04. bis 19. Dezember 2016
Detaillierte Infos zur Grenzabfertigung findest du hier
und für Hunde hier
Mehr Infos zu Argentinien hier
Aktuelle Dieselpreise hier
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Grenze
Paso Roballos
Die Grenze befindet sich noch in VOR-INTERNET-ZEIT!
Computer sind keine vorhanden, alles wird noch von Hand -und mit
Durchschlagpapier- ausgefüllt. Dies dauert. Zumal der junge
Beamte vergebens ein Formular sucht.
Er füllt zwei Formulare aus und muss für ein drittes in die
angeschlossene Küche beim „Chefe“ Hilfe holen.
Zusammen gehen sie ins Büro wo der Kopierer steht um eine
Kopie von einem Formular zu machen.
„Oh Wunder!!!!“ gesuchtes Formular von vorhin befindet sich noch im Kopierer. Also beide schon vorher ausgefüllten werden vernichtet und mit schwungvollem
Wurf in den Papierkorb befördert und alles beginnt,
diesmal mit Durchschlagpapier, von vorne. Wir haben ja Zeit...
Diesmal sind alle zufrieden, Bruno muss die "Temporäre Einfuhrbewilligung"
unterschreiben, es gibt zwei Stempel in die Pässe, listo...
Argentinien wir sind schon wieder hier!
Wir fahren bis zur ersten Abzweigung wo wir Chile-Flamingos beobachten.
Hinter uns braut sich ein Unwetter zusammen... wir geben Gas
und übernachten im Niemandsland.
Unser Kühlschrank schreit nach Futter.
(Die Auswahl in Chile wahr ja mehr als dürftig) So nehmen wir
denn die vierzig Kilometer Umweg nach
- Gobernador Gregores -
wo wir im Supermercado La Anonima alles für die nächsten sieben-
bis zehn Tage finden. Beim Rio Chico finden wir einen guten Platz
wo Bruno seine Angelrute badet und Lola auf Hasenjagd geht.
Zur Freude von Renate und den Fischen, zum Frust von Bruno...
wieder kein Fisch an der Angel!
Es hat die ganze Nacht geregnet. Zum Glück ist die Straße geteert.
So fahren wir den gemütlich auf der Ruta 40 südwärts.
Die Ruta 40 ist berühmt/berüchtigt wegen dem patagonischen Wind,
welcher hier gnadenlos über die Pampa fegen kann.
Wir haben Glück und es weht nur eine leichte Briese.
Die Landschaft ist öde, die, -noch nicht geteerten Teilstücke-
böses Ripio oder, eine Gott sei Dank, trockene Schlammpiste.
Wieder ein Radler vor uns...
ein Schweizer. Wir halten
und verabreden uns zu,
natürlich einem Fondue!
Will Tourist an der Ruta 40 ein Highlight ansteuern,
heißt es immer eine Stichstrasse an die Kordilleren nehmen.
Schnell kommen dann bis zu hundert Kilometer auf den Tacho.
So auch bei unserem ersten Ziel, das Massiv vom Fitz Roy.
- FITZ ROY -
Heute klingelte mein Wecker um 04.45 Uhr.
Lola darf hier nicht mit in den Nationalpark, so beschloss ich
alleine auf den nächste Hügel zu krabbeln, Bruno bleibt mit Lola
im Wagen.
An und für sich wär's kein Problem gewesen, nur sind hier die Hügel nicht mit
saftigem Gras bewachsen, sondern alles hat hier irgend welche Dornen.
Es sticht bis zu den Knien!
Ich schaffe den Aufstieg in 35 Minuten und warte auf den Sonnenaufgang.
Leider versteckt sich die Sonne hinter einer Wolke,
DAS Morgenrot gab es heute nicht!
Für Bergsteiger, einer der schwierigsten Gipfel der Welt, der
- Cerro Torre -
Um dreizehn Uhr marschiere ich noch einmal los.
Das Bilderbuchwetter lockt.
Zusammen mit Pascal drehen wir ein sehr leckeres Fondue.
Er ist seit vier Jahren "around the World" -auf seinem Stahlesel-
unterwegs und hat viel erlebt und hat viel zu erzählen.
Seine Seite, www.ptitb.net
Ich bin aber nicht zum Vergnügen hier. Am nächsten Morgen
klingelt der Wecker um fünf Uhr.
Und heute sieht der Sonnenaufgang am Berg so aus!
Einfach nur traumhaft! Das Aufstehen hat sich gelohnt.
Gegen neun Uhr machen wir uns auf die Wanderung zur Laguna Capri.
(Lola muss im Wagen bleiben, es ist Hundeverbot)
Wir marschieren einer hinter dem anderen. Der Andrang ist groß!
Von Mandarin zu Schweizerdeutsch, fast alle Sprachen sind vertreten.
Der Massentourismus hat auch hier Einzug gehalten.
Nach gut einer Stunden kommen wir zum Mirador del Fitz Roy.
Plötzlich ziehen Wolken auf.
Ein eisiger Wind bläst durch den Wald. Brunos Finger werden ganz weiß,
er spürt Daumen- und Zeigefinger nicht mehr. Wir drehen um und gehen zurück.
Am Nachmittag machen wir einen Spaziergang durch Chaltén
und bleiben im "Biergarten" hängen!
Als wir zurückkommen, steht das Tio-Team auf dem Parkplatz.
Die abendliche "Canasta-Runde" trennt sich 2:2 😊😉
Der Abschied von diesem tollen Fotomotiv fällt schwer,
immer wieder muss Bruno anhalten!
Auf der Fahrt zum Perito Moreno Gletscher, zeigt sich der
patagonische Wind von seiner besten Seite. Pascal, der
CH-Radfahrer strahlt als wir ihn überholen.
Mit flotten 50 km/h saust er zur Ruta cuarenta...
Rückenwind sei Dank.
Wir warten bei der Kreuzung auf ihn und essen eine Kleinigkeit zusammen.
Danach müssen wir rechts abbiegen, jetzt mit vollem Gegenwind, oder Seitenwind.
Wir schlagen Pascal vor, bei uns den Windschatten zu nutzen.
Los geht’s. Mit 30-35 km/h fahren wir weiter.
Pascal entweder hinten, oder, wenn Seitenwind, auf der Längsseite
unserer Hütte. Mit dem Walkie-Talkie wird zwischen
mir, Pascal und Bruno kommuniziert. Es klappt wunderbar. Nach guten
45 Minuten erreichen wir La Leona, wo sich unsere Wege trennen.
...und tschüss... wir wünschen weiterhin eine gute Fahrt!
Die Kleinstadt
- El Calafate -
ist Ausgangsort zum weltberühmten
- Perito Moreno Gletscher -
Regen begleitet uns seit zehn Uhr morgens. Die Sicht ist schlecht,
so wollen wir nicht in den Nationalpark.
Aber, vorsichtshalber fahren wir bis zum Parkeingang und klären ab,
ob wir mit Lola hinein dürfen, wenn wir sie nicht aus dem Wagen
nehmen würden. Zwei von drei Guardaparque sagen nein, der "Jefe" ja. Danke!
Wir fahren nach
Punta Bandera wo wir übernachten.
Der nächste Morgen ist noch wolkenverhangen, wir lassen uns Zeit.
Gegen neun Uhr setzt sich die Sonne durch und wir düsen los.
Wir bezahlen die 330 Peso Ausländer-Eintritt (Einheimische 40 Peso)
und fahren die 32 km bis zum Parkplatz, wo schon drei weitere
Overlanders stehen.
Es ist erst zehn Uhr und zz. hat es noch wenig Touristen.
Schon von weitem sehen wir die beiden Namibianer...
die Freude ist groß!
- Perito Moreno -
Gegen Mittag haben wir gute Sicht, aber starken Wind.
Immer wieder gehen wir die vielen Treppen zurück um im Wagen
etwas warmes zu trinken und zu schauen was Lola macht.
Der Gletscher hat eine Länge von 30 km und eine Fläche von 254 km2
und ist einer der wenigen Gletscher welcher noch täglich um 1 bis 2 cm wächst.
Wikipedia hat eine sehr gute Seite über den Perito Moreno
Die Lichtverhältnisse zum Fotografieren sind relativ schwierig!!!
Der Gletscher ist bekannt für sein "kalben". Wir warten stundenlang,
ohne nennenswerten Erfolg. Der große Crash bleibt diesmal aus.
Nach sechs tollen Stunden packen wir zusammen und fahren
zurück zur Punta Bandera, wo wir zusammen
mit den Namibier einen gemütlichen Abend verbringen.
Wir verabreden uns noch einmal für den nächsten Abend.
Heute gab es leckere warme Himbeeren mit Vanilleglace und Sahne...hmmm
Wenn uns Leute anfragen, ob sie ihre Fahrräder mit nach Südamerika nehmen sollen,
ist unsere Antwort immer:
"NEIN"...hier der Grund wieso nicht!
Große Plan-Änderung!
Vorgesehen war, dass wir noch einmal in die Antarktis gehen.
Leider sind die Last-Minute-Angebote viel zu hoch, so dass wir
"schweren Herzens" darauf verzichten.
Somit macht es für uns keinen Sinn weiter südlich zu fahren.
Damit wird El Calafate unser Umkehrpunkt.
Wir gehen über die Bücher und beschließen zurück bis Los Antiguos
zu fahren und wieder über die Carretera Austral nordwärts.
Viele Kilometer liegen vor uns.
Der patagonische Wind bläst uns gnadenlos ins Gesicht.
Der Dieselverbrauch steigt um einige Liter!
Morgens um neun Uhr setzt er ein, haben wir Glück, stellt so gegen
zwanzig Uhr der Schalter auf "Aus" .
Unsere erste Nacht verbringen wir genial gelegen am Rio Santa Cruz
Bruno nutzt die Gelegenheit und rotiert die Vorderräder.
Ich äussere die Befürchtung, dass der heftige Wind den Wagen
umkippen könnte. Bruno grinst aber nur, "ich passe schon auf."
Wir sind immer noch auf der "Cuarenta" (Ruta 40) unterwegs.
Wieder liegen an die 700 km vor uns. Gegen dreizehn Uhr wird es Zeit
etwas für das Knurren im Magen zu unternehmen.
Bruno stellt sich, mit Schnauze in den Wind, auf eine Querspiste.
Ich gehe mit Lola hinaus, alleine geht sie nämlich nicht freiwillig -zu viel Wind-!
Wie wir dann so am spachteln sind, sehen wir einen Radfahrer wie er sich
die Staße hoch quält. Ich gehe raus und mache Zeichen,
er solle reinkommen und etwas essen. Er winkt ab.
Zu deprimierend, nach einer Pause wieder in die Pedale steigen zu müssen.
Wir beobachten sein "Schlangenfahren" und stellen fest:
Für einen Kilometer benötigte er fast zwanzig Minuten!
Immerhin ohne Sturz!
Wer Angst um seine Frisur hat, sollte sich nicht in den
patagonischen Wind stellen.
Auf unserer Weiterfahrt befinden sich in 28 km, die Höhlenmalereien
- Cueva de las Manos -
Wir beschließen, nach siebenmaligem ignorieren, diesen nun
doch einmal zu besuchen.
Die Piste ist wohl kurz, hat aber beachtliche Steigungen
und Gefälle, welche wir, bedingt durch das grobe Wellblech, nur in
der Untersetzung und mit 4x4 befahren.
Je näher wir dem Cañon del Rio Pinturas kommen, desto heftiger wird der Wind.
Die Landschaft verschwindet hinter einer Staubschicht.
Sogar Kühe und Pferde suchen eine windgeschützte Hecke.
Gegen halb drei stehen wir beim Eingang. Nächste Führung fünfzehn Uhr.
Wir bezahlen die 200 Pesos pro Nase, besuchen kurz das kleine Museum und
werden pünktlich um drei Uhr von unserer Guía abgeholt.
Die Besichtigung ist seit dem Jahr 2000 nicht mehr ohne Führer erlaubt.
Vandalen haben begonnen die Wände mit ihren Namen zu verschmieren.
Mit Helm und Windjacke geschützt geht es einen Kilometer der
Felswand entlang mit Sicht in die Schlucht.
Dann stehen wir vor den Malereien welche 1941
von einem Mönch entdeckt wurden und seit 1999 zum
UNESCO Weltkulturerbe gehören.
Die Malereien datieren von 7.000 bis 1.000 vor Christus
und werden in drei Gruppen unterteilt.
Gruppe A
Hat das höchste künstlerische Niveau.Sie besteht vor allem aus
Jagdszenen in denen Guanakos und Menschen dargestellt sind.
Gruppe B
In dieser Gruppe kommen Punkte, Spiralen, Schlangenlinien
und Rechtecke dazu. Dominierende Farben: Okergelb, Hellrot, Violett.
Die Gruppe C besteht vorallem aus Händen in negativer Form.
Dazu kommen Zeichnungen von Guanakos und Pumas
Es dominieren rote Farbtöne.
Wir übernachten im
- Cañadon Caracoles Chico -
in toller Felslandschaft.
Patagoniens Pampa ist zum größten Teil eingezäunt.
Es gibt: Neue Zäune, alte Zäune,
defekte Zäune, Zäune im Wasser und,
vom Winde verwehte Zäune...
...allesamt haben sie eines gemeinsam, es sind Totesfallen für die Guanakos.
Hunderte sterben jedes Jahr einen qualvollen Tod.
Beim unvorsichtigen Sprung über den Zaun bleiben viele am obersten Draht hängen, unmöglich für das Tier sich aus dieser Falle zu befreien.
Und immer wieder treffen wir auf einsame Gauchos welche
ihre Kuhherde über die Pampa treiben.
Bei einem Mirador staunen wir nicht schlecht, als sich dieser Fuchs
überhaupt nicht von uns stören ließ.
Wir fahren weiter Richtung Perito Moreno, die Landschaft wird farbiger.
Als ich plötzlich in einiger Entfernung etwas eigenartiges sehe,
bitte ich Bruno zurückzufahren, weil ich mir dies näher anschauen möchte.
Wir haben in Argentinien wirklich schon viele super Landschaften gesehen,
was wir hier aber zu sehen bekommen ist unbeschreibbar.
Mit der Drohne sieht es von oben so aus.
Auf kleiner Fläche eröffnet sich uns ein Farbenspiel sondergleichen.
Eine gigantische Sandfelsformation, ohne Name, wie mir die
Touristeninformation später in Los Antiguos mitteilt.
Ein Feuerwerk an Farben in der eintönigen Pampa.
Hier hat Mutter Natur ganze Arbeit geleistet. Wir sind sprachlos!
Nur ungern löse ich mich von dieser Location. Aber wir wollen bis zum
- Lago Argentino -
um dort die Nacht zu verbringen. Der Wind bläst nun fast orkanartig.
Die Nacht war extrem laut. Unsere Hütte wurde so richtig durchgeschüttelt.
Wellen wie am Meer!
Das Örtchen Los Antiguos ist berühmt wegen seinen Kirschen.
Wir beziehen, zusammen mit einem Franzosen, Stellung neben der
Touristeninformation, welche uns ihr WLAN zur Verfügen stellt, aktualisieren
die Webseite, skypen und warten auf morgen
um die leckeren Cerezas zu kaufen.
Bevor wir wegfahren, bekommen wir noch Wasser vom "Plaza-Jefe".
Als ich ihn frage, ob er wüsste, ob wir Kirschen nach Chile einführen dürften, meint er:
"Ja, nicht, es werden ihnen alle abgenommen."
Okay, dann ist dies auch erledigt. Wir fahren direkt zur Grenze.
Die Beamtin ist sehr gesprächig, nimmt sich Zeit, blättert in den Pässen
wir plaudern...dann...wird sie nervös, ihr Computer bleibt hängen.
Sie stempelt unsere Pässe aus, den Rest schreibt sie ab, sie
werde es nachher in den PC eingeben.
Ein Señor von der Senasa will die Hundepapiere sehen. Komisch,
schon wieder! Dies sei zu unserem Besten, man würde die Papiere
kontrollieren, damit es in Chile keinen Ärger gebe,
diese seien nämlich seht pedantisch.
So verlassen wir den Argentinien nach nur vierzehn Tagen
um unsere Fahrt in Chile fortzusetzen.
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