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Chile zum Zweiten

 

18. Oktober 2018

Detaillierte Infos zur Grenzabfertigung findest du hier

und für Hunde hier

Aktuelle Dieselpreise hier

 

 

Hauptstadt: Santiago de Chile

 

Fläche: 756.102 km²

Einwohnerzahl: 18'006'500 (2015)

  

Chile verfügt, mit 40%, über die größten Kupfervorkommen der Welt. Zudem kommen in Chile fast alle Edelmetalle vor.

Forst-, Fisch- und Landwirtschaft, hier vor allem der Weinbau, sind weitere große Einkommenszweige. Chile ist Weinexporteur Nummer eins von Südamerika. 70% der Bevölkerung leben mit 500 € pro Monat. Eine Lehrerin bekommt 250 € Rente!!!!

 

Währung: Chilenischer Peso (CLP)

 

1 CHF = 682.66 CLP

1 €      = 783.87 CLP

 

 

Auf der chilenischen Seite ist die Streckenführung ein ganz anderes Thema. Hier lohnt es sich sogar, die Drohne aus der Kiste zu holen. Es gibt 27 Haarnadelkurven vom Feinsten.

 

Bilder mit der Fuji

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Wieder landen wir direkt im Frühling.

 

Durch eine immer attraktiver werdende Gebirgslandschaft geht es im Hinterland von Chile, kurvenreich, hoch und runter. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am Anfang der Strecke sind es noch niedrige

Baumarten, Büsche und Palmen.

 

Die Nacht verbringen wir in einem trockenen Rio mit einem Steingarten aus Kakteen, welche ihre Knospen in den nächsten Tagen öffnen werden.

 

Auch am nächsten Tag geht es nur hoch und runter. Eine Kurve nach der anderen. Wir sind nur am Schalten. Bis zum ersten Tunnel ist die Landschaft noch grün. Ab hier wir es immer wie trockener.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Tunnels sind eng und bis zu zwei Kilometer lang. Licht gibt es keines.

 

Die Berge sind nun voller Kakteen. Zu Millionen säumen sie die Berge. 

 

In Chile werden zurzeit viele Strassen geteert. Obwohl die Wasserröhre noch nicht im Loch ist, wird dieses für den Verkehr provisorisch wieder zugeschüttet, um lange Wartezeiten und verärgerte Autofahrer zu vermeiden. Wir sind zwar das einzige Fahrzeug weit und breit.....

 

Wir fahren bis zum Stausee La Paloma.

 

Natürlich ist unsere Wasserratte sofort im kühlen Nass.

 

Von Karen kommt die Info, dass der Paso Agua Negra erst Ende November geöffnet wird. Nicht weil noch Schnee liegt, nein, die Regierung von Argentinien hat kein Geld, um die Angestellten zu bezahlen. Okay, was tun wir also? Plan C wird ausgearbeitet. Dieser sieht folgendermaßen aus. So schnell wie möglich nach Vicuña, Karen und René abholen und gemeinsam über den

Paso San Francisco nach Argentinien fahren. Hoffentlich ist dieser wenigstens offen. Wir fahren los, die 140 Kilometer schaffen wir doch locker in drei Stunden.

Plötzlich kommt uns ein Overlander entgegen. Marion und Walter, getroffen zum letzten Mal vor zehn Jahren. Am Straßenrand wird gequatscht. 

 

Nach vier Stunden sind wir noch sechzig Kilometer von Vicuña weg, super, gegen vierzehn Uhr sind wir da, meint Bruno. Tja, er hat die Rechnung ohne die Streckenführung durch die Berge gemacht.

 

Die Piste schlängelt sich den Berg hoch. Einzelne Hütten, mal eine kleine Ortschaft, viele Ziegen und immer wieder riesige Solarparks.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dann sehen wir zum ersten Mal das Schild 

Ruta de las Estrellas, wir sind definitiv nahe der Sterne. Ab hier finden sich etliche bedeutende Observatorien, welche die exzellenten Sichtbedingungen der trockenen Höhenlage nutzen. 

 

 

Und immer höher schraubt sich unser Pepamobil.

 

Und auf der anderen Seite der Blick ins Tal mit unserer Straße, weit weit in der Ferne.

 

Jetzt schraubt sich die Strasse, welche wieder etwas breiter und neu ausgebaut ist, hinunter ins Tal.

 

Und endlich, nach sieben Stunden, sehen wir in der Ferne Vicuña .

 

Die Wiedersehensfreude ist groß, gefeiert wird natürlich im Terral-Hotel mit Pisco-Dulce und Pisco-Sour. 

 

Gemeinsam fahren wir zwei Tage später Richtung Norden, machen einen kurzen Abstecher nach "Alto del Carmen", wo unser gern getrunkener Pisco produziert wird. Kurvenreich geht's der Embalse Santa Juana entlang.

 

Alto del Carmen ist ein kleines, verschlafenes Dorf ohne nennenswerte Sehenswürdigkeiten. Die Destillerie hat schon geschlossen, also ist kein Besuch möglich.

 

Auf der Ruta 5 rollen wir weiter bis nach Copiapó, biegen rechts ab und fahren hoch ins Spielzimmer der Jungs.

 

Hier in den Dünen von Copiapó finden regelmässig Trainingslager für die Dakar statt. Renés Traum; eine Teilnahme an der Rally.

Sein Buggy wird abgeladen und die Männer unternehmen eine erste Spritzfahrt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum Apéro gibts ein kaltes Bier...

 

 

 

 

 

...dann feiern wir den 10. Jahrestag von Karen und René.

 

Und schon wieder ist Vollmond.

 

Während unsere Männer spielen, gehen Karen und ich mit den Hunden spazieren und... eine Telefonantenne suchen, um unsere E-Mails und WhatsApp zu aktualisieren.

 

Nachtfahrten sollen speziell aufregend sein, wir gehen dann mal lieber zu Fuss.

 

Die Mina Santa José ist nur 15 Kilometer entfernt, also fast ein MUSS, diese zu besuchen. Wir erinnern uns?

5. August 2010 Einsturz der Kupfer-Goldmine in Chile! 33 Männer werden vermisst. 

 

Die Suchaktion beschrieben von Wikipedia

Die Rettungsarbeiten begannen unmittelbar nach dem Einsturz. Die Förderrampe war in ungefähr 2000 Meter Entfernung vom Mundloch durch Bruchmassen versperrt und das Gebirge war instabil. Bei dem Versuch, durch den Wetterschacht Kontakt mit den Überlebenden aufzunehmen, brachte am 7. August ein erneuter Bruch die Retter in Gefahr.

Daraufhin wurden über Tage an neun verschiedenen Stellen Rettungsbohrungen angesetzt, um den für solche Notfälle eingerichteten Rettungsraum und andere mögliche Aufenthaltsorte von Überlebenden zu erreichen. Vier Kernbohrungen (Fortschritt 20 m/Tag) wurden auf die Strecke vor dem Schutzraum gerichtet, eine weitere Bohrung sollte die Werkstatt in 400 m Teufe erreichen. Die anderen vier Bohrungen (Schlagbohrverfahren, Fortschritt 100 m/Tag) wurden auf den Schutzraum gerichtet. Die Rettungsarbeiten wurden dadurch erschwert, dass das Gebirge von Rissen unbekannter Lage durchzogen war.

 

Die neueste Bohrmaschine wurde am 8. August in die aussichtsreichste Position gebracht, aber war auf den 312 Metern, die bis Montag gebohrt worden waren, in die falsche Richtung abgedriftet. Beim zweiten Versuch erreichten sie nach sieben Tagen in 509 Meter Teufe einen Hohlraum, aber die abgesenkte Kamera zeigte nichts als einen leeren Raum. Beim dritten Versuch änderten sie ihre Lage und bohrten aus einer unscheinbaren Schlucht. Am 22. August 2010 um 05:40 Uhr (Ortszeit) bemerkte einer der Bohrarbeiter, dass seine Bohrmaschine ohne Widerstand arbeitete. Sie ließen den Bohrer absenken und maßen eine Hohlraumhöhe von 3,80 Metern. Um 06:30 Uhr wurden alle Maschinen abgestellt und dreimal auf den Bohrer geschlagen. Gleich hörte man eine Antwort. Die große Frage blieb! Wie viele haben überlebt? Einer? Zwei? Alle? Vier Stunden dauerte das heraufziehen des 108-teiligen Bohrgestänges von insgesamt 688 Metern Länge. Am letzten Gestängestück befand sich eine mit Klebeband befestigte Plastiktüte, die zwei Schriftstücke enthielt: den Brief eines Bergmanns an seine Familie und einen Zettel mit der Aufschrift „Uns 33 geht es im Schutzraum gut“.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am 22. August drang über diese Sonde das erste Lebenszeichen.

Vier Stunden später waren alle Bohrgestänge hochgezogen, wo am letzten die Plastiktüte mit diesem Schriftstück angeheftet war.

 

 

 

Die Besucher können eine Mittteilung schreiben und diese, so wie damals, in einem kleinen Plastikrohr in die Tiefe schicken. Vom Einwurf bis zum Schutzraum, welcher 700 m unter der Erde liegt dauerte es fünf Minuten und zwanzig Sekunden. 

 

Die Besichtigung wird von den Angehörigen der Verschütteten geführt. Unser Führer ist der Sohn eines der Opfer. 

Dieses Rohr war für lange 69 Tage die einzige Verbindung zur Außenwelt. Einmal pro Woche konnte jeder, via Glasfaser-Kabel

während sieben Minuten mit der Familie sprechen. Auch wurden in diesem Rohr Essen, Medikamente etcetera in die Tiefe befördert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

 

 

 

 

 

 

 

Über diese Sonde wurde Sauerstoff und Wasser in die Tiefe gepumpt. Im Schutzraum herrschte eine Temperatur von 44 Grad Celsius.

Dank der Luftzufuhr, konnte die Temperatur auf 38 Grad gesenkt werden. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dies ist eine der drei original Kapsel, mit welchen die Verschütteten nach 69 Tagen gerettet wurden. Da die Minenarbeiter alle etwas mehr auf den Knochen hatten

als mein Mann, mussten sie zuerst alle etwas abnehmen um überhaupt in die Kapsel zu passen.

 

 

 

Sie wurden nach der Bergung als Helden gefeiert, aber fast alle wurden Opfer des Medienrummels . Albträume, Depressionen, Panikattacken, Drogen, Alkohol und Arbeitslosigkeit waren die Folgen. Die Regierung hatte ihnen 300 € pro Monat versprochen, bekommen haben sie, bis heute, keinen Cent!

 

Noch eine Anekdote. Unter den 33 Männer befand sich 1 Bolivianer, welcher den ersten Tag in der Mine arbeitete und gleich verschüttet wurde, so ein Pech!!!

 

Wir fahren zurück in die Dünen und wieder einmal spinnt unser Viscolüfter. Unser Motor kühlt nicht mehr. Die kleinste Steigung und schon schlägt er oben aus. René und Bruno fahren  mit dem Buggy durch die Dünen nach Copiapó, um bei MAN einen Ersatz zu kaufen. Weder hier noch in Santiago haben sie aber so ein Teil. Bruno zieht den Blaumann an und improvisiert.

 

Karen und René haben ein Rendezvous in San Pedro. Hm...da wollen wir eigentlich nicht hin. Also trennen sich unsere Wege nach nur einer Woche. Wir warten bis Montag in den Dünen, um dann in Copiapó weitere Lkw-Händler anzufahren.

 

Wie erwartet ist unsere Suche ohne Erfolg. Während Bruno von Werkstatt zu Werkstatt fährt, telefoniere ich mit der Aduana vom 

Paso Pircas Negras. Dieser ist leider immer noch geschlossen. Also Plan C. Einkaufen, Diesel und Wasser bunkern und ab zum Paso San Francisco. 

 

 

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Update aus Yvy Yvytu

 

Von Zuhause schicken uns Claudia und Uwe regelmässig die aktuellen News. Mal machen sie uns "gluschtig" mit der Schwarzwälder-Kirschtorte von der Erika oder mit den fast reifen Bananen, Brombeeren oder (noch) unbekannten Früchten, die wachsen, Kartoffeln oder Feldsalat aus dem Garten...

 

...oder von Fabios Hund Peluche, welcher in ein Stachelschwein gebissen hat. Armer Kerl!!!

 

Und, in letzter Zeit auch Bilder von nicht ganz ungefährlichen Besuchern. Da dies eine sehr giftige Yarara Schlange ist, lebt sie leider nicht mehr. Manuel hat ihr die Schaufel über den Kopf gezogen.

 

 

 

 

 

 

Diese giftige Korallenschlange Micrurus Frontalis lebt noch. Auch hier versuchen die beiden zuerst, die Schlange vom Haus wegzujagen, sie geben der "Natur" eine zweite Chance. Kommt sie aber wieder zurück, wird vermutlich Manuel wieder einschreiten. 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Wieder in Chile

 

31. Oktober 2018

Den Anstieg auf 2.600 m.ü.M hat unser Pepamobil ohne Probleme bewältigt. Der Motor blieb im grünen Bereich. Super!

Langsam werden auch die Berge wieder bunt. 

 

Wir finden ein gutes Plätzchen wo wir für eine erste Höhenanpassung übernachten. Plötzlich bimmelt mein Samsung! Wie? Verbindung???? Tatsächlich, eine Handy-Antenne, betrieben mit Solar, mitten in der Pampa, erstreckt sich gen Himmel. Toll!

 

Die Nacht war gut. Gegen Mittag starten wir den Motor und fahren ganze 30 Kilometer. Nächster Stopp auf 3.330 m.ü.M.

Die Temperaturen bleiben bei 17°C und ein frischer Wind weht durch die Täler. Wieder haben wir eine Antenne in Sichtweite. Die Chilenen sind da wirklich TOP! Schon an der Küste ist uns dies aufgefallen. Aber hier in den Bergen, auf über 3.000 m? Okay, 

vielleicht wegen der vielen Minen. Geschieht eine Unglück, kann natürlich sofort Hilfe angefordert werden. 

 

Schlafplatz auf 3.330 m.ü.M Die Farben sind einfach wieder unglaublich.

 

Wieder in toller Berglandschaft.

 

Heute fahren wir noch hoch zum chilenischen Zoll, welcher sich auf 3.800 m.ü.M befindet. 

 

Im November sind wir dann wieder in Argentinien!

 

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