Chile zum Ersten
Teil IV
25. Mai bis 18. Juni 2016
Auch die Abendstimmung
ist irre schön.
Es macht großenSpass durch die Gegend zu spazieren auch wenn das Wetter verhangen ist.
Erst am dritten Tag kann sich die Sonne gegen den Hochnebel durchsetzen.
Unterwegs nach La Serena kommen wir an der
-Reserva Nacional Pingüino De Humboldt vorbei-
Der Himmel ist wieder Wolken verhangen und andere Touristen, welche
mit uns ein Boot mieten könnten, sind
weit und breit keine zu sehen. So ziehen wir den weiter südwärts ohne
dass wir die Pinguinen oder die Delfin-Kolonie zu Gesicht bekommen.
Nächstes Ziel:
...die MAN-Werkstadt in La Serena.
Wobei MAN eher klein geschrieben ist, da es eine Gemeinschafts-Werkstadt
von fast allen Lkw-Marken ist.
Wir tragen unser "Problem vom Ölverlust" vor und werden auf den Hof
gebeten. Zehn Minuten später stehen wir in Box Nummer eins
und die Jungs machen sich an die Arbeit.
Wir müssen in der Werkstadt übernachten, denn das Silikon muss abtrocknen.
Am Samstag kommt der Mechaniker noch vorbei um zu schauen ob alles
i.O.ist- Alles bestens...wir können weiterfahren.
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Kurze 64 km ist die Fahrt von La Serena nach
-Vicuña-
im berühmten Valle Pisco Elqui.
Es regnet fast das ganze Weekend, am Morgen sind die Berge
mit Schnee bedeckt.
Wir sitzen es, wie immer, aus!
Hier im Valle Pisco Elqui werden die edle Säfte des Pisco destilliert.
Seit Jahren sind wir Liebhaber des edlen Gesöffs. Er ersetzt uns (mir)
meinen geliebten Kirsch, welchen ich doch sehr vermisse!!!
In der Brennerei
Capel
welcher wir einen Besuch abstatten,
kommen vom einfachen Pisco, bis zum super edlen
Monte Fraile, die Köstlichkeiten in die Flaschen.
Die Weinlese ist seit einem Monat zu Ende und die Trauben bereits in den
diversen Fässern, wo sie auf die Destillation warten.
Natürlich können wir der flüssigen Verführung nicht widerstehen!
Und um das Ganze abzurunden, drehen wir ein leckeres
ORIGINAL EMMI-FONDUE,
mit Williams, was auch echt gut schmeckt!
Das nächste versuchen wir mit einem Alto del Carmen!
Wir sind ja flexibel....
Die Rebberge sind abgeerntete und warten auf den Frühling.
Wir machen uns so langsam auf den Weg nach Santiago. Durch den heftigen Regen sind aber alle Erdstraßen unpassierbar. Wir müssen zurück bis La Serena von wo aus wir die Teerstraße durch das Landesinnere nehmen.
Die Wolken hängen tief, die Kamera bleibt in der Fotokiste!
1. Juni 2016
Am 2. Juni gegen zehn Uhr, fahren wir in Santiago ein.
Auf unserer Liste steht:
Ölfilter für MAN
Haus-Batterien wechseln
Drohne kaufen
Großer 60 Service von Renate
Reinigungstücher für Nikon
Es regnet in Strömen.
MAN liegt auf der Strecke, in 10 Minuten haben wir 4 neue Filter, erledigt.
Fahrt durch die ganze Stadt zur Firma Tubular S.A. Abklären ob sie unsere 2 Volt Zellen am Lager haben. Tun sie!
Wir kommen morgen vorbei um sie einzubauen!
Wieder durch die halbe Stadt zum Verkäufer der Phantom 4 Gekauft in 30 Minuten
(Dank der Vorausberatung von Günter, Danke!)
Weiter zur Cliníca Alemana, zweitbeste Klinik Südamerikas. Bruno setzt mich ab und fährt zum Park Casapiedra
wo er auf mich wartet. Er rechnet mit zwei Stunden... da zuerst nur die Knochendichtemessung geplant war.
Ich frage aber nach ob weitere Untersuchungen möglich sind?
Ich bekomme innerhalb 5 Stunden sämtliche Termine: Gyno, Mammo, Ultraschall, Knochendichtemessung.
Wow... Respekt vor dem chilenischen Gesundheitssystem! In einer Woche sind alle Resultate per Internet abrufbar.
Kostenpunkt 300'000 CPL = 421,00 CHF
Ich verlasse die Klinik gegen neunzehn Uhr dreißig. Seit zwei Stunden ist es Dunkel. Ich versuche ein Taxi zu finden. Keine Chance. Die Straßen sind völlig blockiert. Kein Durchkommen mit dem Auto. Also gehe ich die fast drei Kilometer zu Fuß.
So komme ich erst gegen zwanzig Uhr zurück.
Bruno kommt mir, völlig aufgelöst, entgegen. Sorgenverzehrt sein Gesicht! "Wo um alles in der Welt hast du gesteckt? Die Klinik und die Polizei habe ich angerufen! In der Klinik sagte man mir, du hättest das Gebäude gegen fünfzehn Uhr dreißig verlassen. Wo warst du? wieso hast du keine Mail geschickt? Bist du okay?"
Ich habe meinen Mann noch nie so gesehen, krank vor Sorge!
Mann, oh Mann!!!!!! Sorry, war nur in der Klinik!
Dies ist ein Bild aus der Webseite der Klinik. Meine Kamera blieb in der Fotokiste, der Himmel hatte alle
Tore geöffnet gehabt!
Am Freitag giebt es die große Batterie-Aktion!!!
Start gegen neun Uhr. Die alten Batterien werden ausgebaut. Die alten Batterien müssen raus!
Natürlich unter den fachkundigen Augen von Lola!
Wie in Chile üblich: Einer arbeitet, alle anderen schauen zu!
Die neuen "Sonnenschein-Batterien"
-Deutsche Qualität- sind aufgeladen, getestet und zum Einbau bereit.
Bruno baut sie ein...
Lola und ich passen auf, dass alles richtig gemacht wird!!!!
Zwei Stunden später haben wir wieder Strom, eine weiter Stunden später
ist die Rechnung bezahlt und wir verabschieden uns.
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Wir fahren zurück in den Parque CasaPiedra. Es schüttet immer noch wie aus Kübeln. Ein Schlafen ohne Ohrenschutz war nicht möglich, der Lärm vom niederprasselnden Regen war unglaublich!
Am nächsten Morgen...wow wir sehen einige Sonnenstrahlen, nichts wie raus!
Hier spielt wohl für ein paar Tage keiner mehr!
Zz. sind alle alle Pässe, bis auf den Cardenal Antonio Samoré
welcher Osorno und Bariloche verbindet, geschlossen.
So steht dann wohl unsere Grenzübertrittsort fest.
Bis Osorno sind es fast 1000 km.
Wir machen uns auf den Weg, Zeit haben wir noch drei Wochen.
Das passt gut!
Argentina wir kommen...
Ballenas (Wale) wir kommen!!!!
Je weiter südlich wir fahren umso kälter wird es. Die Menschen tragen Mütze, Handschuhe und Stiefel.
Wir sind definitiv im Winter angekommen! Die Tage sind kurz, die Nächte lang und kalt.
Als wir an die Küste stoßen, zeigt sich die Sonne. An der ersten Playa stellen wir uns hin und geniessen den Sonntag.
Weiter geht es der Küstenstraße südwärts.
Rocas Termopilas bei Constitucion
Wir Übernachten bei der Iglesia de Piedra
Schon wieder spinnt unser Nüvi! Wieder ist der Stecker am A......
Das dritte notabene seit Halifax!!!!!!!
Unsere Fahrt geht weiter südlich. Seit Santiago wird die Natur immer grüner und üppiger.
Die letzten 500 km jedoch, fahren wir nur noch durch forstwirtschaftlich genutzte Gebiete. Es werden vorallem Kiefern und Eukalyptus angepflanzt. Exoten notabene! Sie brauchen mehr: Wasser, Pestizide,Herbizide und Dünger was wiederum Wasser und Böden vergiftet.
Es wird immer
grüner!
An einer Playa beziehen wir Stellung und wir können zum ersten Mal die neue Drohne ausprobieren, denn...dazu mussten wir zuerst ein iPad kaufen. Grrrrrrrr... unser Samsung Tablett geht nicht.
Während Bruno fliegt, schaut Lola gespannt zu und ich knipse.
Die Fahrt der Küste entlang ist ein ständiges hoch und runter. Inzwischen fahren
wir 700 km durch Kiefer-und Eukalyptus-Wälder.
Nachtrag 30 Januar 2017
Genau diese Wälder stehen jetzt, seit Tagen in Flammen. 100 von Kilometer Eukalyptus Bäume werden ein Opfer der Flammen. Chile braucht Hilfe vom Ausland, alleine schaffen sie es nicht!
Was im Norden die Minen, in der Mitte der Wein- und Holzanbau, ist ab hier die Fischerei und im Süden die Lachszucht.
Fauna und Flora bleiben leider immer auf der Strecke!! Wir haben in den 10 Tagen noch kein einziges Wildtier gesehen!!!!
Bei der Cascada Rayán machen wir einen kurzen Halt und spazieren die 1000 Meter bis zum Wasserfall.
Lola ist zum ersten Mal in einem "richtigen" Wald.
Am Morgen hängt der Nebel tief, die Temperaturen sind um die Null Grad. In der Ferne, schneebedeckte Vulkane.
Nächster Halt die Großstadt Temuco.
Wie (fast) immer benutzen wir eine Stadt nur um unsere Reserven aufzufüllen. Nach dem Großeinkauf geht es wieder an die Küste und weiter Richtung Süden. Hier fahren wir durch Mapuche-Gebiet. Die Mapuche sind ein indigenes Volk welche man in Argentinien und Chile antrifft. Einen großen Unterschied sehen wir noch nicht, auch hier nur Holzwirtschaft, Landwirtschaft und Rinderzucht.
Wieder stoßen wir an eine Caleta (kleine Bucht) diesmal die
- Caleta la Barra -
Der Himmel ist wieder bewölkt aber es ist windstill, also holen wir die Drohne raus und üben.
Auch Lola findet die Beach toll, hat es doch tonnenweise "Stäckli".
Valdivia und seine Küste hat uns vor sieben Jahren extrem gut gefallen! Vergebens suchen wir die schönen, einsamen Plätze. Alle sind überbaut, oder eingezäunt und zum bebauen bereit! So bummeln wir denn nur über den
- Mercado Fluvial -
Fische, Meeresfrüchte, Gemüse, Früchte und Kunstgewerbler bieten ihre Ware feil.
Die Seelöwen haben hier gut lachen, bekommen sie doch den Fisch direkt vom Fischer ins Maul geworfen.
Der Fischer filetiert...
...der Seelöwe braucht nur zu zu packen!
Wer hier in der hinteren Reihe sitzt braucht nur etwas Geduld,
das Fressen fliegt ihm direkt in's Maul!
Riesengroße Exemplare tummeln sich auf einem Floss.
Regen, oder zumindest, dicke Wolken begleiten uns bis Osorno, für uns vorläufig die letzte Stadt in Chile,
denn nun geht es ab zu den Walen in Argentinien. Wir brauche „Grenzpapiere“ für Lola.
Tierarzt ist schnell gefunden, Lola gesund und mit 21 kg gut in Fleisch und Muskeln!
Die SAG können wir erst am nächsten Morgen erledigen, da die nur bis vierzehn Uhr geöffnet haben.
Wir fahren wieder aus der Stadt und stellen uns in den großen
- Parque Martinez -
Der Park ist sehr groß und ideal für ein/zwei Tage. Lola kann sich draussen tummeln und die vielen Wege laden zum
joggen oder spazieren ein. Um zehn Uhr, am nächsten Morgen, stehe ich vor dem Schalter der SAG.
Ich muss ein A4 Formular ausfüllen, Impfausweis und Arzt-Zeugnis abgeben und soll morgen wieder kommen.
Okay, dann gibt es für mich wieder einmal Schaufenster-Abschlecken!!!
Jedoch, bleibe ich schon bei der nächsten Ecke hängen. Kerastase-Coiffeur, der Laden voll.
Ich marschiere hinein, frage nach einer „cita“ (Termin), und darf gleich bleiben.
Waschen, schneiden, trocknen...macht 21'000 CPL
Eine dreiviertel Stunde später stehe ich wieder auf der Straße. Der Nebel ist dicht, man sieht keine 50 Meter!
Gut habe ich Naturlocken, je feuchter desto besser!
Ich ziehe durch die Läden, finde aber nichts was mir zusagt. Also zurück zu Bruno & Lola. Dieser versucht verzweifelt via
einem Online Shop, mit PayPal, in Deutschland eine Bestellung aufzugeben. Mein lieber Mann... er baut in 47 Tagen unsere Hütte ist aber ne super Niete im shoppen! Gemeinsam klappt es dann doch noch.
Jetzt müssen die Ersatzteile nur noch nach Argentinien kommen! Dafür gibt es liebe Reisende welchen schon mal den Postbooten spielen. Dauert zwar noch ne Weile... aber wenn alles klappt haben wir im Oktober die Ware.
Wir fahren zurück in den Park und verbringen eine unruhige Nacht, da es hier sehr viele streunende Hunde gibt
welche die ganze Nacht bellen. Am andern Morgen zurück zur SAG, Papiere abholen, bezahlen
und weiterfahren Richtung Argentinien. Unterwegs stossen wir auf das
- Museo de Auto -
Obwohl wir das Museum kennen, halten wir an um die Edel-Karossen von Studebaker noch einmal zu bestaunen.
Die Edel-Karossen wurden zwischen 1897 bis 1966 hergestellt.
Ein besondereres Schmuckstück der
Avanti
hergestellt 1963 V8 Motor mit 240 PS
Aber auch diese Modelle lassen ein Liebhaberherz höher schlagen!
So werden die Autos
gekauft...
...und so sehen sie nach der Restaurierung aus!!!!!
Diese Wagen lassen Erinnerung, Jugend und Nostalgie aufkommen, was gab es schöneres als mit zwanzig Jahren in einem Mustang oder Pontiac durch die Gegend gefahren zu werden :-)
Bruno war da schon viel einfacher gestrickt...
sein Lieblingsfahrzeug war die ENTE
Kaum zu glauben, aber aus diesen Kolossen erklang
Rock and Roll, Swing und Jazz!
Wir wollen weiter in die
- Termas Puyehue -
Der Preis von 55'000 pro Nase inkl. Essen finden wir doch etwas hoch auch dürfen wir nicht auf dem riesengroßen Parkplatz übernachten, was uns die Entscheidung, eine andere Bleibe für die Nacht zu suchen, einfacher macht.
Dreißig Kilometer vor der Grenze ein Schild
- Parque National Anticura -
Das Restaurant ist offen und wir fragen nach ob wir auf dem Parkplatz übernachten dürften.
Die Besitzer, er Mapuche sie Deutsche, bejahen.
Wir genehmigen uns ein leckeres Essen und
einheimisches Bier!
Der Park hat sechs Wanderwege, wovon wir fünf unter die Füsse nehmen. Der Wald darf sich hier noch Wald nennen. Dichter Waldbestand, riesengroße Farne, Bäume hoch und breit welche uns an die Redwood erinnern.
Das Rauschen der vielen Wildbäche und Wasserfälle
begleiten uns auf unseren Wanderungen.
Von der argentinischen Grenze trennen uns knappe 50 km.
Was wir dort alles erleben kannst du hier nachlesen.
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