Ecuador
Teil IV
Und schon schreiben wir den 1. Dezember 2015
Wir verlassen den Stellplatz am Flughafen von Quito unser Ziel:
Baños de Agua Santas
(Heilbäder)
Es sind "nur" 190 km, diese schaffen wir an einem Tag.
Baños ist ein außergewöhnlicher Marienwallfahrtsort.
Das ganze Jahr über werden hier Prozessionen zu Ehren der
"Jungfrau des heiligen Wassers"
durchgeführt. Wir als "Atheisten" begnügen uns mit dem Wissen,
dass das Wasser vom 5023 m hohen, aktiven Vulkan
- Tungurahua -
hinunterfließt und die Thermalbäder füllt.
Als Stadt ist Baños keine Schönheit. Für den Touristen bietet sie aber einiges:
Wandern, Schwimmen, Radfahren, Rafting, Gleitschirmfliegen.
Zum Erholen: Thermen, Massagen, Sauna.
Die Internationale Küche sorgt für's leibliche Wohl.
Auf 1900 m gelegen ein idealer Ort mit angenehmen Klima
und schöner Landschaft.
Unsere erste Nacht verbringen wir aber oberhalb Baños.
Eine steile Serpentinenstraße führt uns hinauf zum
- Ojos Del Volcan -
Der Mirador bietet einen kleinen Campingplatz, mit
genialer Sicht auf den Vulkan ... würde sich dieser nicht hinter
einer dicken Regenwolke verstecken!
Es regnet fast die ganze Nacht und auch morgens geht es nass weiter.
Wir beschließen abzuwarten!
Auch am dritten Tag ist der Himmel wolkenverhangen, so beschließen wir
weiter zu fahren. Wir kommen bis zur Laguna Colta, wo wir uns hinter
die Kirche stellen und eine ruhige Nacht genießen.
Am nächsten Morgen strahlendes Wetter. Der Chimborazo in Sichtweite.
Wir frühstücken und fahren die 41 km zurück zum höchsten
Vulkans Ecuadors.
Die letzten 8 km, vom Parkeingang zum Refujio, führen
von 4300 auf 4800 m ü.M.
So hoch waren wir seit 2008 nicht mehr!
Kaum oben angekommen, ziehen wir die Wanderschuhe an und über
einen steilen Pfad geht es auf 5100 m zur Lagune hoch.
Herz und Lunge pumpen auf Hochtouren.
Die Aussicht auf den 6267 m hohen Vulkan ist gigantisch!
Eigentlich wollten wir hier übernachten, doch gegen 15 Uhr bekommen
wir beiden Kopfschmerzen. Wir müssen runter!
In der Ferne der Vulkan Sangay 5230 m
Wir fahren wieder zurück zur Lagune Colta.
Auf einmal hupen und Motorengeräusche.
Ein MAN fährt vor!
Lisa, Laurens, Marianne und Robert eine Familie aus der Schweiz
unterwegs für ein Jahr von Halifax bis Montevideo.
Bruno kennt sie bereits von Ibarra.
Da es schon dunkel- und es empfindlich kalt ist, wird die
Begrüßung kurz. Aber morgen ist auch noch ein Tag!
Schnell stellt sich heraus, dass wir das gleiche Ziel haben,
die Ruinen von
- Ingapirca -
... die Inkas haben uns wieder!
Ingapirca ist die besterhaltene Inka-Ruine Ecuadors.
Leider ist nicht viel übrig von der "Heiligen-Stätte".
Die Einwohner aus den umliegenden Bergen haben sich über
Jahrzehnte hinweg von den Steinen geholt um ihre eigenen Häuser und
Kirchen zubauen. Heute sind nur noch die Grundmauern
übrig plus ein kleiner Teil des Sonnentempels.
Im Jahr 1967 rief der damalige Präsident von Ecuador die Bevölkerung auf
die Steine zurückzubringen.
Leider ohne großen Erfolg.
Das sind alle Steine, welche zurückgebracht wurden!
Wir dürfen auf dem Parkplatz übernachten.
Die Familie "lilamaro" gesellt sich am Nachmittag zu uns.
Wie immer gibt es einiges zu quatschen!
Am nächsten Morgen verabschieden wir uns von den lilamaro's
und machen uns auf den Weg.
Plöztlich sehen ich einen Pkw, welcher doch etwas komisch in der
Gegend steht. Ich bremse ab und mache Handzeichen, ob er Hilfe braucht.
Tut er... und wiedereinmal kommt der PPS zum Einsatzt.
(Pepamobils-Pannen-Service)
Unsere nächste Anlaufstelle:
- Cuenca -
...viertgrößte Stadt Ecuadors.
Unser Pepamobil verliert Öl und hier in Cuenca hat es eine
der wenigen MAN-Service-Werkstätte.
Da wir aber am Samstag eintrudeln, fahren wir direkt auf den
Stellplatz "Cabañas Yanuncay".
Ruhig in einem Hinterhof gelegen, lässt es sich aushalten.
Am Sonntag spazieren wir die 2 km in die Altstadt.
An fast jeder Ecke eine Kirche, am Hauptplatz die
- Catedral Nueva -
...aus rötlichem Backstein und mit blauen Kuppeln ist sie heute
das Wahrzeichen der Stadt.
Das neoromantische Gotteshaus wurde 1885 erbaut.
Die 42,5 m breite und 105 m lange Kathedrale besteht im Innern
aus Marmor aus der Umgebung und Alabaster.
Leider darf man keine Fotos machen!!!!
Montag stehen wir um acht Uhr vor den Toren der MAN.
Sogleich werden wir hineingelassen und, der einzige
Mechaniker welcher MAN angestellt hat, beginnt mit der Arbeit.
Aus der Schweiz habe ich ein Ersatz-Kitt aller Motordichtungen
mitgebracht. Die große Gummidichtung wird ausgewechselt,
der Mechaniker ist überzeugt, dass der Ölverlust daher stammt.
Es werden noch 21 Liter neues synthetisches Öl eingefüllt
und nach vier Stunden sind wir wieder unterwegs.
Wir treffen uns wieder mit den "lilamaro's", gehen Essen
und fahren anschließend bis Baños, Thermalbäder in der Nähe von Cuenca.
Wir finden keinen geeigneten Übernachtungsplatz, so stellen wir
und denn an einen Straßenrand, packen unsere sieben Sachen und
gehen in eine Therme.
Wir schlafen da wo wir parkiert haben. Den Anwohnern ist es egal, nein,
ein Mann kommt und bietet uns seinen Garten an. Leider zu abschüssig!
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Allmählich wird es Zeit die restlichen Kilometer in Ecuador unter die
Räder zu nehmen. Wieder geht es nur hoch und runter. Kaum
haben wir 3400 m erreicht geht es hinunter auf 1800 um
gleich wieder auf 2800 anzusteigen. So geht es den ganzen Tag.
Auf 265 km km geht es 5396 Höhenmeter hoch und 6379 Höhenmeter wieder runter,
was uns einen Durchschnitt von 29 km/h einbringt.
In Loja machen wir einen kurzen Stopp um dem
- Parque Jipiro -
einen kurzen Besuch abzustatten. Er ist kitschig, aber einzigartig:
Nachbildungen des Kremels, einer Moschee und eines Indischen Tempel
sind zu bewundern.
Loja 300'000 Seelen Stadt
Klemel
Moschee
So erreichen wir nach fast zehn Stunden
- Vilcabamba -
Vilcabamba ist, wie Ibarra im Norden, der Ort wo Durchgangsreisende
von oder nach Peru, einen Zwischenstopp einlegen.
Die Ortschaft hat auch den Übernamen:
"Tal der Hundertjährigen"
Hier sollen, von 2000 Einwohnern,
mehr als 60 Menschen älter als 100 Jahre sein!
Ob es die klimatischen Bedingungen sind, oder das heilende Wasser,
darüber sind sich die Wissenschaftler noch nicht einig.
Wir quartieren uns in der Hosteria Izhacaluma ein.
Es ist schon Dunkel als die "lilamaros's" eintreffen. Wieder gibt es viel
zu quatschen. Zum ersten Mal haben wir "Verständigungsprobleme".
Die beiden Kids, Lisa und Laurens, haben große Mühe mit unserem
"Bärndütsch". Für sie ist es fast eine Fremdsprache, sind es nicht gewohnt,
wenn aus einem l ein u wird. Z.B.: wird bei uns das "also" ein auso.
Milch wird zu Miuch! Basel wir Basu ausgesprochen. Auso sehr verwirrend
Schwester = Schwoscht! Ball (wichtig bei Lola) Bau (Baueli).😉😉😉.
Robert und Bruno versuchen vergebens die undichte
Heizung im Uki (Name ihres MAN's) zu reparieren.
Leider verbringen wir nur einen Tag zusammen. Die Ostschweizer wollen
weiter. Ich glaube wir sind nur am "tschüss" sagen!
Wir genießen einen weiteren Tag im "Tal der Hundertjährigen."
Gehen per Pedes die 2,4 km ins Dorf, decken uns mit frischen Früchten ein,
trinken einen frisch gepressten Orangensaft und fahren mit einem Taxi
zurück in die Hosteria, wo wir Jogurt- und Brotteig machen.
Dann lassen wir die "Schläuche" hängen, genießen die
tolle Landschaft, die angenehmen Temperaturen,
und das super gute (deutsche) Essen.
Wir sind gerade (wieder einmal) am Feuer machen als
ein weiterer MAN auf den Platz fährt.
Pilar und Carlos aus Spanien fahren vor.
11. Dezember 2015
Zeit Ecuador nach drei tollen Monaten zu verlassen.
Wir verabschieden uns von den Spaniern, montieren -wieder einmal-
die GoPro auf dem Dach, denn wir kennen die Strecke von 2011
und wissen was auf uns zukommt!
😋 😎 😦 😯
Wir verlassen Izcayluma und fahren auf der neuen Betonstrasse gegen Peru. Nach einer Weile will Bruno kontrollieren, ob erden Schalter der beiden Dieseltanks wieder umgestellt hat.
Ich halte an, Bruno steigt aus kommt wieder in das Führerhaus.
Ich starte und sage sofort: „Mensch stinkst du nach Diesel!!!!“
Wir schauen uns an uns brüllen: „Nein, das darf nicht wahr sein!“
Genau wie vor fünf Jahren hat uns ein kleiner Nager
die Dieselrückführleitung zerbissen. Bruno repariert, wie vor
5 Jahren auch, direkt an Ort. So langsam hat er Übung darin, keine
15 Minuten später und alles ist repariert!!!
Die Strasse ist genau 100 km betoniert, dann geht es über auf die alte Piste. Es regnet, oder nieselt, fast den ganzen Tag. Wieder sind wir auf einer Achterbahn. Die Landschaft ist mal dschungelartig, dann wieder angepflanzt oder nur Weideland für die Kühe.
Wir kommen aber gut voran und um 16 Uhr stehen wir
an der Grenzbrücke zu Peru.
Weiter geht es mit Peru.
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