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pepamobil Argentinien
Unterwegs in Argentinien

 

 

26. Oktober bis 30. Oktober 2023

Wir sind wieder in Argentinien. Die Fahrt von Futaleufú nach Chile Chico, über die legendäre Carretara Austral, haben wir, zusammen mit der Fam. Schambach, in nur vier Tagen, jawohl VIER Tagen, befahren. Schande! Aber, wir sind alle ein bisschen in Eile. Sie, weil sie eine Antarktistour gebucht haben, wir, weil wir nach Punta Arenas wollen, unsere Antenne abholen, welche am Dienstag mit DHL dort angekommen ist.

 

Die Grenzabfertigung in Los Antiguos ging zackig, keine Kontrolle vom Truck, nur ID einscannen und ein Papier fürs Pepamobil, fünf Minuten und wir sind wieder in Argentina eingereist. 

 

Kurzes einkaufen im La Anonima, dann ab, 66 km weiter zu den Piedras Pintadas. Diese kleine farbige Felslandschaft ist irre. Im nirgendwo, versteckt in den Hügeln ein kleiner Diamant aus Gelb, Mauve und  Braun.

 

Von der Strasse aus sieht man die Piedras Pintadas nur für ein/zwei Sekunden, wir haben sie vor sieben Jahren entdeckt. Damals gab es keine Guardaparque, kein Park, kein Hundeverbot, kein Weg, welchen man nicht verlassen darf. Man musste wissen, wo mein hineinlaufen muss.

 

Diese  Bilder sind von 2016

 

Natürlich noch mit †Lola

Lola im Element
Lola im Element

 

27. Oktober 2023

Übernachten durften wir aber beim Parkeingang. Obwohl direkt an der Ruta 40 und mit sehr starkem Wind,  haben wir sehr gut geschlafen.

 

Die Fahrt geht weiter südwärts. Wir nehmen wieder eine Piste. Die 67 km sind eine Abkürzung und in der Regel sehr gut zu befahren. Luft wird aus den Reifen gelassen und mit 4,5 bar fahren wir unbefangen in Richtung Süden. Ich sitze am Steuer, meine Geschwindigkeit etwa 65 km/h. Plötzlich ein Gerumpel, der Truck schert nach links weg, bleibt stehen. Scheiße, das kennen wir doch, das hatten wir doch schon mal vor sieben Monaten in Paraguay.

 

Die Felge ohne Reifen,  dieser  liegt 100 m weiter in der Pampa, das Pepamobil steht schräg im Wind, im starken Wind, bis zu

100 km/h Böen fegen übers Land. Die Situation ist ungemütlich, extrem ungemütlich. Ich habe schiss, dass der Wind den Lkw umweht.

 

Bruno bekommt den Wagenheber nicht unter die Achse. Der Lkw steht zu schief. Er gräbt ein Loch um mehr Platz zu bekommen, doch der Wagenheber versinkt in der Erde. Eine Stunde vergeht, kein Erfolg. Drei Wagen fahren vorbei, fragen ob sie helfen können. Ich verneine, erkläre die Situation. Der dritte Mann geht zurück zu seinem Auto, zwei Minuten später liegt er im Blaumann bei Bruno unter dem Truck! Gemeinsam versuchen sie eine weiter Stunde den Lkw anzuheben. Es geht nur in die Tiefe nicht in die Höhe. Bruno ist am Verzweifeln. Endlich, endlich nach fast drei Stunden ein erster Erfolg, jetzt kann er die Sandbleche unterschieben und bekommt so Halt für den Wagenheber. Jetzt geht alles sehr schnell. Martin löst die Schrauben, Bruno hebt den Lkw, ich lasse das Reserverad runter. Nach 15 Minuten steht unsere Hütte wieder auf vier Räder. Und nicht vergessen, alles bei 90 km/h Windstärke. Martin gibt uns die Hand verabschiedet sich, als wär's das normalste der Welt. Wir haben keine WhatsApp keine E-Mail. Er gibt sich mit einem "mille de gracias" zufrieden. Toll, dass es noch so hilfsbereite Mitmenschen gibt.

 

28. Oktober 2023

Übernachtet haben wir am Strassenrand. In einer  "Talsohle" mit fast keinem Wind, nach nur knapp dreissig Minuten unseres Debakels. Bruno war fix und fertig. Um halb acht lagen wir schon im Bett.

 

El Calafate, wo wir hoffen Reifen zu finden, kommen wir gegen halb eins an. Keiner hat Reifen, alles sagen; wir müssten nach

Rio Gallegos. Wollen wir aber nicht. Auf dem grossen Parkplatz  versucht Bruno die Felge in ihre ursprüngliche Form zu bringen. Gelingt ihm nicht mal so schlecht. Rio Gallegos liegt 311 km weg, Punto Arenas in Chile etwas über 500. Dort gibt es viel mehr Auswahl und es ist eine Zollfrei Stadt.

 

29. Oktober 2023

Heute geht die Fahrt weiter südwärts, unser Ziel: Punto Arenas in Chile. Wir versuchen noch Diesel zu tanken. Überall winkt man uns ab: "NO HAY DIESEL!" Erst bei der dritten Tankstelle bekommen wir 100 Liter. Ende Monat steigen die Treibstoffpreise, jetzt will natürlich noch jeder seinen Tank füllen. 

Bis zur Grenze sind es 357 km. Nach einer halben Stunde steigt die Strasse an, Schnee liegt auf den Feldern. Stetig geht es den kleinen Pass hoch, jetzt liegt Schnee auf der Strasse, mir ist nicht wohl, die Temperatur ist unter Null Grad. 

 

Erst als wir wieder auf 750 m ü.M. sind schmilzt der Schnee, die Strasse ist wieder gut befahrbar.

 

So langsam aber sicher reicht es mir, einmal muss doch Schluss sein, mit all den Unannehmlichkeiten!

 

Um vierzehn Uhr stehen wir an der Grenze. Die Ausreise wieder eine Sache von fünf Minuten.

 

Vier Kilometer weiter stehen wir wieder an der Grenze von Chile.