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pepamobil Argentinien
Unterwegs in Argentinien ab 08.08.2024

 

08. August 2024

Die Grenzformalitäten sind, wie jedes Mal, schnell und unkompliziert. Diese Grenze ist wirklich super, und die 23 CHF, die wir für die Fähre bezahlen müssen, zahlen wir gerne.

 

277 Kilometer kommen auf den Tacho, bis wir auf eine Seitenstraße abbiegen und uns, für die Nacht, an den Straßenrand stellen. 

 

09. August 2024

Es ist fast 10 Uhr, als wir heute Morgen den Motor starten. 500 km weiter südlich fahren wir beim NP El Palmar auf den Parkplatz wo wir die Nacht verbringen. Diese war knackig kalt.

Seit gestern macht die Polarsteps-App Probleme. Erst nach dem Löschen, der Neuinstallation, einem erneuten Löschen und der Reaktivierung des alten Tracks funktioniert sie wieder wie sie sollte.

https://www.polarsteps.com/RenateFurer

 

11. August 2024

Es rollt gut. Problemlos kommen täglich um die 500 km auf den Tacho. Zusehen git es nicht viel. Riesige Rinderherden weiden beidseits der Strasse. Die zukünftigen Steaks und Hamburger schlagen sich ihre Mägen voll, nichts Ahnend was sie erwartet. 

Schon bald werden sie in einem dieser Trucks zur nächsten Schlachterei gefahren. Oft sind die Tiere zwei, drei Tage unterwegs. 

 

Die Strecke Olavarria-Coronel Pringles (Ruta 51) bringt etwas Abwechslung. Durch die vielen Regenfälle haben sich beiderseits der Straße Sumpflandschaften gebildet. Der Maguaristorch scheint sich hier sehr wohl zu fühlen. 

 

12. August 2024

Unser Ziel "die Felsensittiche" bei der Playa el antilado.  Zu Tausenden nisten hier, seit Jahrzehnten, die kleinen Papageie. Ihr Lärm ist ohrenbetäubend.

 

    Wie immer: wer die Wahl hat, hat die Qual!

 

15. August 2024

Wir verbringen drei Nächte bei den Loros. Ein scharfes Foto zu bekommen ist nicht immer einfach. 

 

Es ist spannend, ihre Dynamik und Interaktionen zu beobachten. Sie reagieren oft in kleinen Gruppen und sind oft in kleinere Auseinandersetzungen verwickelt.

 

Bis zur La Loberia sind es nur 26 Kilometer. Die Seelöwenkolonie, die größte Argentiniens, wurde letztes Jahr von der Vogelgrippe schwer getroffen. Ein Drittel der Tiere ist dem Virus, das sich von Peru aus entlang der Küste bis nach Tierra del Fuego (Antarktis) und weiter bis nach Brasilien ausgebreitet hat, zum Opfer gefallen.

Der Guardaparque hat uns Videos gezeigt, in denen die Symptome sichtbar sind. Die Tiere bekommen Durchfall und torkeln unkontrolliert durch die Gegend. Nach zwei Tagen sind sie tot.

Heute geht es den Seelöwen wieder gut und der Bestand soll sich auf 7.000 Tiere erholt haben.

 

Die Kolonie ist für uns nur von oben einsehbar. Ein Fernglas und ein 400mm-Zoomobjektiv sind ein Muss. Zudem sind die Lichtverhältnisse um diese Jahreszeit alles andere als ideal.

 

 

Freitag, 16. August 2024

Bis zu Las Canteras sind es 473 Kilometer – das schaffen wir locker. Genau zur Flutzeit fahren wir auf den Parkplatz. Doch die Vorfreude wird, wie erwartet, stark getrübt. Camper dürfen nicht mehr über Nacht an der Küste stehen bleiben. Wir müssen einen 60 Kilometer langen Umweg nach Puerto Madryn fahren, da die direkte Zufahrtsstraße immer noch nicht fertig asphaltiert ist. Das ist unglaublich! Letztes Jahr haben sie begonnen, die 12 Kilometer lange Straße, die bereits existierte, zu asphaltieren, und immer noch sind sie nicht fertig. Was für eine Umweltverschmutzung, die wir Touristen hier hinterlassen.

 

Es ist schon fast fünf Uhr, und die Lichtverhältnisse sind nicht mehr ideal. Also holen wir Stühle, Bier und Erdnüsse heraus, setzen uns an den Strand und genießen unsere 'Lieblinge'.

 

Einen Platz zum Übernachten finden wir 43 Kilometer außerhalb. Wir nehmen einfach die erste Piste, die zum Meer führt, und finden eine Stelle, an der wir genügend Platz haben.

 

17. August 2024

Flut ist um fünf  Uhr morgens,  draußen ist es noch  stockdunkel und eiskalt.  Unser Wecker – die Heizung – weckt uns um sieben.

Gemütlich frühstücken wir, dann fahren wir nach Puerto Madryn hinein. Wie schon letztes Jahr ist das Übernachten auf dem Hafenparkplatz für Camper verboten. Auf der gegenüberliegenden Seite scheint es jedoch noch erlaubt zu sein. Ein Argentinier steht hier schon seit zwei Wochen.

 

Nachmittags schlendern wir durch die Stadt....

 

Dann geht's hinaus auf das Pier, wo sich eine Gruppe Seelöwen auf einer Treppe um jeden Zentimeter Platz balgt.

 

Bei dem kalten Wetter ist ein leckeres Käsefondue fast ein "muss"! Bei uns gibt es oft ein "Gemüsefondue"!

 

19. August 2024

Vollmond. Fast zu spät komme ich an die Playa, der Mond war schon da.🙈

 

21. August 2024

Flut  ist zurzeit  morgens,  also  schlechte  Lichtverhältnisse  für Walfo🙈tos (Gegenlicht)   Ein  guter Grund um  nicht  hinaus  an die  Las Canteras zu fahren. Von Puerto Madryn aus führ eine Küstenstraße südöstlich entlang dem Golfo Nuevo. In zwanzig Minuten sind wir draußen und suchen einen Platz wo wir uns einigermassen gerade hinstellen können. Die Temperaturen fallen nachts noch immer auf minus ein Grad. Auch frischt der Wind auf, so dass Bruno, wieder einmal,  unseren Windgenerator montiert. 

 

22. August 2024

Wir spazieren den Strand entlang und sehen von weitem einen Magellanpinguin. Etwas ist komisch!

 

Wir können ohne Probleme ganz nah herangehen und dann sehen wir, dass er verletzt ist. Sein Unterkiefer hängt herunter.

 

Gegen Abend kommt ein kurzer Regenschauer und zaubert einen doppelten Regenbogen an den Himmel.

 

24. August 2024

Flut ist gegen elf, also raus an die Las Canteras. Es ist noch kalt, Thermounterwäsche, Mütze, Handschuhe ein Muss. Es ist immer wieder faszinierend den Riesen zuzuschauen. 

Southern right wales, Südkaper, oder Südlicher Glattwal

Links: Vorderteil vom Kopf des Weibchen, sie werden bis zu 18 m lang, und 45  bis 60 Tonnen schwer.

Sie sind im Alter von etwa 7 bis 10 Jahren geschlechtsreif und bekommen in der Regel alle 3 bis 4 Jahre  ein Kalb. Tragezeit 12 Monate, Stillzeit, 8 Monate.

Rechts: der ganze Kopf vom Kalb, es wiegt bei der Geburt  1-2 Tonnen, und ist 4-6 Meter lang.

 

 

Der Südkaper ist bekannt für seine herzförmige Blasenausstoßung. 

  • Gefährdung: Der Südkaper wurde im 19. Jahrhundert stark bejagt, was zu einem drastischen Rückgang seiner Population führte. Heute sind sie durch internationale Abkommen geschützt, doch die Art erholt sich nur langsam.
  • Bedrohungen: Trotz des Schutzes sind sie durch Schiffskollisionen, Verstrickung in Fischernetzen und den Verlust ihres Lebensraums weiterhin gefährdet. So wie durch die Erwärmung der Wassertemperatur, wo vor zwei Jahren 30 Wale an der Roten-Alge, hier im Golfo Nuevo, vergiftet wurden.

 

Sonntag, 25. August 2024

Gestern Abend haben wir versucht uns hinter einer großen Düne zu verstecken, nicht einsehbar von der Straße, in der Hoffnung, dass die  Guardaparque Typen uns nicht sehen. Leider vergebens. Um Viertel vor acht klopft es an die Türe: "No se permite de quedarse por la noche". Okay, dann eben nicht! So fahren wir 45 Km zurück und stellen uns direkt neben die erste Straße die abzweigt. 

 

Wie immer sind wir früh auf den Beinen, um neun sind wir wieder draußen bei den Walen. Und es war irre. 

Wir beobachten jetzt schon 10 Jahre die Wale, aber noch nie habe ich ein Jungtier gesehen, das immer wieder, den Mund  aufmacht. Es war spannend in sein inneres zu sehen.

 

Mutter und ihr Junges

 

Die Möwen attackieren immer wieder die Wale. Die Jungen sind besonders kurz nach der Geburt eine leichte Beute. Oft sehen wir über den ganzen Rücken verteilt sehr große Löcher.

 

Keine zwei Monate alter Südkaper.

 

Immer gegen Mittag kommen zwei Füchse an den Strand. Ohne Angst nähern sie sich den am Boden sitzenden Touristen und betteln nach Futter.

 

Samstag, 31. August 2024

Diese Woche fahren wir nur einmal hinaus zur Las Canteras. Der Wind bläst heftig, aber es ist nicht mehr so kalt. Ich packe meine Kamera mit dem 400er Zoom und setze mich an den Strand. Ich muss nicht lange warten. Eine Stunde vor der Flut kommen die Wale und bieten mir ein Spektakel, wie ich es noch nie gesehen habe. Mein 400er Zoom ist viel zu groß, also mache ich viele Videos mit dem Samsung. Herrlich! Sehr emotional! Oft weiß ich nicht, wohin ich schauen soll, also bleibt das Handy in der Tasche, und ich beobachte einfach diese unglaublich sanften Riesen.

Auch bekommen wir unser erstes weißes Waljunge zu sehen.

Der  Südkaper bringt, gelegentlich weiße Kälber zur Welt Diese Kälber sind nicht Albinos, sondern haben in den meisten Fällen eine helle Hautfarbe, die sich mit der Zeit allmählich verdunkelt. Im Laufe der Jahre wird ihre Hautfarbe typischerweise dunkler, bis sie schließlich das typische Grau oder Schwarz der erwachsenen Tiere erreicht.

 

Heute geht es wieder auf die Südseite von P. Madryn, wo wir die Zeit verbringen, bis wieder Flut mit gutem Licht ist. 

 

Hoffentlich sehen wir bald einmal auch Touristen aus Europa, komischerweise sehen wir nur Argentinier.

 

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