Chile zum Ersten
Oktober 2018
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Kaum sind wir in Chile verändert sich die Landschaft. Grüne Weiden und Kiefernwälder breiten sich aus. Viele Seen und Lagunen mit Anden- und Chileflamingos. Welch ein Unterschied zur kargen Pampa von Argentinien.
Vom Zöllner haben wir erfahren, dass es letzte Woche geschneit hat. Und tatsächlich, die Anden sind weiß gezuckert.
Coyhaique ist die Provinzstadt der Region Aysén. Forstwirtschaft und Zinkabbau in den Minen, plus der Tourismus die wichtigsten Einnahmequellen. Im Supermercado ersetzten wir das Gemüse, welches uns die Zöllner abgenommen haben, bei Entel kaufen wir eine neue SIM-Karte für's Handy und schon können wir uns einen Schlafplatz suchen. Dieser ist rasch gefunden. Der Parkplatz des Balneario (Schwimmbad) scheint uns sehr geeignet. Im Sommer vermutlich eine Spielwiese für Verliebte😉
Auf der legendären Carretera Austral geht die Fahrt für uns nun weiter, wieder Richtung Norden. Auch hier ein großer Unterschied zu vor elf Jahren. War damals die Straße nur eine relativ enge Piste und eine Tagesetappe von hundert Kilometer ein Erfolg, ist heute bis auf den Paso Queulat und fünf Kilometer dem Puyuhuapi Fjord entlang alles geteert. Wir fahren die Strecke zum ersten Mal so früh in der Saison. Touristen treffen wir keine und die Flora ist erst am Erwachen.
Am Lago Las Torres gibt es wie immer einen kurzen Stopp.
Der einzige Pass auf der Strecke hat noch Überreste vom letzten Schneefall.
Heute ist es, wegen der Teerstraße, fast unmöglich die Carretera langsam und gemütlich zu fahren. Der LKW Verkehr hat stark zugenommen und würde man "trötschgele" hätte man rasch viele Autofahrer verärgert, denn die Straße ist recht kurvenreich und ein zügiges Überholen nicht immer möglich. So schaffen wir die Strecke Coyhaique-Puyuhuapi in nur einem Tag. Noch vor fünf Jahren mussten man mit drei Tagen rechnen.
Je nördlicher wir kommen desto fortgeschrittener ist die Natur.
Man kann es sich fast nicht vorstellen, aus diesen kleinen Trieben werden solche Riesen-Teile! - Vor zwei Jahren aufgenommen -
Die Wettervorhersage für die nächsten fünf Tage ist sehr schlecht. Regen, nichts als Regen! Wir überlegen wie wir fahren werden!
Wir entschliessen uns wieder zurück nach Argentinien zu fahren. Auf dieser Seite soll es weniger Regen geben. Die Carretara ist, nach Puyuhuapi, die ersten 16 Kilometer noch Piste. Sie führt entlang des Lago Risopatrón. Die unstabilen Hänge der Berge wegen und deren Felsstürze dürfte sich dies auch in Zukunft nicht ändern. Auf der anschliessenden Teerstrasse geht es flott voran.
Die Carretera Austral zwischen Puyuhuapi und Villa Santa Lucia, ist seit 2017 zu 90% geteert.
Viel hat sich in den letzten Jahren verändert. Die Teerstraße lockt viele Menschen in die Gegend. Viele Gehöfte sind gebaut worden. Kleine Restaurant und einzelne Campingplätze. Im großen Stil wird gerodet und Weideland für Rinderherden entstehen.
Nach guten zwei Stunden erreichen wir Villa Santa Lucia, und sind geschockt. Ein Viertel der Ortschaft ist unter einem Schlammkegel begraben. Wir halten an und fragen nach. Am 17. Dezember 2017 nach heftigen Regenfällen, 120 mm innert 6 Stunden, unterspülte das Wasser die Moräne des Gletschers Yelcho und donnerte 8 Kilometer in's Tal.
Der Wiederaufbau hat begonnen. Als erstes bekommt das Militär neue Häuser.
Wir nehmen die Abzweigung nach Futaleufú und haben das Gefühl, endlich sind wir auf der Carretera. (Obwohl dieses Stück nicht zur Carretera gehört.)
Wie immer halten wir an einem der unzähligen Wasserfälle und bunkern frisches Wasser.
Die Nacht verbringen wir, bei Regen, am Rio Espolón.
Gegen Mittag fahren wir zur Grenze und sind nach nur vier Tagen schon wieder in Argentinien.
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