Teil II
05. März 2017
Die Straße ins Valle Hermoso (schönes Tal) steigt stetig an.
In Los Molles, eine kleine Ortschaft mit zwei, drei Häusern und einer Therme.
Hier beschließen wir Schutz hinter einem der
Häuser zu suchen. Der Wind fegt heftig und kalt durch das Tal.
Bis Las Leñas sind es nur noch 20 Kilometer.
Der Skiort ist bei den Ski Teams aus Europa bestens, als Sommertrainings-Lager, bekannt.
(Oder auch nicht mehr, sind wir doch nicht mehr auf dem Laufenden was die Ski-Nati anbelangt)
Der Ort ist jetzt -im Frühherbst- fast ausgestorben. Gleicht einer Retorten-Stadt.
Wir fahren durch...
Die letzten Kilometer bis ins Valle Hermoso sind bei uns in relativ schlechter Erinnerung,
was den Zustand der Piste anbelangt.
Brauchten wir doch bis zu vier Stunden für die 18 Kilometer.
Aber hallo... nicht gerade eine Autobahn, aber doch verbreitert und in sehr gutem Zustand,
so schaffen wir es in nur eineinhalb Stunden
bis wir am Rand des Tales stehen. Wie immer einfach nur WOW!!!
Die 26 Serpentinen schafft Bruno mit links.
Leider ist der Wind immer noch viel zu stark, als dass wir die Drohne steigen lassen könnten.
Zum Fotografieren aber null Problemo.
Der Sonnenuntergang wird durch dunkle Wolken verhindert.
Bei Sonnenaufgang sind diese aber ein tolles Motiv.
Valle Hermoso / Schönes Tal
Die Tage hier sind einfach nur zum Geniessen. Einsamkeit, Stille, saubere Luft.
Am dritten Tag setzt Regen ein, die Wolken werden bedrohlich.
Also Aufbruch...leider!
Wieder auf der „Ruta 40“ geht es wieder Richtung Norden.
Bei einer Polizeikontrolle wird zuerst geplaudert.
Sie wollen wissen: woher? wohin? aus welchem Land?
Oh..ihr wollt die Piste nach Paretidas nehmen? no, no geht gar nicht....
ihr müsst über die Ruta 40! Alles claró,
Wir lassen Luft aus den Reifen und brettern über
ein „chrote, miises“ Wellblech.
Unser MAN tut mir leid, hoffentlich übersteht er dies ohne Schäden!
Über 80 Kilometer, dann sehen wir die Teerstrasse. Uffff...
Dieser kleine Film gibt einen Eindruck vom
Duett in c-Moll, MAN und Ripio
Wir bleiben gleich an der Kreuzung stehen und richten uns ein für eine ruhige Nacht.
Denkste, bis um ein Uhr in der Früh fahren die
Argentinier hier durch. Unglaublich auf so einer schlechten Piste.
Am Morgen sind die Fünftausender schneebedeckt.
Heute Samstag stehen wir 130 Kilometer vor Mendoza.
Mit der Agglomerationen eine Stadt von über 500'000 Menschen.
Zudem feiert heute die Virgen Blanca Geburtstag, ein weiterer Grund Mendoza nicht anzufahren.
Im iOverlander finden wir einen Zeltplatz, an einem kleinen Weiher gelegen.
Wir fahren ihn an und stehen seit genau neun Monaten wieder einmal auf einem Campingplatz.
Auch etwas, was man in Argentinien – an einem Samstag – tunlichst meiden sollte.
Aber... es feiern ja alle die Jungfrau in Mendoza, also sind wir mutterseelen alleine auf dem Platz.
Bruno kippt die Kabine, kontrolliert ob alles i.O. ist
Ich wasche, mache Joghurt und Lola vergnügt sich im Wasser!!!
Sonntagmorgen. Einkaufen ist angesagt. Beim Jumbo finden wir alles nötige, laden unsere SIM-Karten
für Smartphone und Router auf und verlassen auf der Hauptstrasse Mendoza Richtung Villavicencio.
Einen Besuch der Stadt lassen wir diesmal aus, vielleicht beim nächsten Mal wieder.
Die Straße nach Villavicencio ist eine Beton-Platten-Straße. Nach 37 Kilometer haben wir genug von der
Rüttlerei und suchen einen Schlafplatz. Keine zehn Minuten später hält ein Wagen der Guardaparque.
Wie immer die Fragen: Woher? Wohin? Wie geht's? Aus welchem Land???
Bei unsere Antwort nach dem wohin...nach Uspallata, Leoncito, meint der Rancher, dies sei
nicht möglich, die Pass-Straße sei seit einem Monat wegen eines Erdrutsches gesperrt.
Wir müssten über die Ruta 7. Hm...dies wollen wir aber nicht.
Wir verbringen die Nacht im Niemandsland...
... Fahren am nächsten Tag die 37 Kilometer zurück nach Mendoza und nehmen die
Kilometer Richtung nach San Juan unter die Räder.
Auf einem großen, noch unbebautem Grundstück stellen wir uns hin.
Eine Stunde später fährt der Besitzer vor, stellt seinen Wagen 50 m vor unserem ab
steigt aus und klatscht in die Hände. Das ist hier in Argentinien Brauch, denn die meisten Häuser
haben keine Klingel, also ist Händeklatschen angesagt!
Wenn was sei, der Wärter sei die ganze Nacht gleich nebenan!
Wünscht uns eine gute Nacht und verabschiedet sich.
Wir brauchten keine Hilfe vom Señor Guarda, die Nacht war ruhig, aber heiss.
Schon um acht Uhr dreißig sind wir bei der Senasa.
Diese akzeptiert aber die Papiere vom Tierarzt Franjo aus Deutschland nicht.
Also das ganze Prozedere wie immer.
Gegen Mittag sind wir durch und verlassen San Juan auf der Ruta 40 Richtung Chile.
In der Quebrada de los Gauchos unser erster Höhenanpassungs-Stopp.
Obwohl auf fast 1500 m ü.M. war die Nacht mit 21 Grad noch warm.
Dies wird sich aber in Kürze schnell ändern.
Der Agua Negra Pass liegt über 4775 m ü.M.
Wir brauchen also noch mindestens zwei Höhenanpassungen.
Beim Infozenter in Las Flores stellen wir uns auf den Parkplatz und zapfen das freie WiFi an.
Eine perfekte Höhenanpassung !
Nach zwei Stunden bemerke ich wie das Thermometer ansteigt.
37° Grad, definitiv zu warm um zu übernachten. Wir fahren weiter.
Die Grenzstation befindet sich hier in Las Flores also knappe 90 Kilometer von der
Grenze weg. Unsere Pässe werden ausgestempelt und wir bekommen
einen "Passierschein", welchen wir an der letzten Polizeistation -in 34 km - wieder
abgeben müssen. Mit Erlaubnis des Grenzbeamten dürfen wir
aber noch vorher übernachten, da wir ein lauschiges Plätzchen kennen.
- Arroyo Del Agua Negra -
Nun schlängelt sich die neu ausgebaute Teerstraße Richtung Pass.
Die Landschaft verändert sich. Meine Kamera kommt vermehrt zum Einsatz.
Die Argentinier und Chilenen haben Großes im Sinn!
Hier endet die Teerstraße, die Piste wird steiler.
Unser Truck bekommt langsam „Atemnot“.
Er raucht und der Diesel wird nicht mehr richtig verbrannt.
Die Landschaft verschlägt uns, einmal mehr, die Sprache.
In der Ferne die ersten Büßer – Schneefelder.
Der Wind fegt heftig über die Anden.
Tja, bei der Windstärke
kein Wunder hat es hier Büßer-Schnee.
Der
- Paso de Agua Negra -
ist mit 4.775 m der höchste Pass zwischen Chile und Argentinien.
Das Aussteigen und Fotografieren wird anstrengend.
Meine Lungen schreien nach Sauerstoff. Der Wind fegt uns heftig entgegen.
Eine Grenzstelle gibt es hier nicht, diese befindet sich in Juntas Del Toro
in 72 Kilometer. So sind wir den quasi inkognito in Chile eingereist.
Wir freuen uns auf die Fahrt hinunter ins Tal,
denn es wird ein Feuerkerk an Farben und Formen.
Den Bericht dazu kannst du hier nachlesen.
___________________
Für alle in dieser Homepage gemachten Angaben und Links
und eventuell daraus resultierenden Schäden oder
Nachteile können wir keine Verantwortung übernehmen.