Teil I
09. August 2017
Grenzort: Glorinda
Unsere Pässe werden gestempelt, wir bekommen 90 Tage Aufenthalt. Mit den Wagenpapieren gibt es wieder einmal Probleme.
In Chile Chico hat man vergessen, unseren Wagen "abzumelden". Notabene sind wir zwischenzeitlich schon dreimal in Argentinien eingereist, ohne dass dies bemerkt wurde! Zu Dritt versuchten sie in Buenos Aires bei der Zollbehörde die Situation
zu klären. Nach einigem hin und her wurde versäumtes via Computer nachgeholt und wir konnten passieren.
Zum zweiten Mal in siebzehn Jahren wird unser "Haus" gescannt. Ob sie wohl den versteckten Schweizer Käse bemerken werden?
Wir nehmen Fahrt auf. Zuerst durch die Provinzen: Formosa, Chaco und Corrientes. Die Landschaft abgeholzt, abgebrannt.
Santa Fe und Buenos Aires, alles steht unter Wasser. Gegen achtzehn Uhr nehmen wir eine Erdpiste, fahren zwei Kilometer hinein, stellen uns einfach an die Seite. Hier wollen wir übernachten. Wohl wissend, wenn es anfängt zu regnen, heisst es aufstehen und wegfahren.
Dies tut es. Leider schon um drei Uhr dreißig. Wir beissen in den sauren Apfel, stehen auf und fahren los. Ein Gutes hat es, heute kommen über siebenhundert Kilometer auf den Tacho.
Es regnet fast den ganzen Tag. Am Abend herrscht Weltuntergangsstimmung, aber nur draußen.
Wir haben die Hörbücher, welche wir normalerweise bei langen Strecken hören, abgestellt, ab sofort kommt das Wörterbuch-Spanisch zum Einsatz.
Wir kommen flott voran. Samstag sind wir in Bahía Blanca, welches wir links liegen lassen. Die erste Senasa-Kontrolle kommt. Fragen; woher kommt ihr? wohin wollt ihr? beantworten wir noch gelassen. Wir kommen aus Paraguay und wollen nach Valdés. Sie wollen wissen ob wir Früchte, Gemüse, Fleisch an Bord hätten. Neiiiin, natürlich nicht.
Die Pässe werden von vorne nach hinten und von hinten nach vorne kontrolliert. Dann wollen sechs Mann in den Wagen.
Ich erlaube einem hineinzukommen, alle andern müssen draußen bleiben. Er schaut in Kühlschrank und Tiefkühler, sieht die zwei alten Orangen, nimmt sie mit. Guten Appetit, es sind saure Zitrusorangen, ungeniessbar. Wir müssen 70 Peso bezahlen und unser Wagen wird mit einem Rinnsal von Desinfektionsmittel besprüht, welches nicht einmal die Reifen benetzt, dann endlich dürfen wir weiterfahren. Uff... aber wir wissen, es folgen noch zwei weitere!!!
Kurz vor Las Crutas stellen wir uns an den Strand, Bruno kriecht unter den Truck, ich mache einen Gratin. Nach dem Essen setzen wir uns noch vor die Computer. Die Nacht war TOP, kein Geräusch, kein Laut war zu hören. Wir schliefen bis fünf Uhr und starten gegen acht Uhr.
13. August 11:30 h
Wir sind bei den Walen, wir sind bei den Walen!!!!! Juppiiiii!
- Walsaison Nummer sechs -
Bloß...wo nur sind diese?
Wir stehen seit drei Tagen an der Las Canteras halten Augen und Ohren offen, doch zu Gesicht bekommen wir nur einige Exemplare.
Ich besuche Vasco und bekomme die Info, dass dieses Jahr eine neue, junge Gruppe Weibchen hier sei. Hmmm...erklärt aber nicht die Abwesenheit von den Riesen. Heute Morgen fliegt Bruno mit der Drohne raus und jetzt sehen wir den Grund. Das Wasser ist ganz trüb. Wir wissen, dass die Wale nicht an die Küste kommen, wenn sie diese nicht erkennen. Die Gefahr, an Land gespült zu werden, ist für die Jungen viel zu groß.
So packen wir zusammen und fahren Richtung Madryn um näher an der Handy-Antenne zu sein, um Empfang fürs Smartphone zu haben. Betty und Beat gesellen sich zu uns und mit ihnen kommen die Wale.
Endlich!
Gegen sechzehn Uhr ist Flut und mit ihr kommen die Ballenas und vollführen uns in gewohnter Art ihr Schauspiel. Jeder, der dies zum ersten Mal sieht, ist nur eines, begeistert, so auch Betty & Beat. Die Kameras laufen heiss.
Nachts fallen die Temperaturen auf kühle 4-6 Grad. Tagsüber aber macht sich langsam der Frühling bemerkbar.
Samstag geht's ab in die Stadt, Wasser, Diesel, Kühlschrank und Internet brauchen ein "Update".
Zurück an der Las Canteras geniessen wir einmal mehr das Schauspiel des -Südkaper- Der Glattwal (Bartenwal) schwimmt jedes Jahr in den Golf, um sich zu paaren oder die Jungen zu gebären.
Diese Woche ist die Flut morgens, frühes Aufstehen ist angesagt. Es ist kalt, der Wind bläst heftig.
Mit Betty & Beat rühren wir ein leckeres Fondue... hmmmmmm Es geht doch nichts über ein Motié/Moitié mit einem feinen Schweizer Kirsch. Stäheli Kirsch selbstverständlich!
Und zum Sunset eine grandiose Abendstimmung.
Immer mehr Reisende treffen an der -Playa Las Canteras- ein. Die Schweizer, mit vier Fahrzeugen, dem einen Franzosen weit überlegen!
Es gibt viel zu erzählen, das Whal-watching steht aber immer an erster Stelle!
Diese Saison kamen über 1100 Wale in den Golfo Nuevo.
Im "Bucher" geht's hoch zu und her! Bei einigen nicht ganz ohne Folgen :-)
Den tollen Sonnenaufgang verpennen die Hälfte der Schweizer!
Wir fahren eine Bucht weiter, hier sind die Wale aber sehr weit draußen, wir bleiben nur über Nacht, dann geht es wieder zurück an die - Las Canteras -
Zwei Tage später fahren wir raus auf die - Península Valdés -
In der Bucht von -Punta Pardelas - ist noch genauso wie vor einem Jahr, vor 10 Jahren!
Ein leichter Regen fällt, Nebel setzt ein. Am Montag kommen der "Friedli und die Carrotte" und mich legt, schon wieder, eine Erkältung flach.
Uns hat es hier zuwenig Wale, wir fahren zurück an die -Las Canteras - Und schon wieder geht ein Monat zu Ende.
Der September wird definitiv anders...
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