Ein Virus hält die Welt fest im Griff!
30. März 2020
Das Coronavirus hält aktuell die Welt in Atem.
Corona, das Wort schlecht hin. Corona, das Wort welches bei den einen Kopfschütteln und Unverständnis auslöst, bei den anderen Panik und Weltuntergang. Seit etwas mehr als zwei Monaten eine Grippe, welche von China herkommend, sich über die ganze Welt verteilt. COVID-19 wurde vor drei Wochen von der WHO zur Pandemie erklärt. Seither ist nichts mehr wie es einmal war. Von einem Tag auf den anderen heisst es, hier in Paraguay, Ausgangssperre! Von 20 Uhr bis 04 morgens. Vorläufig bis Ende Monat. Wir dürfen noch in den Supermercado, in die Apotheke oder zum Arzt. Wer zur Arbeit muss, bekommt eine Bewilligung, das Haus zu verlassen. Das war am 21. März 2020. Am 21. 03. gab es hier in Paraguay, drei infizierte Menschen.
Lockdown in fast allen Ländern. Für jeden einzelnen heisst das natürlich etwas anderes. Unsere Gewohnheiten werden 100% auf den Kopf und auf den Prüfstand gestellt. Auf der ganzen Welt müssen Menschen zu Hause bleiben. Geschäfte müssen schliessen. Schulen und Unis werden dicht gemacht. Flugzeuge bleiben fast alle am Boden. Hier in Asunción, man staune, dürfen noch bis und mit 23. März alle Flugzeuge landen und die Menschen aus aller Herren Länder spazieren einfach zum nächsten Taxi und fahren nach Hause. Quarantäne gibt es nur auf dem Landweg. Das kommt doch etwas schräg rüber. In ganz Südamerika beginnt sich das Virus erst in der Woche 13, also vom 23. März an, auszubreiten. Jetzt kommen auch von ganz vielen Reisenden WhatsApp rein, mit Horror-Szenarien. Sie werden behandelt als wären sie diejenigen, wegen welchen das Virus im Land ist. Sie werden mit Polizeikonvoi von einem Ort zum anderen gefahren. Von einer Provinz zur nächsten. Niemand will sie. Argentinien verhält sich hier speziell komisch. Aber auch in Uruguay, Chile, Peru und Brasilien sitzen Reisende fest.
Seit fast drei Wochen verfolgen wir tagtäglich alle News, sei es hier in Paraguay, in der Schweiz oder in Deutschland und bekommen hautnah mit, was es heisst, als Ausländer in so eine Situation zu geraten. Denn jetzt sind ja wir DIE Ausländer. UND ganz wichtig; der Ausländer bringt das Virus ins Land!
Via soziale Medien werden Millionen von Videos, Text- und Sprachnachrichten und natürlich Fake News verbreitet. Nachrichten, dass das Coronavirus eine "Grippe" ist, die auf die Atemwege schlägt, werden von ganz ganz vielen Menschen ignoriert. Hier in Paraguay, wo die Schulbildung bei einer "Pisa-Studie" nicht einmal in der Rangliste erscheint, ist dies natürlich um so besorgniserregender. Wenn hier in Paraguay, nein in ganz Südamerika, das Virus wirklich durchstarten sollte, wird nicht das Virus das Problem sein, sondern die Anarchie, welche in ganz vielen Ländern ausbrechen wird.
Ein Virus veranlasst mich also, wieder auf die Tasten zu schlagen. Ich werde versuchen, neutral zu bleiben. Muss ich ja wohl, als Schweizerin. Ich werde die eine oder andere Geschichte erzählen von Reisenden, welche irgendwo gestrandet sind. Ich werde versuchen, die Lage hier in Paraguay zu erklären, und ich versuche, die Situation in der Schweiz zu verstehen, denn was dort, und in vielen anderen Ländern gerade passiert, das hätte sich vor drei Monaten niemand, absolut niemand vorstellen können.
So sehen die aktuellen Daten am 29.03.2020 aus.
Von den 704.095 gehen alleine 135.500 zu Lasten der USA. Von unseren Freunden, welche sich momentan in Kalifornien aufhalten, weiss ich, dass dort noch heute der “courant normal“ herrscht. Täglich gehen sie ihre Meilen laufen. Auf dem Golfplatz herrscht reges Treiben. Ihr Kommentar: "Mit dem super Idioten dort oben an der Spitze, ist das ja kein Wunder!"
Wir hier in Südamerika kommen auf Total nachgewiesene Infizierte: 10.875 davon 4.035 Brasilien und 56 hier in Paraguay. Würden hier in Südamerika die Menschen getestet wie in Europa, sähe das Ganze anders aus. Hier fehlt das Geld und die Infrastruktur, um diese Tests durchzuführen.
Todesfälle: USA 2.381, Paraguay 3, Italien 10.779 und in der Schweiz 300.
Wieso so große Unterschiede? Bruno würde jetzt natürlich wieder keine Arbeit scheuen und sich alle Mühe der Welt geben, um dies abzuklären. Habe ich für einmal auch gemacht. Schauen wir Italien an. Die Lombardei. Die Industrie-Gegend Italiens. Das Rad schlecht hin, das Italien ja am Laufen hält. Wie aber sieht es dort eigentlich aus mit der Luft? Ist diese sauber? Wikipedia kann mir hier helfen.
Je dunkler, je verschmutzter die Luft. Also haben die Menschen schon mal zum Vornherein schlechte Karten. Atemwegserkrankungen gehören dort zum Alltag.
Und, 80% der Menschen in dieser Region sind über 65 Jahre alt, gehören also zu der Risikogruppe.
Wie aber sieht es in der Schweiz aus? In den USA, wo ja vor allem New York stark betroffen ist. In China?
Zur Erinnerung, je dunkler, je größer die Luftverschmutzung. Ist es vorstellbar, dass die Atemwegserkrankungen genau in diesen Gegenden einen Zusammenhang mit der starken Luftverschmutzung haben? Dass in diesen Regionen die Menschen, vor allem die alten Menschen, welche schon seit Jahrzehnten schlechte Luft einatmen müssen, erkranken und sterben?
Hier in unserem Viertel schieben viele Menschen Panik. Nicht nur die Paraguayer, nein auch Deutsche, welche eigentlich wissen sollten, wie ein Grippe-Virus übertragen wird, wollen mit Nachbarn, welche aus dem Ausland zurückkommen, keinen, absolut keinen Kontakt. Meine Putzfee, 32 Jahre jung, kommt nicht mehr putzen, weil sie ihre beiden Kinder, acht und fünf, schützen will.
Die meisten leben hier von der Hand in den Mund. Wenn sie nicht zur Arbeit gehen können haben sie kein Geld, ergo gibt es kein Essen. Die Ausgangssperre wurde gestern bis Ostersonntag verlängert. Zudem neu von neunzehn bis fünf Uhr.
Diese Stellungnahmen waren heute im Wochenblatt von Paraguay
12 Experten, die die Corona Panik für übertrieben halten
Geschrieben am 31. März 2020 in Nachrichten
Asunción: Um einen Sachverhalt wie Corona von allen Seiten zu beleuchten, ist es unablässig, sich umfassend mit einem Thema zu beschäftigen. Nachfolgend 12 Stimmen, die den meisten Regierenden
widersprechen.
Sucharit Bhakdi ist ein Mediziner und Facharzt für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie. Er war Professor an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz und war 22 Jahre lang Leiter des
dortigen Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene.
„Wenn ein Virus nicht allein tötet, sondern nur im Verbund mit anderen Krankheiten, dann darf man dem Virus nicht alleine die Schuld in die Schuhe schieben.“ Dass dies trotzdem gemacht werde, sei
„gefährlich irreführend“. Laut Bhakdis „Horrorszenario“ gäbe es in Deutschland bei einer Million Corona-Infizierten „nur“ 3000 Tote in 100 Tagen – also 30 Tote pro Tag. „Die Lebenserwartung von
Millionen wird verkürzt. Die schrecklichen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft bedrohen die Existenz unzähliger Menschen. Die Folgen für die medizinische Versorgung sind tiefgreifend. Bereits
jetzt werden die Leistungen für bedürftige Patienten reduziert, Operationen abgebrochen, Praxen sind leer, das Krankenhauspersonal schwindet. All dies wird tiefgreifende Auswirkungen auf unsere
gesamte Gesellschaft haben. All diese Maßnahmen führen zu Selbstzerstörung und kollektivem Selbstmord, der nur auf einem Spuk beruht.“
Wolfgang Wodarg ist ein deutscher Arzt, Gesundheitswissenschaftler und Politiker der SPD. Er war viele Jahre als Mitglied des Deutschen Bundestages und Europarates für Fragen der Sicherheit,
Medizin und Gesundheit zuständig.
„Politiker werden von Wissenschaftlern umworben… Wissenschaftler, die wichtig sein wollen, um Geld für ihre Institutionen zu bekommen. Wissenschaftler, die nur im Mainstream schwimmen und ihren
Teil davon wollen. Und was gerade fehlt, ist eine rationale Sichtweise der Dinge. Wir sollten Fragen stellen wie „Wie haben Sie herausgefunden, dass dieses Virus gefährlich ist?“, „Wie war es
vorher?“, „Hatten wir letztes Jahr nicht dasselbe?“, „Ist es überhaupt etwas Neues?“ Das fehlt.“
Joel Kettner, MD, MSc, FRCSC, FRCPC, ist der medizinische Direktor des Internationalen Zentrums für Infektionskrankheiten. Dr. Kettner machte 1976 seinen Abschluss in Medizin an der Universität
von Manitoba. 1984 erhielt er sein Fachzertifikat für allgemeine Chirurgie (Universität von Manitoba), seinen Master of Science in Epidemiologie an der Universität 1986 an der London School of
Hygiene and Tropical Medicine und 1991 sein Fachzertifikat Community Medicine (University of Manitoba).
„Ich habe so etwas noch nie gesehen. Ich spreche nicht von der Pandemie, weil ich 30 davon gesehen habe, eine jedes Jahr. Es heißt Influenza. Bei anderen Atemwegserkrankungen wissen wir nicht
immer, was sie sind. Aber ich habe diese Reaktion noch nie gesehen und versuche zu verstehen, warum. Ich mache mir Sorgen um die Botschaft an die Öffentlichkeit, um die Angst, mit Menschen
in Kontakt zu kommen, sich im selben Raum mit anderen Menschen zu befinden, ihnen die Hand zu schütteln und sich mit Menschen zu treffen. Ich mache mir Sorgen über viele, viele Konsequenzen, die
damit verbunden sind. In Hubei in der Provinz Hubei, wo es bei weitem die meisten Fälle und Todesfälle gab, beträgt die tatsächliche Anzahl der gemeldeten Fälle 1 pro 1000 Menschen und die
tatsächliche Rate der gemeldeten Todesfälle 1 pro 20.000. Vielleicht würde das helfen, die Dinge ins rechte Licht zu rücken“.
John P. A. Ioannidis ist ein griechisch-amerikanischer Gesundheitswissenschaftler und Statistiker. Er ist Professor an der Stanford University im Bereich der Meta-Forschung. Bekannt wurde er
insbesondere durch seine Methodenkritik. Er ist der Direktor des Stanford Prevention Research Center und Co-Direktor des Meta-Research Innovation Center an der Stanford (METRICS).
„Patienten, die auf SARS-CoV-2 getestet wurden, sind überproportional diejenigen mit schweren Symptomen und schlechten Ergebnissen. Da die meisten Gesundheitssysteme nur über begrenzte
Testkapazitäten verfügen, kann sich die Auswahlverzerrung in naher Zukunft sogar verschlechtern. Die einzige Situation, in der eine gesamte geschlossene Bevölkerung getestet wurde, war das
Kreuzfahrtschiff Diamond Princess und seine Quarantänepassagiere. Die Sterblichkeitsrate dort betrug 1,0%, aber dies war eine weitgehend ältere Bevölkerung, bei der die Sterblichkeitsrate von
Covid-19 viel höher ist. Kann die Sterblichkeitsrate bei Covid-19-Fällen so niedrig sein? Nein, sagen einige, was auf die hohe Rate bei älteren Menschen hinweist. Selbst einige seit Jahrzehnten
bekannte sogenannte milde oder Erkältungs-Coronaviren können Todesfälle von bis zu 8% aufweisen, wenn sie ältere Menschen in Pflegeheimen infizieren. Wenn wir nicht von einem neuen Virus gewusst
hätten und keine Personen mit PCR-Tests untersucht hätten, wäre die Anzahl der Todesfälle aufgrund einer „grippeähnlichen Krankheit“ in diesem Jahr nicht ungewöhnlich. Allenfalls haben wir
beiläufig bemerkt, dass die Grippe in dieser Saison etwas schlimmer als der Durchschnitt zu sein scheint.“
Yoram Lass ist ein israelischer Arzt und ehemaliger Politiker und Generaldirektor des Gesundheitssystems, der zwischen 1992 und 1996 Mitglied der Knesset der Labour Party war.
„Italien ist bekannt für seine hohe Sterblichkeitsrate bei Atemproblemen, mehr als dreimal so viel wie jedes andere europäische Land. In den USA sterben in einer regulären Grippesaison etwa
40.000 Menschen, und bisher sind 40 bis 50 Menschen an dem Coronavirus gestorben, die meisten von ihnen in einem Pflegeheim in Kirkland, Washington. In jedem Land sterben mehr Menschen an der
normalen Grippe als an dem Coronavirus. Es gibt ein sehr gutes Beispiel, das wir alle vergessen: die Schweinegrippe im Jahr 2009. Das war ein Virus, das von Mexiko aus in die Welt gelangte, und
bis heute gibt es keine Impfung dagegen. Aber was? Zu dieser Zeit gab es kein Facebook oder es gab es vielleicht, aber es steckte noch in den Kinderschuhen. Das Coronavirus ist dagegen ein Virus
mit Öffentlichkeitsarbeit. Wer glaubt, dass Regierungen Viren beenden, liegt falsch.“
Pietro Vernazza, Chefarzt der Infektiologie und Spitalhygiene im Kantonsspital St.Gallen.
„Wir haben verlässliche Zahlen aus Italien und eine im renommierten Wissenschaftsjournal „Science“ publizierte Arbeit von Epidemiologen, welche die Ausbreitung in China untersucht haben. Daraus
wird deutlich: Rund 85 Prozent aller Infektionen sind erfolgt, ohne dass jemand die Infektion bemerkt hat. 90 Prozent der verstorbenen Patienten sind nachweislich über 70 Jahre alt, 50 Prozent
über 80 Jahre. Zwar stirbt in Italien eine von zehn diagnostizierten Personen, gemäss der Erkenntnisse der „Science“-Publikation, sei das statistisch wohl eine von 1000 angesteckten Personen.
Jeder Einzelfall sei tragisch, aber oft treffe es – ähnlich wie in der Grippesaison – Menschen, die am Ende ihres Lebens stehen. Es ist mindestens denkbar, dass wir viel besser dran wären, wenn
die jungen Menschen sehr schnell immun werden. Dafür müssen sie zur Schule gehen. Wir sollten wissenschaftliche Fakten besser in politische Entscheidungen integrieren.“
Frank Ulrich Montgomery ist ein deutscher Radiologe. Von 1989 bis 2007 bekleidete er das Amt des Ersten Vorsitzenden des Bundesvorstandes der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, deren
Ehrenvorsitzender er seit 2007 ist. Ebenfalls 2007 wurde er zum Vizepräsidenten der Bundesärztekammer berufen.
„Ich bin kein Freund des Lockdown. Wer so etwas verhängt, muss auch sagen, wann und wie er es wieder aufhebt. Da wir ja davon ausgehen müssen, dass uns das Virus noch lange begleiten wird, frage
ich mich, wann wir zur Normalität zurückkehren? Man kann doch nicht Schulen und Kitas bis Jahresende geschlossen halten. Denn so lange wird es mindestens dauern, bis wir über einen Impfstoff
verfügen. Italien hat einen Lockdown verhängt und hat einen gegenteiligen Effekt erzielt. Die waren ganz schnell an ihren Kapazitätsgrenzen, haben aber die Virusausbreitung innerhalb des
Lockdowns überhaupt nicht verlangsamt.“
Hendrik Streeck ist ein deutscher HIV-Forscher. Er ist Professor für Virologie und Direktor des Instituts für Virologie und HIV-Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität
Bonn.
„Der neue Erreger ist gar nicht so gefährlich, er ist sogar weniger gefährlich als Sars-1. Das Besondere ist, dass Sars-CoV-2 im oberen Rachenbereich repliziert und damit sehr viel infektiöser
ist, weil das Virus sozusagen von Rachen zu Rachen springt. Genau das hat aber auch einen Vorteil: Denn Sars-1 repliziert zwar in der tiefen Lunge, ist damit nicht so infektiös, geht aber in
jedem Fall auf die Lunge, was es gefährlicher macht. Auch muss man berücksichtigen, dass es sich bei den Sars-CoV-2-Toten in Deutschland ausschließlich um alte Menschen gehandelt hat. In
Heinsberg etwa ist ein 78 Jahre alter Mann mit Vorerkrankungen an Herzversagen gestorben, und das ohne eine Lungenbeteiligung durch Sars-2. Da er infiziert war, taucht er natürlich in der
Covid-19-Statistik auf. Die Frage ist aber, ob er nicht sowieso gestorben wäre, auch ohne Sars-2.“
Dr. Yanis Roussel et. al. – Ein Forscherteam des „Institut Hospitalo-universitaire Méditerranée Infection, Marseille und des Institut de Recherche pour le Développement, Assistance
Publique-Hôpitaux de Marseille“, führt für die französische Regierung im Rahmen des Programms „Investitionen für die Zukunft“ eine Peer-Review-Studie über die Coronavirus-Mortalität
durch.
„Das Problem von SARS-CoV-2 wird wahrscheinlich überschätzt, da jedes Jahr 2,6 Millionen Menschen an Infektionen der Atemwege sterben, verglichen mit weniger als 4000 Todesfällen bei SARS-CoV-2
zum Zeitpunkt des Schreibens. In dieser Studie wurde die Mortalitätsrate von SARS-CoV-2 in OECD-Ländern (1,3%) mit der Mortalitätsrate von häufigen Coronaviren verglichen, die bei AP-HM-Patienten
(0,8%) vom 1. Januar 2013 bis zum 2. März 2020 identifiziert wurden. Der Chi-Quadrat-Test wurde durchgeführt durchgeführt, und der P-Wert war 0,11 (nicht signifikant). Es sollte beachtet werden,
dass systematische Studien mit anderen Coronaviren (jedoch noch nicht für SARS-CoV-2) ergeben haben, dass der Prozentsatz der asymptomatischen Träger gleich oder sogar höher als der Prozentsatz
der symptomatischen Patienten ist. Die gleichen Daten für SARS-CoV-2 könnten bald verfügbar sein, was das relative Risiko, das mit dieser spezifischen Pathologie verbunden ist, weiter verringern
wird“.
Dr. David Katz, ein amerikanischer Arzt und Gründungsdirektor des Yale University Prevention Research Center
„Ich bin zutiefst besorgt darüber, dass die sozialen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Folgen dieses nahezu vollständigen Zusammenbruchs des normalen Lebens – Schulen und Unternehmen
geschlossen, Versammlungen verboten – lang anhaltend und katastrophal sein werden, möglicherweise schwerwiegender als die direkte Verbreitung des Virus selbst. Der Aktienmarkt wird sich in der
Zeit erholen, aber viele Unternehmen werden es nie tun. Die Arbeitslosigkeit, Verarmung und Verzweiflung, die sich wahrscheinlich ergeben werden, werden Geißeln der öffentlichen Gesundheit erster
Ordnung sein“.
Michael T. Osterholm, Professor und Direktor des Zentrums für Forschung und Politik im Bereich Infektionskrankheiten an der Universität von Minnesota.
„Berücksichtigen Sie die Auswirkungen der Schließung von Büros, Schulen, Verkehrssystemen, Restaurants, Hotels, Geschäften, Theatern, Konzertsälen, Sportveranstaltungen und anderen
Veranstaltungsorten auf unbestimmte Zeit. Dadurch werden viele Mitarbeiter arbeitslos. Das wahrscheinliche Ergebnis wäre nicht nur eine Depression, sondern ein vollständiger wirtschaftlicher
Zusammenbruch mit unzähligen dauerhaft verlorenen Arbeitsplätzen, lange bevor ein Impfstoff fertig ist oder eine natürliche Immunität einsetzt. Die beste Alternative wird wahrscheinlich darin
bestehen, diejenigen mit geringem Risiko für schwere Krankheiten weiterarbeiten zu lassen, das Geschäft und die Produktion am Laufen zu halten und die Gesellschaft zu „führen“, während
gleichzeitig Personen mit höherem Risiko angewiesen werden, sich durch körperliche Distanzierung und Schutz zu schützen Ausbau unserer Gesundheitskapazitäten so aggressiv wie möglich. Mit diesem
Plan könnten wir schrittweise Immunität erzeugen, ohne die Finanzstruktur zu zerstören, auf der unser Leben basiert.“
Dr. Peter Goetzsche, Professor für Clinical Research Design and Analysis an der Universität Kopenhagen und Gründer der Cochrane Medical Collaboration. Er hat mehrere Bücher über Korruption im
Bereich der Medizin und die Macht der großen Pharmaunternehmen geschrieben
Unser Hauptproblem ist, dass niemand jemals in Schwierigkeiten geraten wird, wenn die Maßnahmen zu drakonisch sind. Sie werden nur dann in Schwierigkeiten geraten, wenn sie zu wenig tun. Unsere
Politiker und diejenigen, die mit der öffentlichen Gesundheit arbeiten, tun also viel mehr, als sie sollten. Während der Influenzapandemie 2009 wurden keine derartigen drakonischen Maßnahmen
angewendet, und sie können offensichtlich nicht jeden Winter angewendet werden, der das ganze Jahr über stattfindet, da es immer irgendwo Winter ist. Wir können nicht die ganze Welt dauerhaft
schließen. Sollte sich herausstellen, dass die Epidemie bald nachlässt, wird es eine Schlange von Menschen geben, die dies anerkennen wollen. Und wir können verdammt sicher sein, dass drakonische
Maßnahmen beim nächsten Mal wieder angewendet werden. Aber denken Sie an den Witz über Tiger. „Warum benutzt du die Hupe? Um die Tiger fernzuhalten. Aber hier gibt es doch gar keine
Tiger.“
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Aus der Schweiz gibt es folgendes zu berichten.
Hausärzte müssen Kurzarbeit einführen.
Spezialisten und Hausärzte betroffen: Nur noch ein Viertel der Patienten gehen noch zum Arzt. Aus Angst vor einer Ansteckung würden viele Menschen nur noch dringende Untersuchungen und Operationen in der momentanen Situation machen lassen.
Komisch, gehen den die Menschen einfach aus Spass oder Zeitvertreib zum Arzt??
Und erste Stimmen werden laut um über den EXIT zu sprechen.
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02.April 2020
Die deutsche Chemikerin Mai Thi Nguyen-Kim erklärt via YouTube wieso die Krise noch lange dauern könnte.
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01. April 2020
Gestrandet irgendwo in der Welt: Reisende berichten uns über ihre Erfahrungen
Die Odyssee in Argentinien haben uns Marita und Jan zugestellt.
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05. April 2020
Die Zahl der infizierten Menschen steigt. Weltweit sind es heute Sonntag um 19:30 CH-Zeit
Über 200 Länder, Gebiete und Territorien sind betroffen.
Es gibt über 1'200'000 Infizierte, 67'000 sind bis jetzt gestorben. Die Dunkelziffer dürfte allerdings extrem hoch sein. Die gute Nachricht; 253'000 sind wieder gesund.
Hier in Paraguay haben viele Angst vor der Karwoche. Ostern, ohne bei der Familie zu sein, geht ja gar nicht. Ganz viele Orte haben jetzt angefangen, Strassensperren zu errichten. So auch Colonia Independencia.
Wir dürfen nur noch zum Einkaufen oder für den Arztbesuch aus dem Haus. Eine Person pro Auto. Die Polizei macht strenge Kontrollen. Autos und Motorräder werden
beschlagnahmt. Es werden hohe Bussen verteilt oder die Leute werden ins Gefängnis gesteckt. Wer aus dem Haus geht, braucht eine Bewilligung! Via WhatsApp werden wir aufgefordert: wenn dein
Nachbar Besuch bekommt ruf "anonym" die 911 an und zeig ihn an?
Paraguay
Rund 400'000 Personen, welche die finanzielle Unterstützung vom Staat beantragt haben, werden überprüft. Aus der Liste werden täglich bis zu 2'000 Leute gestrichen, sie sind tot, hinter Gittern oder stehen auf Kriegsfuss mit der Behörde!
Im Zoo von Asunción sind die Tiere vom Hungertod bedroht, weil Angestellte des Zoos von der Liste der Personen ausgeschlossen sind, die zu ihren Arbeitsplätzen dürfen.
Eine Senatorin im Parlament von Paraguay hat eine dringende Reise nach Guatemala beantragt. Trotz Warnung wegen Corona!
Da dieses Treffen kurzfristig abgesagt wurde, ist sie nach Peru zu einem religiösen Treffen gefahren. Natürlich privat!!!!
Zurück kam sie Corona infiziert und hat an weiteren Parlamentssitzungen teilgenommen. Als ihr Test positiv war und sie in Quarantäne musste, hat sie sich abgesetzt und ist seither unauffindbar. Nachgereicht hat sie einige Tage später einen weiteren Test, den sie privat gemacht hat, dieser war natürlich negativ!
Und ganz wichtig, sie hat betont, dass das Treffen in Peru privat war und sie die Kosten selber bezahlt habe.
Blöd nur, dass heute eine Spesenabrechnung, Flugkosten, Hotel, Restaurant und sonstige Ausgaben ihrer Reise nach Guatemala
in der Zeitung veröffentlicht wurde, die ja gar nie stattgefunden hat.
Gut gibt es auch in schlimmen Zeiten immer Vorbilder!!!!!
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Randnotiz:
Fußballer Ronaldinho, welcher am 07.03.2020 wegen Einreise mit falschem Pass (paraguayischer Pass) festgenommen wurde und ins Gefängnis musste, wurde heute freigelassen. Er darf bis zu seiner Verhandlung das Hotel nicht verlassen und musste eine Summe von 1'600'000 Dollar hinterlegen.
Schweiz:
In der Schweiz müssen die Postboten Überstunden machen. Herr und Frau Schweizer haben viel Zeit zum Online-Shoppen. Herr Schweizer braucht dringend einen neuen Fernseher und Frau Schweizer neue Klamotten und Schuhe. Wie bescheuert ist das denn?
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10.04.2020
Weltweit sieht es am Karfreitag so aus:
Große Aufregung im Departamento Guiará
Das Virus hat es doch tatsächlich bis zu uns geschafft. In Villarrica wird die erste junge Frau unter Hausquarantäne gestellt.
Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer über WhatsApp und Facebook. Aber Villarrica ist ja noch weeeiiit entfernt. Und die 37 km entfernte Hauptstadt, wo wir so alle 6 bis 8 Wochen mal hinfahren, wird strikt abgeriegelt. Es kommt keiner mehr raus, und keiner mehr rein. Gut so!
In Zeiten von COVID-19 einzukaufen ist hier in Paraguay schon nicht ganz einfach. Das Gemüseregal war aber letzten Mittwoch für einmal gerammelt voll!!
Und wer jetzt glaubt, dies sei ein "Witz", nein, so voll sieht unser Gemüse- und Früchteregal leider nicht immer aus!!!!
Kommen aber noch einige Stunden Regen dazu, sieht das danach doch sehr abenteuerlich aus.
Die Einzigen, die wirklich großen Spass haben, sind die Hunde.
Und auf unserem Gelände kommt wieder der Bagger zum Einsatz.
Denn unser Teich muss geschützt werden. Im Verlauf des letzten Jahres hat sich der Wasserlauf geändert, dieser fliesst jetzt auf unserem Gelände runter in den Rio, wo dieser bis jetzt über die Weide vom Nachbar floß.
Auch durch den Hausbau unserer neuen Nachbarn verändert sich viel. Ihr Grundstück wurde eingezäunt. Am Boden mit einer kleinen Steinmauer. Diese bringt es mit sich, dass jetzt das Regenwasser anders fließt und uns den Wald mit Sand überschwemmt. Der Landschaftsgärtner Don Bruno muss wieder einmal ans Werk. Kurzerhand zieht er eine Drainage durch den Wald.
Wieso nur braucht mein Mann immer wieder den Nervenkitzel??? Vor zwei Monaten haben wir ein Motocarro gekauft. Damit holen wir Bäume und Äste aus dem Wald, Kuh- und Pferdekacke von der Weide. Wir haben Tonnen von Altholz nach unten zum Teich gefahren, damit wir einen breiten Damm machen können. Bruno schafft es, jede zweite Woche mal über den Rad rauszufahren und abzukippen. Gut haben wir einen Bagger.
10.04.2020
Wir wünschen allen schöne Ostern, bleibt gesund.
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Heute kommt diese Meldung via online-Zeitung in unser Wohnzimmer. Ab Montag den 13. darf nur noch nach Endzahl der Autonummer gefahren werden.
Wir müssen zuerst zum Wagen gehen und schauen, was wir für ne Nummer haben. Scheibe eine Par! Also Di, Do, und Sa.
Heute Ostersonntag sehen die Zahlen so aus:
Montag, 13. April 2020
Österreich und Dänemark lockern als erste Länder die strengen Vorschriften.
Donnerstag, 16. April 2020
Die Schweiz sieht "Licht am Ende des Tunnels" und bei uns steigen die Zahlen noch jeden Tag. Die Infizierten, welche zuhause bleiben sollten, gehen trotz Ausgangssperre und Quarantäne-Verordnung unter die Menschen. Super! Hier im Plante Urbana ist noch niemand "positiv" aber die Einheimischen besuchen regelmässig ihre Familien. Zum einen, um sich zu sehen, zum andern, damit sie wenigstens einmal pro Tag eine Mahlzeit bekommen. Denn 70% leben hier als Tagelöhner und sind nicht versichert, bekommen also keinen Lohn. Das heißt, sie haben seit fünf Wochen kein Einkommen. In den kleinen Mercados werden Spenden gesammelt, um diesen Menschen ein Notpaket zukommen zu lassen. Aber was ist ein Kilo Mehl, Zucker, Salz, Teigwaren und ein Liter Öl?
Freitag, 17. April 2020
Unsere Ausgangssperre in Paraguay wurde um eine weitere Woche verlängert. Shit! Die Bußen bei nicht Einhaltung der Ausgangssperre werden wieder erhöht.
Und was natürlich jetzt überhaupt nicht gut ist, wir gehen Richtung Winter. Die Nächte sind frisch, um die 10 Grad, tagsüber bis 30 Grad. Für die Paraguayer ist dies kalt, Heizungen gibt es keine in den Häusern. Also sind viele erkältet, haben Angst, dass es Corona ist.
Für "Bedürftige" gibt es in Paraguay das Ñangareko Nothilfeprogramm. Einmal pro Monat bekommen sie, via Whatsapp, einen Code zugestellt und können mit diesem, im zugewiesenen Mercado, Einkäufe machen. Diesmal stellt die Regierung 580'000 Gs / CHF 86.00 den Menschen zur Verfügung. Das ist der Lohn für zwei Wochen Arbeit. Der Andrang ist groß, die Schlange fast 100 m lang. Viele sehen sich seit ein paar Wochen zum ersten Mal wieder, die Freude ist groß, das Virus vergessen.
Im Super Almacen 50 stehen die Menschen eng zusammen, Abstand, was ist das? Besser sieht es in der "Landi" aus
Aber trotz dem Virus, unser Leben geht weiter.
In Paraguay herrscht seit Monaten eine ungewöhnliche Trockenheit. Der "Foç do Iguaçu" Wasserfall führt fast kein Wasser mehr. Auf YouTube ist ein sehr eindrückliches Video zu sehen. https://youtu.be/BBK2EXx1tG0
Hier ein paar Bilder vom Dezember 2017
Diese Trockenheit für auch dazu, dass unsere paraguayischen Nachbarn kein Wasser mehr haben. Die Einheimischen haben das Geld nicht, um sich Tiefenbrunnen zu leisten. Also buddeln sie auf 10 bis 12 Meter Tiefe, ab da gibt es gutes Wasser. Jetzt aber, da der Regen ausbleibt, sind viele Brunnen trocken. So auch der von Isídro und Selvina. Was können wir tun? Bruno beschließt kurzerhand, von unserer Leitung eine Verbindung zu ihnen zu machen. 220 Meter Wasserrohr, einen Kanal, welche die Jungs von Isídro schaufeln, ein paar Anschlüsse, welche Bruno montiert, und ein Tag später sprudelt das Wasser in ihren Tank.
Der Kühe wegen ziehen wir die Leitung oben durch!
Wenn wir schon hier zugange sind, könnten wir doch auch gleich den Wasser-Graben verbreitern und den Weg mit der ausgehobenen Erde auffüllen, so der Vorschlag von Bruno. Gesagt, getan! Das Motocarro ist Gold wert.
Vor zwei Monaten gekauft und schon 350 km auf dem Tacho. Und das nur auf unserem Gelände. Wir holen Hunderte von Kilo Holz und Äste aus dem Wald, fällen morsche oder von Ameisen befallene Bäume und fahren diese zum Teich runter.
Das jetzt Isídro Wasser von uns bekommt gibt natürlich große Aufregung bei den anderen vier Familien. Jetzt will sich natürlich jeder bei uns anschliessen. Dies wollen wir aber nicht. So lassen wir den Siegfried kommen, er bohrt Brunnen bis dreißig - vierzig Meter, und ist über Umwege mit Mariano verwandt. Seine Señora pendelt aus, finden eine Wasserader jetzt geht's um den Preis. 10 Millionen möchte er haben. Rund 1'500 CHF. Ups... wer hilft mit zu finanzieren???? Große Augen. Manuel schüttelt den Kopf. Auch die anderen zwei wollen nichts wissen und Mariano hat sowieso keinen Guaraní übrig. (Ich kaufe der Familie aktuell für 200'000 Gs jede Woche Lebensmittel) So blasen wir denn das Ganze ab.
Am Samstag gegen Abend kommt ein Anruf von Siegfried. Er stünde bei Mariano, ob wir kommen könnten. Einmal bei ihnen, staunen wir nicht schlecht. Die ganze Familie ist hier versammelt. Sitzen eng zusammen, man schüttelt sich die Hände...und reichen den Tereré herum. "Halllooooo", wo sind wir hier? Man klärt uns auf, dass sich trotz des Virus hier nichts verändert hat. "Courant normal" ! Okay, wir schütteln keine Hände und halten Abstand. Siegfried will Mariano einen Brunnen bohren, will ihm helfen. Wenn wir bereit seien, 600'000 Gs zu bezahlen, dann würde er seinem Arbeiter den Lohn bezahlen können, den Rest würde er übernehmen. Aber da sind wir doch einverstanden.
Natürlich ist es wie anderswo auch und die Baukosten werden wegen Schwierigkeiten massiv überschritten - und wir bezahlen!
Mariano hat nun aber frisches Wasser, wenigstens für einige Stunden, bis der neu gekaufte Kompressor nicht mehr läuft.
Der Kolben sitzt fest, weil sie zuwenig Öl eingefüllt haben. Er muss zur Reparatur, was natürlich, auch wegen Corona, einige Tage oder Wochen dauern wird. Mariano nützt die Zeit und baut inzwischen seinen Brunnen, der noch etwas wenig Wasser führt, will heissen, er demontiert die Pumpe und elektrischen Leitungen und holt das benötigte Wasser mit einem Kessel und Seil aus 13 Metern Tiefe!
Wir können wohl versuchen zu helfen, aber wie die Leute hier denken, übersteigt auch unsere Fähigkeiten.
Sonntag, 19. April 2020
Ab Montag ist in Paraguay Maskenpflicht. Super, seit drei Wochen gibt es keine mehr zu kaufen! Bei Hilde bekommen wir selbstgenähte. Welche Farbe darf es denn sein?
Manuel ist jetzt natürlich überhaupt nicht glücklich. Er als Oberhaupt der ganzen Sippe hier, bekommt kein Wasser/Brunnen. Damit die Kirche im Dorf bleibt, bekommen wir von Siegfried einen Spezialpreis und nun bekommt auch Manuel ein Pozo.
Tereré Nationalgetränk der Paraguayer. Die Bombilla wird gefüllt mit Kräutern, kaltes, im Sommer Eiswasser, wird eingefüllt und die Bombilla macht die Runde. In Corona freien Zeiten kein Problem, ausser man leidet am Herpes-Virus😉
In COVID-19 Zeiten finden wir dies schon eher problematisch. Wir haben gedacht, dass Manuel und seine Familie umsichtiger umgehen mit der Situation. Tja, falsch gedacht. Sogar mit fremden Menschen teilen sie den Tereré. Das kann ja heiter werden, wenn sich die Situation verschlimmert und es das Virus bis hierher schafft!
25. April 2020
Die Fallzahlen in der Schweiz sinken, der Peak ist überschritten. Und wer gehört zu den ersten Geschäfte die wieder arbeiten dürfen? Die Coiffeure, wer hätte das gedacht😉😁
Und was macht eigentlich unser super schlauer Professor Doktor, Doktor, Ingenieur Alleswisser Trump? Er rät zur Einnahme von Desinfektionsmittel! Und was machen seine super schlauen Anhänger? Jawohl, kerngesunde Menschen schlucken das Zeug!
Wir hier auf unserer kleinen "Farm" bekommen nach wie vor wenig mit vom ganzen Corona-Theater". Zwei Mal pro Woche fahren ich einkaufen, wenn ich Glück habe, treffe ich ein bekanntes Gesicht und man kann News austauschen. Letzte Woche habe ich sogar alle Regeln verletzt und habe Freunde besucht. Die Freude war groß. So sechs Wochen nur via WhatsApp ist schon eine lange Zeit.
Und, good news für Paraguay. Langsamer Ausstieg aus der "Quedate en casa". Ab dem 4. Mai soll dem Leben wieder Atem eingehaucht werden. So sieht der Plan aus.
Dann presche ich doch gleich mal vor. Locas Hufe müssen schon lange geschnitten werden.
Ich rufe Celso an und der hat, komisch, gerade mal Zeit. MEIN Pferd ist ein Hingucker!
Ich habe in den acht Monaten, wo sie mir gehört ein ganz tolles Verhältnis zu ihr aufgebaut. Ich habe alle Angst vor ihr verloren und sie alle vor mir. Wir sind ein tolles Team. Waren es vor einem Jahr vier Stunden, die Celso gebraucht hat, um ihr die Hufe zu schneiden, war er heute in einer Dreiviertel Stunde durch.
27. April 2020
Der große Tag in der Schweiz. Gartencenter, Coiffeure, Massagesalon, McDonald's, Hornbach, allesamt werden sie gestürmt. Schon eine Stunde vor Eröffnung stehen die Menschen in der Schlange! Warten Stunden, bis sie in den heiß geliebten Big Mac beissen können.
Naza, meine Putzfee, hat mich heute gefragt, was ich nächste Woche als erstes machen würde. Ich grinse und sage: "Nach Villarrica fahren und Manuels Krankenkasse bezahlen". Sie macht große Augen. "Und du?" will ich wissen. " In die Kirche gehen und Gott danken, dass er uns vor dem Virus verschont hat."
Passt zum Artikel im Deutschen Wochenblatt von Paraguay. Die Regierung Paraguays wird doch tatsächlich in der New York Times positiv für ihre "Corona-Strategie" erwähnt.
30. April 2020
So langsam haben wir das Gefühl, dass man sich an Covid-19 gewöhnt. Komisch! In den Zeitungen, und ich habe zwei aus Paraguay, zwei aus der Schweiz und den The Guardian, auf meinem Smartphone gibt es nach wie vor nur ein Thema. Corona! Ich lese die Überschriften, immer wieder das Gleiche!
Die Verschwörungstheoretiker sind hier in Paraguay zahlreich vertreten und manchmal kann man nur den Kopf schütteln an was die Menschen so alles glauben.
Gut läuft in Paraguay das System ab nächster Woche wieder hoch. Noch sehr eingeschränkt aber immerhin. So habe ich mich dazu entschlossen; Ich fahre mal nach Villarrica. Schauen was Sache ist. Ich fahre am Donnerstag, denn dies darf ich laut meiner Endzahl 6 auch tun. Maske hängt am Schalthebel. Bis vor die Stadt ging's flott, ohne Kontrollen. Villarrica wird seit Wochen durch die Polizei und das Militär abgeriegelt. Kontrolle obligatorisch. Wieso ich in die Stadt müsse? werde ich gefragt. Krankenkasse bezahlen, Bank, Ferreteria und Superseis, liste ich ihm auf. Wie alt ich sei, will er als nächstes wissen. Er schüttelt den Kopf. "Sie dürfen das Haus nicht verlassen, sie sind über 60!" Ob ich denn niemanden hätte der für mich zum Einkaufen fahren könnte? Nein, mein Mann ist sogar noch älter, also darf ich fahren. Als ich zwei Stunden später wieder am Polizeiposten stehe will er einen Beleg sehen. Bekommt er auch und ich komme ohne Strafzettel wieder zurück.
Brunos Teich hat in zwischen eine doch ansehnliche Größe. Zeit Fische auszusetzen. Ich bestelle je 100 Bagre und Carpa Coy, welche mir ins Almacen 50 geliefert werden. Zuhause kommen sie natürlich sofort in den Tajamar.
Zahlenmäßig sieht es in Paraguay so aus.
Der zweite Monat mit Corona haben wir hinter uns, wie lange das Ganze wohl noch andauern wird?
Nachtrag von Ende Februar 2021
Es dauert nun schon über ein Jahr. Experten sprechen von Ende 2021 bis sich die Situation beruhigt hat und eine Herdenimmunität erreicht ist.
Die ersten Impfungen sind seit etwa 2 Monaten im Umlauf. Hier die aktuellen Zahlen.
Die Welt ist nicht mehr so wie sie einmal war!
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