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01. August 2021

Nationalfeiertag der Schweiz🇨🇭🇨🇭🇨🇭

 

Natürlich beginnen wir mit einem Berner-Zopf.

 

Um neun stehen Aurélie und ich schon in der Küche. Ein Fondue Chinoise soll es heute geben. Die Brühe machen wir selber. Laut Rezept drei Stunden köcheln lassen! Es hat sich gelohnt, war richtig lecker. Zwar hatten wir keinen Fondue-Chinois-Topf, aber das Käsefonduecaquelon tut's auch.

 

Am Abend macht uns Antoni ein Lagerfeuer.

 

5. August 2021

Am Donnerstag gegen sechzehn Uhr fahren Marita und Jan auf den Platz. Mensch war das eine Wiedersehensfreude. Und neu haben sie ja jetzt auch ihre Hündin Banda mit an Bord. Lola zickt noch etwas rum, wird sich aber hoffentlich geben und die beiden werden gute Kumpels. Die ganze Einreise Story könnt ihr auf ihrer Homepage https://majanta.net nachlesen. Argentinien zeigte sich wieder einmal von seiner besten Seite! Sie müssen fünf Tage Quarantäne absitzen, was uns natürlich zugute kommt, haben wir uns doch viel zu erzählen. Bei einigen Flaschen Wein und einigen guten Essen tauschen wir aus, was in den letzten zwei Jahren so alles passiert ist (obwohl wir ja alle immer auf dem neusten Stand waren)  es ist halt nicht dasselbe so direkt oder nu via Telefon oder WhatsApp.

09. August 2021

Zusammen mit Marita und Jan fahre ich nach Villarrica. Jan braucht Bargeld für seine neuen Reifen. Wir haben noch einige grüne  Dollarscheine, welche uns keine Bank mehr wechseln will. Frage nicht wieso, es ist einfach so! In Villarrica, bei Western Union ist es absolut kein Problem und ich wechsle 2000 $ zu einem guten Kurs. Wenn wir schon hier sind, gucken wir ob's Crocs in Jan Grösse gibt. Tut es, gekauft! Dann weiter ins Impfzentrum. Hier wird aber heute nur die zweite Impfung der AstraZeneca verabreicht. Also los nach Independencia zum Mechaniker Egon. Dieser fährt Indi  gleich über die Grube und er wird unter die Lupe genommen. Es gibt einiges zu tun! Aber erst, wenn das neue Getriebe aus Deutschland geliefert wird. Dieses steckt seit Tagen in Buenos Aires fest und wartet auf einen Platz auf einem Containerschiff! 

                                                                                               

Wir sind mit Egon am quatschen als von weitem ein lauter "Auspuff" zu hören ist. Egon grinst über's ganze Gesicht als seine Bekannte mit dem Oldtimer auf's Gelände fährt. Er hat Jahrgang 1965.

 

 

11. August 2021

Während in reichen Ländern  Europas, der Schweiz, USA, Kanada etc. die Impfungen zu Millionen bestellt/gehortet werden, warten wir hier in Paraguay auf die acht Millionen Impfstoffe welche von der Regierung gekauft wurden. Bis heute hat Paraguay eine Million davon erhalten. Weitere zwei Millionen bettelte Paraguay in der ganzen Welt zusammen. So erhielt Paraguay Spenden aus: Argentinien, Chile, China, Katar, Indien, Russland Spanien und den USA. 

Jetzt kommt erschwerend die Verteilung der Impfstoffe dazu. Die Lkw-Fahrer streiken seit zwei Wochen. Sie blockieren die Straßen und lassen keine Lkw's mehr durchfahren. In ganz Paraguay werden die Lebensmittel -aber vor allem das Bier-, der Treibstoff langsam knapp! Durch die stark angestiegenen Kraftstoffpreise sind die Frachtkosten, welche vom Staat reguliert werden, nicht mehr kostendeckend. Schuld ist einerseits die Pandemie, andererseits das fehlende Wasser in den Flüssen Paraná und Paraguay. Die anhaltende Trockenzeit hat den Pegel der Flüsse auf einen Tiefststand sinken lassen und die Frachtschiffe können nur noch einen Drittel ihrer Ladekapazität mitnehmen und müssen ihre Fracht weit vor Asunción auf Lkw's umladen.  Paraguay wird fast zu 100% via Frachtschiff versorgt. Heute ist es möglich zu Fuss durch die Flüsse ins Nachbarland zu gelangen. (Argentinien-Paraguay) Dazu sind eindrückliche Bilder und Videos in den sozialen Netzwerken  zu sehen.

 

Bilder vom Rio Paraná. Wo normalerweise Containerschiffe fahren, kann man zu Fuss langgehen. 

Daran müssen wir uns wohl in der Zukunft einstellen. Das fehlende Wasser kommt aus dem Amazonasgebiet und solange es da nicht regnet steigt auch der Fluss nicht entsprechend an. Die Abholzung im Amazonas zeigt also schon die ersten Auswirkungen hier in Paraguay!

 

12. August 2021

Marita und Jan sind wieder weg, sie wollen ihr Glück für eine Impfung in Encarnación versuchen. Dort hat ihnen ein Typ versprochen; "eine Impfung ist gar kein Problem"! Da sind wir ja mal gespannt ob's klappt. Wir drücken die Daumen...

...hat geklappt. Aber erst nach einigem hin und her und betteln, aber jetzt sind  auch sie zweimal geimpft, genau nach ihrem Wunsch.

 

21. August 2021

Wieder waren wir für drei Tage in Asunción. Bruno hat sich nach einer erneuten Kontrolle entschlossen nicht ein zweites Mal zu operieren. Seine Augen-OP verlief nicht ganz nach Wunsch. Er kann ohne Brille wohl lesen und am PC arbeiten, sieht allerdings in die Ferne nicht optimal. Hierfür währe eine Auswechslung der Linse notwendig, welche aber mit geringer Chance auf eine 100% Verbesserung währe. Auch könnte man Lasern, aber dann wäre das Autofahren nachts nicht mehr möglich. Bleibt nur die Lösung, für eine Brille. 

Auch ich musste mich vielen Untersuchungen unterziehen. Seit drei Wochen leide ich unter Schwindel beim Aufstehen. Meine Diagnose: Lagerungsschwindel! 

 

(...) Gutartiger Lagerungsschwindel

Der gutartige (benigne) anfallsweise auftretende (paroxysmale) Lagerungsschwindel kommt im Erwachsenenalter, vor allem bei älteren Menschen vor. Er ist sehr häufig und hat seinen Ursprung im Gleichgewichtsorgan (Vestibularorgan). Bis zum 70. Lebensjahr leidet jeder Dritte irgendwann unter dieser harmlosen, aber zunächst bedrohlich erscheinenden, Schwindelform. Alterungsprozesse des so genannten Labyrinths (= Einheit aus Gleichgewichts- und Hörorgan) scheinen bei der Entstehung eine Rolle zu spielen. Hierbei bilden sich in der Flüssigkeit in den Bogengängen des Vestibularogans Steinchen (so gen. Canalolithiasis), die mit ihrem Gewicht die Sensorzellen im Inneren des Organs reizen und damit durcheinander bringen. Diese senden dem Gehirn gemessen an der Körperhaltung falsche Informationen, die dann nicht mehr mit den Informationen aus Lageempfinden und Sehen übereinstimmen, wodurch dann (Dreh)Schwindel entsteht. Dieser dauert jeweils nur Sekunden an und tritt oft nach schnellen Bewegungen des Kopfes auf, zum Beispiel beim nächtlichen Umdrehen im Bett oder beim Aufrichten vom Nachtschlaf. In Ruhe sind die Patienten beschwerdefrei. Mögliche Ursachen können leichte Schädel-Hirn-Traumen oder längere Bettlägerigkeit sein. Oft begleiten Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbruch und Angstgefühl die Schwindelattacken. Betroffen sind am häufigsten Frauen zwischen 60 und 80 Jahren.  (...)

 

Vom Neurologen bekomme ich Übungen aufgebrummt, welche ich ab jetzt drei bis fünf Mal pro Tag machen muss, dann sollte das Ganze in einem Monat ausgestanden sein. Mou luege!

Die Temperaturen erreichen Spitzenwerte (obwohl noch Winter) 38 Grad und eine Luftverschmutzung, welche die Sicht auf 1500 Meter  beschränkt. Den Internationalen Flughafen darf nur noch anfliegen wer mit Instrumenten ausgerüstet ist. Auf Sicht landen geht nicht mehr.

Ursache: Das Abbrennen der Felder hat wieder begonnen. Die ganze Welt versucht den Klimawandel in den Griff zu bekommen, aber hier in Südamerika haben die Bauern kein Geld um sich einen Traktor kaufen zu können um die Felder umzupflügen, also muss dass hohe Gras abgebrannt werde, damit die Rindviecher in einem Monat wieder Futter haben. Millionen von Hektare werden in Südamerika  jedes Jahr abgebrannt, dementsprechend ist die Luft geschwängert mit Rauch. In den Städten kommen die Abgase des Verkehrs dazu. (und hier fahren noch ganz viele 30-, 40-jährige Autos und Lkw's rum. Also nichts mit Abgasfilter und CO2! Dementsprechend ist der Smog in Asunción.

 

Da heute die Lkw-Fahrer und die Regierung zu einer Einigung gekommen sind, haben wir freie Fahrt zurück nach La Colmena. Die Straße führt entlang an abgebrannten Feldern. Nicht selten kommt es dann zu großflächigen Busch- oder Waldbränden, angefacht durch den starken Nordwind. 

22. August 2021

Die Freiwillige Feuerwehr Col. Carlos Pfannl gegründet im 2017 von der blutjungen, damals 17-jährigen Mari aus Deutschland, steht im Dauereinsatz.

 

Ganz viele Einwanderer versuchen auf irgend eine Art Geld zu verdienen. So auch eine junge Schweizerin, welche seit vier Jahren, mit ihrer Familie in Paraguay lebt und in La Colmena gelandet ist. Sie importiert aus der ganzen Welt Nüsse und getrocknete Früchte. So kommen wir denn zum ersten Mal seit 20 Jahren in den Genuss von Haselnüssen. Was für eine Gaumenfreude. Ein Kilo im Durchschnitt für 16 CHF. (Jan's Kommentar dazu: "Da stirbsch ja dra, das isch so was vo gsund!)

 

23. August 2021

Der zweite Vollmond im August. Er wird als "Blue Moon" bezeichnet. Von wegen...fast wie ein Blutmond so verschmutzt ist die Atmosphäre.

 

Dienstag, 24. August 2021

Wir verlassen La Colmena. Tausend Kilometer liegen vor uns, unsere erste große Fahrt seit Januar 2020. In den Chaco soll's gehen.  Zusammen mit Marita und Jan werden wir im Chaco die letzten kühlen Tage vom Winter 2021 verbringen. Beim  km 106 wollen wir uns treffen. 

 

Die Transchaco

Die Straße beginnt im Norden der Hauptstadt Asuncion. Sie überquert den Río Paraguay über die Brücke Puente Remanso danach folgt fast sofort der dünn besiedelte Gran Chaco, eine heiße Savanne, die durch die Ruta 9  oder Transchaco erschlossen wird. Sie führt durch dünn besiedeltes Gebiet mit relativ wenigen Siedlungen und ist die einzige asphaltierte Straße durch den Nordwesten von Paraguay. In Pozo Colorado wird die Ruta 5 gekreuzt, die einzige andere große asphaltierte Straße im Westen von Paraguay. Die Gegend ist sehr flach und teilweise bewaldet. Die Straße endet an der Grenze zu Bolivien, wo sie in die bolivianische Ruta 11 übergeht. 

 

Gegen 15 Uhr treffen wir bei Kilometer 106 ein. Nach dem großen "Hallo" beschliessen wir noch etwas weiterzufahren, da hier die Übernachtungsmöglichkeit viel zu nah an der Straße ist. Nächster Halt, Puma Tankstelle. Auch nicht wirklich besser, aber die Stellplätze entlang der Transchaco sind rar. Wir essen und quatschen draussen bis mir die Augen zufallen. Keine drei Stunden später fährt ein Viehtransporter vor und stellt sich genau vor unsere Hütte. Na toll, danke! Die ganze Nacht ein Getrampel der Rinder, von schlafen also keine Rede mehr. Früh geht's bei uns weiter, während Jan und Marita noch herrlich pennen. Die Gegend ändert sich nicht, was sich ändert sind die Bauarbeiten. Die Trans-Chaco wird auf vier Spuren erweitert. Eine nicht endende Baustelle begleitet uns den ganzen Tag.

 

Und immer wieder die hübschen Flaschenbäume, Samu'u auf Guaraní, am Rande der Straße.

 

Vierzig Kilometer nach Filadelfia, die Hauptstadt vom Chaco, biegen wir auf die  Ruta de Mariscal Estigarribia ein, lassen Luft aus den Reifen, denn ab jetzt haben wir über 340 km Erdpiste vor uns. Schon nach einigen Meter die erste (alte) überfahrene Schlange. Bruno wie immer fasziniert von den Viechern steigt aus und hebt sie vorsichtig hoch, sie könnte ja noch zubeissen, wer weiß!

 

Am heutigen Tag schaffen wir noch 100 km auf der ruppigen zum Teil extrem staubigen Piste. 

 

Der Chaco befindet sich in den Händen der Mennoniten, ihre Grünstücke sind riesig. Zehn, zwanzig, dreißig Kilometer ist hier normal. Und alles eingezäunt. Die Flora ist Buschhoch, mit nicht sehr hohen Bäumen. Fast alles hat spitze Dornen und Stacheln.

 

Auch hier immer wieder der Samu'u. Seine Blüte ist wie Baumwolle.

 

An einer Kreuzung stossen wir auf eine verlassene abbruchreife Hütte. Hunde sind da, Menschen keine. Also stellen wir uns hinter das Haus, Platz hat es ja immer genug. Eine Stunde später, wir sitzen schon beim Aperó, als zwei Typen vom Militär auftauchen. Sie erklären uns, dies sei ihre Station, (sie wären gerade unterwegs gewesen um Trinkwasser zu holen) sie würden von hier aus der Polizei helfen, die Gegend zu "sichern". Und, eigentlich dürften wir hier nicht stehen. Nach kurzem palavern, anfrage beim Jefe und abschreiben der ID, dürfen wir hier aber die Nacht verbringen. Für nächste Nacht ist Regen  angesagt. Falls dieser zu heftig sein würde, müssten wir diesen hier aussitzen, denn ein Fahren auf der Piste wäre unmöglich. Jan steht in Verbindung mit Oswald, welchen wir besuchen gehen und noch gute 300 km weit weg wohnt. Dieser möchte, dass wir die nächsten 70 km unbedingt weiterfahren, da ein befahren der Strasse nach Regen unmöglich sein soll. Bruno weigert sich, es ist schon Dunkel und wir sind zu schlapp.Wir bleiben hier.

 

Es regnete gerade so, dass  wir sicher sind, dass es keine grossen Probleme geben wird. Die Piste ist gut befahrbar, an einigen Stellen rutscht der Hinterteil ein wenig weg, aber mir guten Reifen und einem guten Driver kein Problem.

 

Der ganze Chaco hat Tigo-Antennen. So sind wir denn immer in Kontakt mit der ganzen Welt, was natürlich einen Aufenthalt viel angenehmer macht. Denn wer will heute noch eine Woche ohne Internet sein?

 

Nach fast genau 1000 Kilometer erreichen wir die Estancia Sofia Elsa von Oswald. Er wohnt normalerweise in Hohenau und betreibt hier oben im Chaco eine Rinderfarm. Wir werden herzlich willkommen geheissen und von seiner "dritten-Lebensabschnittspartnerin" lecker bekocht. Aus dem Pepamobil kommt der Nachtisch: Coup Romanoff

 

Am Nachmittag führt uns Oswald über sein 7000 Hektar grosses Grundstück. Marktwert 2'000'000 $. Auf 700 ha wird aus drei Tiefenbrunnen Wasser hochgepumpt und in unterirdisch verlegten Leitungen zu den Getränkestellen geleitet.

 

Am Nachmittag steht eine Schlangenjagd auf dem Programm. Der Arbeiter will eine ganz in der Nähe gesehen haben. Natürlich ist es eine Giftschlange, für den Paraguayer ist alles giftig was Schlange heisst. Also fährt Mann mit grossem Geschütze auf. Fünfzehn Kühe und drei Pferde würden jedes Jahr Opfer von Schlangenbissen!

 

Wer sucht, der findet die...Echse, nichts von Schlange.

 

 

Am Abend gibt's ein Lagerfeuer mit Kamin. Mal was anderes!

 

Zwei Tage stehen wir bei Oswald und Romy (Schneider😁) auf der Estancia. Banda , welche eigentlich alles killt was ihr zwischen die Zähne kommt, freundet sich doch tatsächlich mit der (rolligen) Katze an. Herrlich die beiden zu beobachten!

 

Am Samstag geht's noch einmal etwas über 80 km weiter nordwestlich zu einem Wasserloch. Hierher kommen die Tiere zum saufen. Mit Fotos von einer Jaguar-Dame mit Jungen, macht uns Oswald "gluschtig" und mit drei Autos fahren wir am Samstag los. An der Polizeistation Fortin Gabino Mendoza werden unsere Pässe und ID registriert, sind wir doch nur einige Meter von der bolivianischen Grenze entfernt.

 

Beim Wasserloch stellen wir uns hin und warten und warten und warten. Wir sollten ganz leise sein, sonst würden die Schweine nicht kommen. Auch müssen die Hunde an der Leine sein, laut Oswald könnten die Schweine einen Hund kurzum zerreissen. 

Links der Piste Bolivien, rechts Paraguay

 

Auch sollten wir nur in eine Richtung spazieren gehen, damit unsere Spur uns nicht verrät.

 

Auch am Sonntag ist wenig los, ein Reh besucht das Wasserloch und viele Vögel.

 

Wir verbringen die Zeit mit Canasta spielen, was natürlich nicht immer leise zu und her geht, sehr zum Ärger von Oswald. Wir gehen gegen neun zu Bett. Jan und Marita geniessen noch den lauen Abend und den Sternenhimmel. Nach etwa einer Dreiviertelstunde kommt uns Jan holen, es seien Schweine da. Kurze Zeit später, ertönen Schüsse; einen, zwei, drei vier Stück. 

Bruno ist schon draussen ich gerade unterwegs nach draussen, als Bruno schon wieder zurückkommt. "Komm nicht raus, geh wieder rein, das willst du nicht sehen". Oswald hat versucht im Dunkeln eine Sau zu erschiessen. Obwohl Marita ihm voll mit der Taschenlampe geleuchtet hat, war er anscheinend so aufgeregt und im Jagdfieber, dass er das arme Tier erst beim vierten Mal getötete hat. Super, wir kommen her um Wildlife zu sehen und er um es abzuknallen. 

 

Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Rückweg nach Filadelfia. Da wir ja Frühaufsteher sind, Jan aber gerne lange liegen bleibt, fahren wir getrennt und sind  um acht Uhr schon unterwegs. Tja, die Schweine kamen dann noch einmal gegen acht Uhr fünfzehn zurück und so konnten die beiden in aller Ruhe die Tiere beobachten und fotografieren, da auch Oswald schon vor sieben losgefahren ist. 

 

Auf etwa der Hälfte der Strecke kamen wir beim herfahren an einem liegengebliebenen Lkw mit einem Getriebeschaden vorbei. Der arme Kerl steht immer noch mitten auf der Strasse. Ganze neun Tage wartet er jetzt schon auf den Mechaniker und die Ersatzteile. Wir halten an und fragen ob er was gebrauchen kann. Eis wäre gut. Schande, genau das hatten wir nicht. Dafür gab's 22 Liter Wasser und ein kühles Bier. Und natürlich gab's auch sogleich einen Stau, weil jeder in unseren Wagen schauen wollte.

 

Wir wollen so lange wie möglich fahren, denn das Quecksilber steigt auf über 40 C°. Wie gewohnt bei eingezäunten Strecken nehmen wir dann eine Querstrasse und suchen uns einen Schlafplatz. Diesen finden wir knapp 500 m weiter. Auf einer Breite von 5 km wird gerade der Wald weggeschoben, was von oben mit der Drohne gut zu sehen ist. Wie lang das Feld wird wissen wir nicht.

Hier soll neu Soya gepflanzt werden, ob dies gut geht bei dem wenigen Regen?

 

31. August 2021

Heutiges Ziel; Filadelfia Hauptstadt vom Chaco und Mennoniten-Hochburg. Beim Hotel Florida dürfen wir uns neben die Piscina stellen. Der Sprung ins kühle Wasser, 22 Grad, ein Genuss. Beim Abendessen werden wir von Ernst, dem Gründer von Rosaleda, die Schweizer Kolonie hier im Chaco angesprochen. Er setzt sich zu uns und erzähle von seinem Leben. Anschliessend spielen wir bis fast 23 Uhr  Canasta bei lauen 30 Grad.

 

 

Und wieder geht ein Monat zu Ende. Was wir im September machen werden? Auf die Grenzöffnung warten, welche hoffentlich bald kommt.

 

Hier geht es zum  Bericht September 

 

 

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