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Antarktis 22. Dezember 2024 bis 08. Januar 2025
Antarktis 22. Dezember 2024 bis 08. Januar 2025

 

 

01. Dezember 2024 

Grenze Paso Río Jeinimeni

Heute ist nicht viel los, wahrscheinlich weil Sonntag ist. Die Pässe werden eingelesen, und schon sind wir wieder in Argentinien. Auch diesmal gibt es keine Fruchtkontrolle.

 

Nach einer Stunde erreichen wir Perito Moreno, wo wir direkt zum Anónima-Supermarkt fahren. Während Bruno einkaufen geht, nutze ich die Gelegenheit, den Kühlschrank zu putzen – das klappt am besten, wenn er leer ist.

 

Wir setzen uns kein festes Ziel und fahren einfach los in Richtung Fitz Roy, 585 Kilometer liegen vor uns. Hoffentlich ist der Wind heute gnädig mit uns.

 

Nach 62 Kilometern kommen wir am Pinturas Canyon vorbei. Von der Straße aus sieht man allerdings gerade nur so viel.

 

Vor Jahren kannte kaum jemand diesen Ort. Wir sind damals noch darin herumgeklettert, alles war frei zugänglich. Heute ist der Canyon eingezäunt. Damals war noch Lola mit dabei.

 

Weiter geht es auf der Ruta 40. Wieder tolle Landschaftsfarben.

 

Gegen 16:30 Uhr erreichen wir Bajo Caracoles. Wir versuchen, uns so zu positionieren, dass wir weniger dem Wind ausgesetzt sind, und hoffen auf eine ruhigere Nacht.

 

02. Dezember 2024

459 Kilometer bis El Chaltén. Ist aber nicht unser Ziel, wir wollen nur das ungeteerte Teilstück beim Lago Cardiel hinter uns bringen. Sollte es regnen ist es nicht ratsam dort unterwegs zu sein. Um halb acht sind wir schon unterwegs. Wie immer, wechseln wir alle  Stunden, machen um halb zwölf eine kurze Pause, und haben, nach vierzehn Uhr, die Schotterpiste hinter uns gebracht. Wir hatten Glück, diese wurde in den letzten drei Tagen geschoben und war top zu befahren. 

 

Leider wird die Situation der Guanacos auch nicht besser. Diese bleiben, nach wie vor, in den Zäunen hängen, wollen sie diese überspringen. Mit den Hinterbeinen fädeln sie sich ein, oder bleiben mit den Hufen hängen, es ist grauenhaft. 

 

Wir kommen so gut voran, dass wir um 16:05 in El Chaltén eintreffen. Beim Mirador machen wir halt und gönnen uns ein Bier, mit Aussicht auf die verhangenen Berge.

 

Vor uns steht ein einheimisches Fahrzeug. Ein A4 Blatt auf dem Fenster aufgehängt: no al cobro-El Chaltén-montañas libres!

Super! Auch unser Lieblingscafé ist gegen die Bezahlung der Wanderwege.

 

Ich schicke das Foto an Stefan und Catarina, die beiden stehen seit ein paar Tagen hier auf dem Campingplatz. Sie würden alle um sechs essen gehen, ob wir auch kommen? Machen wir. Ein weiteres 🇨🇭-Paar erweitert die Runde. 

 

03. Dezember 2024

Auf dem Gelände  gegenüber der Touristeninformation dürfen Camper nach wie vor frei stehen – doch wie lange noch? Mit uns stehen drei Berner Fahrzeuge und ein Walliser auf dem Platz. Zu unserer Überraschung fahren am Nachmittag auch noch zwei Zürcher, ein St. Galler und ein weiterer Berner auf den Platz. Wir sind definitiv die meist vertretene Nation, wir schlagen sogar die Argentinier.

 

Jeden Abend fliegen zwei Condore zu ihrem Nest!

 

05. Dezember 2024

Dauerregen, erst gegen Abend zeigt sich die Sonne.

 

06. Dezember 2024

Das erste Mal dass wir die Bergkette am Morgen bewundern können. Wecker war für 05:30 eingestellt!

 

Und wieder eine tolle Abendstimmung.

 

07. Dezember 2024

Der Wecker summt wieder um 05:30, ich höre nichts, Bruno weckt mich. Kopf raus, sofort werden Kamera und Handy in Betrieb genommen.

 

Heute geht's zur Laguna Torre. Die Wanderung haben wir schon im Januar gemacht, wir wissen also, dass sie, ausser den ersten 3 Kilometer, relativ einfach ist. Um acht geht's los. Das Wetter ideal. 

 

Zügig geht es über Stock und Stein, der Torre fast immer in Sicht. Ist dieser zuerst noch wolkenfrei, schieben sich diese, je höher wir kommen, umso hartnäckiger um die Türme. 

 

Nach genau zweieinhalb Stunden stehen wir an der Lagune. Jetzt ist der obere Teil der "Türme" total mit Wolken umhüllt.

 

Es ist wie es ist, das Wetter kann man nicht ändern. Wir warten über eine Stunden, die Wolken sind beständig, wir machen uns auf den Rückweg.

 

08. Dezember 2024

Wasser auffüllen, einkaufen, und los geht's: Ziel ist der Torres del Paine-Nationalpark in Chile. Zunächst führt die Route über die legendäre Ruta 40, dann folgt die Abzweigung auf die RP 7, die als Abkürzung 129 Kilometer spart. Doch schon nach wenigen Kilometern kommen Zweifel auf. Der Zustand der Piste ist katastrophal: steinig, ruppig, einfach nur furchtbar – und ich habe echtes Mitgefühl mit unserem Pepamobil.

Bruno fährt und fährt, bis wir nach 60 Kilometern, sechs Kilometer vor der ersehnten Teerstraße, einen kleinen Platz in einer Kiesgrube finden. Hier gönnen wir uns ein wohlverdientes Bier. 🍺

 

Nach einem feinen Abendessen machen wir uns auf unsere 5000 Schritte abzulaufen. Ein kleiner Weg führt von der Piste weg ins Landesinnere. Nach einigen hundert Metern stoßen wir auf die ersten toten Guanacos. Wir gehen weiter und entdecken auch Schafe und kleine Nager, die verendet sind. Was ist hier passiert? Hat der viele Schnee des letzten Winters ihren Tod verursacht? Wenn ja, was? Erstickt? Verhungert sind sie nicht, denn ihre Mägen sind noch voll Gras und Blätter. 

 

09. Dezember 2024

Bis zur Grenze sind es noch 56 Kilometer. Natürlich haben wir wieder einmal zwei Busse voll mit Touristen vor uns. Ich laufe los, damit wir vor denen am Schalter sind. Tja, die Señora will zuerst die Busse abfertigen. Ich murre! Am zweiten Schalter sitzt ein  Mann, welcher den Kopf schüttelt als ich ihm unsere Papiere hinstrecke. Logisch zwänge ich mich wieder in die Schlange der Bustouristen. Wieder kommt,  ein Nein der Beamtin, mit der Bemerkung: geh an den Schalter nebenan! "Er will nicht arbeiten", meine Antwort. Tja, schon wieder falsch. Wieso nur kann ich meine Klappe nicht halten!? Es kommen immer wie mehr Individualtouristen rein. Endlich öffnet der zweite Schalter. Ich schiebe unsere Dokumente hinüber, er legt meinen Pass ins Lesegerät, schaut mich an und fragt, wo wir eingereist sind. ‚In Chile Chico‘, antworte ich. "Nein, Sie sind dort nicht eingereist. Sie haben keinen Stempel im Pass." Wie bitte? Seit zwei Jahren gibt es doch keine Stempel mehr! Er entgegnet: "Doch, und  wo ist Ihr  TIP für den Wagen? Wir sind Mercosur, wir brauchen keinen TIP!‘  Doch natürlich," beharrt er Wir haben  aber keines! So geht es zehn Minuten hin und her, dann liest er unsere Dokumente wieder ein und gibt sie uns zurück und wir können zum Zoll. Zwei Minuten später sitzen wir wieder im Pepamobil und düsen zur chilenischen Grenze.

 

 

Pepamobil in Argentinien
Unterwegs in Chile

09. Dezember 2024

 

Grenze: Paso Rio Don Guillermo

Schnell werden wir abgefertigt. Die Frau der Senasa will in den Kühlschrank schauen. Dazu muss sie aber einsteigen. Ich zeige ihr wie es geht, da ich die Treppe nicht ausgezogen haben. Sie schaut mich an und fragt: „Du scheinst schon mal in Chile gewesen zu sein, nicht wahr?“ „Ja klar, schon oft“, antworte ich. „Okay, dann fahr weiter!“ 😁😉

 

Unser Ziel: Ein Platz ausserhalb des Torres del Paine. Stefan und Caterina sind dort. Plötzlich stehen wir vor dem Eingang! Unser Navi hat uns wieder einmal falsch navigiert und wir haben es nicht bemerkt. Kurzer Anruf zu Stefan. Diese sind unterwegs hierher, also vereinbaren wir einen Punkt wo wir uns treffen können. 

 

10. Dezember 2024

Die Wetterprognose sieht erst für heute Nachmittag gut aus. Es gibt also einen ruhigen Vormittag mit Spazierengehen, Wäschewaschen, Fensterputzen und Quatschen... Ab und zu ein Foto der "Torres" (Himmel's Türme) welche sich hartnäckig hinter den Wolken verstecken.

Andrea hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass der Eintritt für  Rentner 16.000 Pesos ist. Wir können online buchen, das Ticket zählt für drei Tage. 

 

Stefan und Caterina verabschieden sich, fahren durch den Rio, da dies die kürzeste Strecke ist, Andrea und Paul bleiben noch hier und wir warten bis sechzehn Uhr, dann fahren wir los. Zuerst nehmen wir die Strecke zu den Torres. Leider sind sie immer noch hinter den   Wolken versteckt. 

 

Also wenden und Richtung Süden fahren. Die Hauptstrecke führt quer durch den Park. Die Wetterprognose hatte recht, strahlender Himmel ab 16.30.  Nach jeder Kurve, nach jedem Hügel sehen die Berge anders aus. 

 

Inzwischen ist es neunzehn Uhr. Eigentlich ist es verboten im Park frei zu stehen. Als wir einen Aussichtspunkt anfahren steht ein Chilene dort. Wir fangen an zu reden und er sagt, hier könnt ihr problemlos übernachten, hier kommt keiner. Versuchen wir doch. Und es hat tatsächlich geklappt. 

 

11. Dezember 2024

Noch vor dem Frühstück fahren wir wieder zehn Kilometer im Park zurück, bis zum Mirador Condor. Hier genießen wir unser Frühstück mit Blick auf die beeindruckenden "Himmel's Türme"

 

Danach machen wir uns auf, auf die gemeinten 500 m kurze Strecke hoch zum Aussichtspunkt. Es werden dann zwei Kilometer mit einem doch beachtlichen Höhenunterschied. Oben angekommen sind wir außer Atem, aber überwältigt vom Anblick der majestätischen Bergwelt. 

 

Wir wundern uns über die vielen abgebrannten Bäume. Plötzlich kommt die Erinnerung: Am 2. Januar 2012 stand ein großer Teil des Parks in Flammen. Ein israelischer Tourist hatte, nachdem er sein „Geschäft“ erledigt hatte, sein Toilettenpapier angezündet. Durch den stürmischen Wind entfachte sofort ein Feuer, das einen verheerenden Waldbrand auslöste und Millionen Hektar Land zerstörte. Der Park blieb für Monate geschlossen.

Heute, 13 Jahre später, hat sich die Flora erholt und es wachsen wieder, Blumen, Büsche, Gras, ja sogar erste Bäume sind wieder zu sehen. 

 

Es ist fast Mittag als wir uns auf den Weg nach Puerto Natales machen. Ein, zwei letzte Fotos dann sagen wir auch zum Torres del Paine adios, wir kommen nicht wieder!

 

Kurzer Stopp im Supermercado in Puerto Natales und Weiterfahrt mit Ziel Punta Arenas

 

12. Dezember 2024

Bei "Victor" stehen Julia und Walter mit ihrer Hündin  Wilma. Ihr MAN steht verlassen da, Walter musste zum Zahnarzt. Sofort organisiere ich auch einen Termin für Bruno, ihm ist vor einem Monat eine Plombe rausgefallen. 

 

13. Dezember 2024

Am nächsten Tag stehen wir um zehn Uhr auf der Matte, Eine Dreiviertelstunde später ist der Zahn repariert, die 45 CHF der Debitkarte abgezogen und wir wieder unterwegs nach Hause.  

Hier backe ich einen Aprikosenkuchen und zusammen mit dem "stein_zeit_reise-Team" geniessen wir diesen mit einem Cappuccino.

 

14. Dezember 2024

 Die Fähre von Punta Arenas bringt uns, pünktlich wie immer, nach Porvenir.  Ist der Himmel zuerst noch bewölkt, klart er auf, und wir sehen sogar eine Gruppe Buckelwale.

 

Porvenir ein verschlafenes Fischerdorf. 

 

Die 140 Kilometer  Piste bis zur Grenze, Paso San Sebastián, ist wie immer in sehr gutem Zustand. Die Wiesen stehen in voller Blüte, und die vielen Guanakos rennen leider immer wieder davon, sobald wir anhalten, um Fotos zu machen. Ich muss doch tatsächlich meine Fuji mit dem Zoom hervorholen!

Hier wohnen, auf die 140 km, vielleicht, 10 Menschen. Wenn!

 

Nach zwei Stunden stehen wir am chilenischen Zoll, sind in fünf Minuten wieder im Pepamobil und rollen, über nun zum Teil üble Strasse zum argentinischen Zoll.

 

 

 

pepamobil Argentinien
Unterwegs in Argentinien ab 14. 12.2024

 

Die Pässe werden gescannt, ein kurzer Blick – fertig. Schon sind wir wieder in Argentinien. Das Pepamobil? Interessiert keinen. Wer will bei diesem Wetter schon raus? 

Der Wind bläst uns mit 70 km/h um die Ohren.  Also beschließen wir, direkt hier zu übernachten. Anfangs stehen wir noch frei, aber als der Wind unser Pepamobil zum Schaukelstuhl macht, suchen wir Schutz hinter einem Haus. Sicher ist sicher – und weniger windig.

Gegen Abend kommt eine Mail von Franziska. Sie stehen in Rio Grande und morgen würden wir uns kreuzen. Zeit für eine Tasse Café? Aber immer!

 

16. Dezember 2024

Franziska und Jürg fahren bereits kurz nach acht los. Wir sitzen noch beim Frühstück. Als wir dann losfahren, ist unser Truck  kaum warm, als uns die beiden schon entgegen kommen. Wieder gibt es viele Fragen, und wir haben die Antworten dazu. Die zwei sind neu hier auf dem Kontinent, vieles ist für sie noch fremd, manchmal beängstigend.

 

Nach zwei Stunden verabschieden wir uns, wir werden uns bestimmt nicht mehr wiedersehen, auf alle Fälle nicht hier in Südamerika. 

 

Unser heutiges Tagesziel: der Lago Fagnano. Wieder einmal ist es windstill, so wagen wir es uns an den See zu stellen. Hey, Julia und Walter sind hier, super! Ein weiteres Paar aus Hamburg, ein Brasilianer und ein Franzose runden die Gruppe ab. 

 

Die zurückversetzte Lagune liegt windstill in ihrer Pracht.

 

17. Dezember 2024

Ob wir die 100 Kilometer bis Ushuaia heute schaffen? Wir wollen zur Laguna Esmeralda wandern. Doch der Himmel ist bewölkt, so warten wir auf dem Parkplatz und hoffen auf Sonne. Dann eine Mail von Freestyle, etwas stimmt nicht mit unserem Krankenformular! Also ab nach Ushuaia. Über den Garibaldipass gehts durch Valle Mayor runter zum Meer.

 

Wir steuern direkt  Freestyle an, werden freudig begrüsst, müssen das Formular neu ausfüllen, unterschreiben, fertig. Wir bekommen einen Voucher für ein Essen in die Hand gedrückt, als Danke für unsere vier Antarktisreisen, die wir mit ihnen gebucht haben, und sie geben uns ein Upgrade auf dem Schiff. Nehmen wir doch gerne an!

 

Diesmal fahren wir nicht nach Haberton raus, bleiben hier am Beagle Kanal. Keine zehn Kilometer weg, beginnt der Wanderweg zur Estancia Túnel, mit einem relativ grossen Parkplatz. Der Platz ist gut besetzt, es stehen zwei CH-Overlander hier. Wir parken ein und gehen, wie es sich gehört,  kurz "Hallo" sagen.  Im kleinen Wagen,  ein junges Paar, Karin und Adrian, seit zwei Monaten unterwegs. 

Wir klopfen gerade beim Großen an, als ein heftiger Regen  auf uns niederprasselt. "Kommt rein", ruft es aus dem ExMo! Und schon stehen wir bei Carol und Beat im Wagen. Sie sind heute Morgen aus der Antarktis zurückgekommen. Es gibt viel zu erzählen. 

 

Wir sind immer noch am Plaudern, als ein IVECO vorfährt. Heidi und Peter (kein Witz) Deutsche, die in der Schweiz wohnen und  Freunde von Carol und Beat sind. Es wird ein lustiger Abend, sogar die Stühle können wir rausstellen. Der "Café aus der Flasche😉"  und mein selbst-gemachtes Erdbeereis waren rasch vernichtet.

 

18. Dezember 2024

Die Nacht war kurz, schon kurz nach fünf fliege ich mit der Drohne, muss aber sehr schnell einsehen, dass der Wind viel zu stark weht.

 

Unsere neuen Reisefreunde sind auch schon um neun abfahrbereit. Hoffentlich kreuzen sich unsere Wege irgendwann wieder.

 

Täglich nehmen wir den Wanderweg zur Estancia Túnel unter die Füße, doch wir schaffen es nie bis zum Ende. Mal überrascht uns der Regen, mal zwingt uns der heftige Wind zur Umkehr. Ushuaia macht seinen Ruf als Ort der ‚Vierjahreszeiten an einem Tag, alle Ehre.

 

Der ganze Wald beugt sich dem Wind. 

 

19. Dezember 2024

Die einen gehen, die anderen kommen. Gegen Abend fahren Caterina und Stefan auf den Platz. Wir gehen ja zusammen auf's Schiff. Bei einem Cappuccino wird klar, wir sind schon alle sehr aufgeregt und freuen uns auf unsere Antarktis-Reise. 

 

22. Dezember 2024

Wir fahren in die Antarktis. 

Zusammen mit Caterina und Stefan gehen wir gegen vierzehn Uhr an Bord. Das Schiff ist der Hammer. 

 

Ein erster Rundgang, wir sind sprachlos!

Mit den Schweizern warten wir auf Eva und Marco, welche aus Los Angeles herfliegen.

 

Gegen sechzehn Uhr treffen Eva und Marco, mit 158 anderen Gästen, ein. Die Wiedersehensfreude ist riesig. 

 

Nach dem Empfangsbriefing....

Bilder vom Schiff-Fotografen. Rodolphe Villevieille

 

...geht's direkt in den Speisesaal, ein leckeres Buffet wartet auf uns. 

 

23.-24. Dezember 2024

Die Überfahrt zu den Falkland Inseln geht, dank modernster Technik, zwei Stabilisatoren  welche das Rollen mindern, problemlos!

https://www.esys.org/seekrank/Stabilisator.html

 

24. Dezember 2024

In Kidney Cove sollte unser erster Landgang sein. Wir üben uns in Geduld, nichts geht, das erste Zodiac kommt zurück! Erstaunt teil man uns mit: die Landung ist, wegen zu hoher Wellen, nicht möglich! Wie jetzt? Das Meer ist flach wie eine Flunder!

Anstelle wird eine Zodiac-Fahrt  in die Rabbit Cove organisiert. Wir sehen: Gentoo Pinguine, Dampfschiffenten und Magellankormorane. 

Leider sind die Bilder nicht der Hit, alles vom schwankenden Zodiac aus, nur mit dem Samsung.

 

Dann gibt es eine Rundfahrt in und um Port Stanley. Das erste Eisenschiff , die Lady Elizabeth, lief hier auf Grund. Es ist für

1 Pfund zu kaufen, muss aber entsorgt werden!

 

25. Dezember 2025

In der Nacht fährt die SH Diana zur Pubble Island. Um die Rockhopper Kolonie zu sehen müssen wir drei Kilometer über stark bewachsenes Gras/Buschland stapfen. (Am Ziel angekommen haben sich an meinen Fersen zwei riesengroße Blasen gebildet.)

Die Rockhopper bekamen ihren Namen, weil sie mit kleinen Hüpfern, über steile Hänge hoch in ihre Nester  springen.

Skuas/Raubmöwen kreisen über der Kolonie und suchen nach Küken, die sich zu weit vom Schutz ihrer Eltern entfernt haben. 

 

Auf dem Rückweg machen wir halt am Strand und beobachten Gentoo und Magellan Pinguine. 

Junger Magellan Pinguin
Junger Magellan Pinguin

Auch ein Königspinguin sitzt am Strand. Diese wandern seit einigen Jahren von Südgeorgien aus, Richtung Norden. 

 

Wieder auf dem Schiff, geht es auf die dreitägige Fahrt nach Südgeorgien. Auch diese Überfahrt schaffe ich ohne Dramamin. Unglaublich was diese Stabilisatoren ausmachen. Wir passieren erste Schneeberge .

 

28. Dezember 2024

bei strahlend blauem Himmel erreichen wir Südgeorgien. Die Anfahrt nach Grytviken traumhaft.

 

Der Bio-Check der Menschen verlief problemlos,  auch die  Hunde haben keine Ratten oder Mäuse gefunden, wir dürfen an Land. 

Seit dem ersten Mal, im 2009, hat sich hier nichts verändert.

 

Die SH Diana schippert der Küste entlang wieder zurück zur Fortuna Bay, doch der geplante Landgang war leider nicht möglich. Ein zu starker Wind und zu viele tote Tiere. Die Vogelgrippe scheint hier wieder zu grasieren.

Plan B kam wieder zum Einsatz. In der Hercules Bay "wohnen" die Macaronipinguine. Es ist unglaublich wie hoch in den Felsen sie ihre Nester bauen. Richtige Akrobaten!

 

Pinguine sind super schnelle Schwimmer, es ist herrlich ihnen zuzuschauen. Sie gleiten mit hoher Geschwindigkeit durch die Wellen, oft mit spektakulären Sprüngen. Es ist aber nicht ganz einfach hier zu fotografieren; das Licht ist schlecht, das Zodiac wackelt, die Pinguine bewegen sich.

 

Wieder auf dem Schiff, nimmt dieses Kurs auf die St. Andrews Bay. Wir gehen relativ früh zu Bett, denn die Tagwacht ist um 03:45 Uhr; kein Witz!  Drei Schiffe sind unterwegs, doch pro Bucht ist nur ein Schiff erlaubt, und maximal 100 Personen dürfen gleichzeitig an Land sein. Daher sprechen sich die Schiffe untereinander ab. Diesmal trifft es die SH Diana, die, als erste an Land darf (muss).

Die Passagiere sind in vier Gruppen eingeteilt. Wir gehören zur ‚Gruppe Grün‘, die um 04:15 an der Reihe ist. Es nieselt als wir ins Zodiac steigen.

Rodolphe ist schon mit der Drohne unterwegs. 

 

Als wir an Land kommen, bricht die Sonne durch ein kleines Wolkenloch und schickt ihre Strahlen zur Erde. Die Atmosphäre wird mystisch – ein Gänsehaut-Moment.

St. Andrews Bay ist ein spektakulärer Ort, bekannt für eine der größten Königspinguinkolonien der Welt.

 

Wir müssen weiter, das Schiff folgt einem straffen Fahrplan. Die nächste Zodiac-Fahrt wird wegen zu starkem Wind erneut abgesagt. Plan B führt uns in den Drygalski-Fjord. Doch auch dort gibt der Kapitän ‚forfait‘, da vor der Einfahrt zu viele Eisberge treiben. Also nimmt das Schiff Kurs auf die Antarktis.

Die zwei Tage Überfahrt vertreiben wir uns mit Fitness, Sauna, Jacuzzi, gutem Essen und interessanten Vorträgen. Ich verbringe viel Zeit auf dem Balkon und versuche, Kapsturm- und Eissturmvögel scharf abzulichten.

Wieder einmal zeigt sich: Wer die Wahl hat, hat die Qual!

 

Ein "fast-Zusammenstoss"!

 

31. Dezember 2024

Wir sind noch dabei, das Silvester-Menü zu genießen, als die SH Diana bereits Kurs auf Elephant Island nimmt.

 

Es ist 21:45 als wir die Elephant Island erreichen. Da wir uns fast am Polarkreis befinden, sind die Tage lang. Sonnenuntergang 02:22 oder so!😉

 

Dann stopp der Kapitän das Schiff vor der legendären Elephant Island. Eigentlich enttäuschend, wäre da nicht die Geschichte von Sir. Ernest Shackleton.

 

 

Eine Zusammenfassung aus National Geographic 

 

Ernest Shackleton gelangt vor Scott und Amundsen näher an den Südpol als je ein Mensch vor ihm. Auf seiner dritten Antarktisexpedition steckt er im Packeis fest – und startet die spektakulärste Rettungsaktion in der Geschichte des Südpolarmeers.

 

Das Weddellmeer – es liegt zwischen der ostantarktischen Küste, der Antarktischen Halbinsel und den Süd-Sandwich-Inseln – ist eines der gefährlichsten Meere der Welt. Hier toben Orkane und haushohe Wellen. Eisschollen werden von der Strömung nach Westen vorangetrieben. Wenn sie sich schließen, spricht man von Eisdrift. Sechs Wochen bahnt sich die „Endurance“ einen Weg durch das Packeis. Immer wieder kann sie sich in offene Wasserrinnen retten. Doch am 20. Januar 1915 sitzt sie fest – eine Tagesreise von dem geplanten Landeplatz an der antarktischen Küste entfernt. Fußballspielen auf dem Eis, Training mit den Hunden, sonntags Gesangsabende – der Winter ist lang. Am 1. Mai verschwindet die Sonne – die Eisdrift treibt das Schiff immer weiter von der Küste weg. Im September – Frühling auf der Südhalbkugel – rührt sich das Eis. Schollen schieben sich krachend übereinander, verkeilen sich, bäumen sich auf. Die „Endurance“ führt einen zähen Todeskampf. Die Männer müssen tatenlos zusehen. Am 27. Oktober zerbirst ihr Schiff – und sinkt.

Die Truppe rettet sich aufs Eis, gründet das „Patience Camp“. Schlafsäcke werden verlost. Shackleton dreht es so, dass die Offiziere die dünneren bekommen. Sie schleppen drei offene Boote mit, um sich darin zu retten, sobald sich die Eisfläche öffnet. Ein Mann darf sein Banjo mitnehmen, um die Truppe abends aufzuheitern. Shackleton weiß, wie wichtig die Stimmung fürs Überleben ist. Die tierlieben Engländer müssen ihre Hunde erschießen, damit sie selber nicht verhungern. «Ich habe viele Männer gekannt, die ich lieber erschießen würde als den schlechtesten dieser Hunde», schreibt der Offizier Frank Wild in sein Tagebuch.

Das Eis wird dünner. Jede Nacht bangen die Männer in den Zelten um ihr Leben. Ob die Scholle hält, die sich da unter ihnen bewegt? Dann endlich, am 9. April, können sie in die Boote. Sie nehmen Kurs auf die Elephant-Insel. Sieben Tage in offenen Booten über das stürmische Eismeer – als sie auf dem kargen Eiland ankommen, sind sie mehr tot als lebendig. «Eine so wilde und ungastliche Küste habe ich noch nie gesehen», notiert Frank Hurley, der Fotograf. Kein Mensch weiß, wo sie sind. Südgeorgien mit seiner Walfangstation liegt fast 1500 Kilometer entfernt.

Doch Shackleton wagt das schier Unmögliche. Mit fünf Männern sticht er am 24. April 1916 in einem siebeneinhalb Meter langen, offenen Boot in See, um von dort Rettung zu holen. Sie nehmen Proviant für vier Wochen mit. Wenn sie die Insel bis dahin nicht erreicht hätten, meint Shackleton, wären sie sowieso untergegangen. Das Südpolarmeer kocht, immer wieder überzieht Eis die Taue des Boots. Ihre nasse Kleidung trocknet während der ganzen Fahrt nicht. Wenn bei einem der Männer die Lebensgeister nachzulassen drohen, lässt Shackleton heiße Pulvermilch zubereiten. Schneetreiben und Stürme behindern die Navigation. Es ist schwer, die Sonne mit dem Sextanten anzuvisieren. Ein Wunder, dass sie nach 16 Tagen Südgeorgien erreichen. Es dauert vier Monate – noch ist Krieg –, bis Shackleton ein chilenisches Schiff auftreibt, um seine Männer von der Elephant-Insel zu retten, doch am Ende hat er keinen einzigen Mann verloren.

1921 bricht der große Polarfahrer noch einmal in die antarktischen Gewässer auf. Doch in Südgeorgien stirbt er an Herzversagen. Ernest Shackleton liegt dort zwischen norwegischen Walfängern begraben.

 

In den kleinen "Höhlen" waren die drei Boote aufgebaut!

 

Die Silvesterparty kann beginnen...

 

 

 

Happy New Year

 

Alles gute, viel Glück und Gesundheit im 

2025

 

 

 

Am 1. 1. 2025 sind wir in der Antarktis, der Tag beginnt, nass und seeeeehr kalt!

 

Der Polar Plunge ist angesagt!