihre Ferien am Meer, die meisten in einem Zelt. Dementsprechend hat es viele "wilde" Plätze, wo man sich einfach hinstellen kann. Leider, und das im 2024, ist der Abfall, und das Klo, immer noch ein grosses Ärgernis.
Wieder auf der Autobahn Ruta 5 Norte, staunen wir über die Hektar grossen Solaranlagen. Das hier ist nur ein kleiner Teil der Anlage.
Wir sind wieder in der Region Atacama, notabene die trockenste Gegend der Welt, ausser der Antarktis. So ist denn auch die Landschaft: sandig, hügelig, viele Dünen ragen 3-400 Meter in die Höhe.
Letzter Schlafplatz vor Copiapó. Wieder lasse ich die Drohne steigen, muss noch viel üben.
09. März 2024
Die Stadt hat etwa 190.000 Einwohner. Gegen ein Uhr sind wir im Jumbo, wo ich für sechs Tage einkaufe, bis Tinogasta gibt es keine Läden mehr.
Da der Paso San Francisco über 4700 m ist, werden wir drei Übernachtungen einlegen. Die erste auf 2200, diese nicht der Höhe wegen, sondern weil es hier schon merklich kühler ist.
Kurz vor elf gehe ich raus um die Milchstrasse zu fotografieren. Dies die Bilder.
Von Martina habe ich erfahren, dass man die Milchstrasse um drei Uhr nachts ablichten sollte. Ich bin wach also raus aus den Federn. Ist schon ein Unterschied, definitiv.
10. März 2024
Heute fahren wir dreissig Kilometer und übernachten auf 3350 m.ü.M. Wir realisieren, dass es hier heftig geregnet haben muss, überall sind Schlammlawinen und Felsrutsche zu sehen. Die Strasse wurde auf vielen Kilometern von Schlamm befreit.
In der Ferne taucht ein Berghang auf, welcher mir doch sehr interessant erscheint. Ich lasse Bruno anhalten und schicke die Drohne los.
Je näher ich komme, desto irrer die Farben, Wahnsinn!
Wir fahren aber noch fünfzehn Kilometer weiter, und übernachten auf 3350 m. Ganz in der Nähe ist eine Mine, was abgebaut wird, keine Ahnung!
11. März 2024
Noch vor der Weiterfahrt lasse ich die Drohne noch einmal auf über 1000 m steigen, bin neugierig wie es hier hinter den Bergen aussieht.
Bis zur Grenze sind es noch 56 Kilometer und 400 Höhenmeter. Die gut ausgebaute Strasse schlängelt sich den Berg hoch durch die trockene Atacama Wüste.
Gegen elf sind wir am Zoll. Dieser ist schnell erledigt, hat es hier meistens keine Menschen, der San Francisco ist nicht sehr frequentiert. Sicherheitshalber mache ich ein Foto von unserer Ausreise, besser ist besser.
Unser heutiger Schlafplatz liegt nur sechs Kilometer weiter weg, direkt an dem, immer kleiner werdenden, Salar de Maricunga auf 370 m.ü.M.
12. März 2024
Die Nacht war mit vier Grad doch eher kalt. Bis zur eigentlichen Grenze schraubt sich die Strasse auf 4764 m hoch. Vorbei am am
Nevado Tres Cruces.
Und dem bekannten Ojos de Salado, mit 6893 der höchste Berg in Chile und der höchste Vulkan der Welt.
Hier lassen wir die Drohne steigen und fliegen 1500 Meter Richtung Berg.
Als nächstes Highlight: die Laguna Verde. Es ist das erste Mal, dass wir angenehme Temperaturen- und kein Wind haben.
Bis zur Landesgrenze ist es jetzt nicht mehr weit. Bis auf 4764 m.ü.M.geht die Strasse immer den Berg hoch. Unser Pepamobil kommt ganz schön ins Schnaufen, aber schafft es, wie immer, ohne Probleme.
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