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Sonntag, 1. September 2019

 

Alles ruhig hier. Der angekündigte Sturm, mit heftigen Regenschauern, blieb "leider" aus. Langsam aber sicher wird die Trockenheit zum Problem. Überall fehlt das Wasser. Im Wald ist alles knochentrocken. Auf den Wiesen wächst kein Gras für die Tiere.

 

Was jetzt aber nicht heißt, dass wir nichts mehr machen. Ich versuche den Sendero/Waldweg zu sanieren. Die alten Wege werden mit Holz und Laub zugedeckt, bestehende Viehpfade werden ab jetzt genutzt.

 

Wir gehen den futuristischen Wasserturm begutachten, gefällt uns sehr gut.

 

Beim Überqueren der Weiden registriere ich so einige Schäden. Entweder wurden die Zäune von den Kühen eingedrückt, auch bei ihnen scheint es über den Zaun besser zu schmecken als im eigenen "Garten", oder die Pflanzen sind dem kalten Winter zum Opfer gefallen. 

 

Oder, der Regen erodiert das Gelände und langsam bildet sich der "Grand Canyon" von Independencia.

 

Aus der Vogelperspektive sehen die Wasserläufe dann so aus!

Die Wiesen werden von Wasserläufe durchzogen

 

Und trotzt die Flora der momentanen Trockenheit, dem Wind und Regen (wenn der endlich kommen würde), kommen die Ameisen zum Einsatz. Überall entstehen kleine Termitenhügel. Das Land hier in Paraguay sich selber zu überlassen, ist wirklich nicht die beste Idee.

 

Am Mittwoch kommt das okay, dass wir unsere Gummiketten für den Bagger abholen können. Diese mussten wir in Deutschland bestellen, und sie kamen via Sammelcontainer hierher. Natürlich werden sie am nächsten Morgen aufgezogen. Reto, welcher aus der Schweiz zu Besuch ist, hilft trotz kaputter Schulter mit.

 

Sonntag, 8. September 2019

 

Und wieder gibt es eine Kuh zu beklagen. Sie fraß eine Mandarine und diese blieb ihr im Hals stecken. Kommt hier in Paraguay regelmäßig vor, haben wir jetzt gelernt. Erstickungsgefahr droht. Um dies zu verhindern, haben die Besitzer mit einem Gartenschlauch versucht, die Mandarine durchzudrücken. Dabei haben sie Luft- und Speiseröhre perforiert. Der gerufene Tierarzt erklärte ihnen, dass die Kuh abgeschossen werden müsse, da sich alle Luft im Magen sammelt, dieser sich zu einem Ballon aufbläht und die Kuh platzen würde. Wollen die Paraguayer natürlich nicht, glauben, es bestehe noch Hoffnung. Das Ganze bekomme ich erst am folgenden Tag mit, als ich die Blut spuckende kugelrunde Kuh sehe. Jetzt geht alles relativ schnell. Tierarzt anrufen, fragen, was Sache ist, zu Isídro gehen und ihm erklären,  -lange erklären-, dass die Kuh getötet werden müsse, um sie von den Schmerzen und Qualen zu befreien. Nach einer halben Stunde ist er bereit, sie erschiessen zu lassen. Dies erledigt der Tierarzt, Bruno übernimmt, wie immer, das Vergraben.

 

Mittwoch, 11. September 2019

 

Unsere Region ist seit 78 Tagen ohne nennenswerte Niederschläge, was vermutlich in ganz Paraguay so ist. Die vielen Brände verursachen Rauch und Asche in der Luft. Zusätzlich wird die Luft von den vielen Erdpisten mit Staub und Sand gesättigt. Wir sehen die Berge nicht mehr, alles verschwindet im Smog. Viele Menschen bekommen Atemprobleme, die Tiere haben kein Futter mehr. Die Brunnen der Einheimischen, welche meistens nur 12-15 m tief sind, trocknen aus. So etwas hat Paraguay noch nie erlebt. 

 

Donnerstag, endlich hat es etwas geregnet. Mit Blitzen und Donner zog die Regenfront aber viel zu schnell vorbei. Es reichte gerade einmal, um die Wiesen zu benetzen, die Brunnen der einheimischen Bevölkerung mochte der Regen nicht füllen. 

 

 

16. September 2019

In der Nachbarschaft wird fleißig gebaut. Die einen bauen Häuser...

 

...andere schützende Mauern.

Hausbau in Paraguay

 

Donnerstag, 19.09.2019

 

Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an...In kleinem Kreis feiern wir Brunos Geburtstag. Natürlich mit einem Fondue.

 

Zum 35-jährigen Hochzeitstag bekomme ich den größten Blumenstrauß der Welt.


 

Und so sieht es jetzt bei uns aus.

 

Was sich sehr vergrößert hat, ist der Tajamar, unser Teich.

 

Samstag, 21.09.2019

Claudia und Uwe mit ihrer Mia, unsere Housesitter, trudeln ein.  Für Fotos bleibt keine Zeit, La Ola ruft!

Paraguay Camping

 

Uwe wird gleich engagiert. Unser Lapacho muss definitiv weg. Der erste Ast kommt pronto, beim zweiten muss der Traktor geholt werden.

 

Das Seil reisst zweimal und als dann Bruno zum letzten Mal mit der Säge nachschneidet, kracht der Ast ohne Vorwarnung runter. 

 

27. September 2019

Unser Hausberg, der Ybytyruzú, brennt. Seit über einer Woche frisst sich das Feuer durch den Berg. Angefacht wurde das Feuer von Einheimischen, welche ihren Müll verbrannt haben. Die Luft ist wieder voller Rauch und Asche. 

 

01. Oktober 2019

Der Brand breitet sich, durch heftige Winde angetrieben, immer weiter aus. 200 Hektare Urwald sind allein letzte Woche verbrannt. Hier, wie oben im Chaco, gibt es viele Tiere, welche dem Feuer zum Opfer gefallen sind. Erst für morgen Abend sind erste Regenfälle angekündigt....Leider viel zu wenig, als dass es zur Beruhigung der Lage hätte beisteuern können. 

 

05. Oktober, es regnet. Endlich. Hoffentlich dauert es an. Nein, leider fiel das dringend nötige Nass auch bloß einen Tag. 

 

Wir bekommen Besuch von Pia und Werner aus der Schweiz, auch sie in einem MAN unterwegs.

4x4x MAN in Paraguay bei Bruno und Renate

 

So langsam aber sicher rückt unsere Abreise immer näher. Wir geben eine kleine Abschiedsparty. Während das Fleisch vor sich hin brutzelt, geniessen wir eine Caipi à la Bruno.

 

Das Fleisch schmeckte ausgezeichnet, genauso die Salate und der Wein.

Paraguay Party

 

13.10. 2019

Und schon heisst es Abschied nehmen. Mit etwas schwerem Herzen lassen wir Lola, das CU-Team und natürlich die Pferde zurück und machen uns auf zu unserem nächsten Abenteuer. 

 

Wir sind gespannt, wie es hier in 5/6 Monaten aussehen wird, denn es wird fleißig gebaut.

 

So, und nun heißt es definitiv: Wir sind dann mal weg!

Pepamobil unterwegs in Paraguay

 

 

14. Oktober 2019

Kurzer Abstecher zum Tranquilo in La Colmena und gleich weiter zu Marion und René ins Hasta la Pasta, wo wir auf den Mac von Bruno warten, welcher in Asunción zur Reparatur ist. Auf dem Campingplatz sind die Schweizer in Überzahl: 3 zu 1 gegen Frankreich. 

 

Nachts setzt endlich leichter Nieselregen ein. Sofort wird es ungemütlich und frisch. Macht aber gar nichts, zeigte das Thermometer letzte Woche doch bis zu 40 Grad an sind die 19 Grad ein Traum.

Paraguay oro-bananen

 

Freitag, 18. Oktober 2019

Das mit Brunos Computer wird wohl nichts mehr! Wir drücken Marion den Abholschein und die Kohle in die Hand und machen uns vom Hocker. Zwei Stunden später stehen wir am Zoll. Die Ausreise ist Dank Cédula und paraguayischen Wagenpapiere in zwei Minuten erledigt.

 

Argentina wir kommen....