Wir haben bisher 270'000 km mit unserem MAN zurückgelegt. (Stand Nov. 2015)
Dabei sind wir üble Pisten gefahren, durch Sanddünen, viele Kilometer Teerstrassen, die diesen Namen wirklich nicht verdient haben. Problemlos hat der MAN Höhen von über 5'000 Meter überwunden und auch bei Temperaturen unter -25°C nicht gestreikt.Wir dürfen also ruhig sagen, wir sind sehr zufrieden mit unserem MAN. 220 PS sind für unser Gewicht zwar etwas wenig, dafür verbrauchen wir aber im Durchschnitt deutlich unter 20 l Diesel, auf normalen Strassen 17,5-18l.
Natürlich geht zwischendurch einmal etwas kaputt, auch ein Haus im grünen das bloss herumsteht kommt ja nicht ohne Unterhalt und Reparaturen aus. Bei uns war dies bisher: In Brasilien haben wir bei 80km/h den Auspufftopf verloren, nach dem Einsammeln musste dieser halt an Ort und Stelle wieder angeschweisst werden.Schuld waren die enormen Vibrationen auf einer schlechten Piste im Jalapao Nationalpark.
Nach einer solchen Aktion sind wir jeweils froh über eine gut funktionierende Dusche
Dieser Nationalpark war auch daran schuld, dass unsere Klimaanlage ausgefallen ist.
In Brasilien wollte diese niemand reparieren, also musste wieder einmal ich selber zum Werkzeug greifen. Da das kaputte Stück von MAN in Deutschland etwa 14 Tage gebraucht hätte um nach Französisch Guyana zu kommen, wo ich die Reparatur ausgeführt habe, sind wir nach Koru gefahren und haben das Teil bei Arianespace fertigen lassen. So sind wir also heute der einzige MAN der mit Raketentechnologie herumfährt.
Dies macht ihn aber auch nicht schneller.
Dieses Teil wurde in Koru beim Arian Space Center speziell für uns gefertigt !
Ein Schwachpunkt am MAN 10/220 in unserer Ausführung sind sicher die Federblätter. Die Gummidämpfer in den Federlagern waren schon nach 50'000 km total ausgeschlagen und mussten ausgewechselt werden. Dies haben wir bisher drei Mal gemacht, was immer eine grössere Aktion bedeutet.
Um nicht jedes Mal die Federblätter total ausbauen zu müssen, habe ich mir beim zweiten Wechsel ein Werkzeug gebaut mit dem ich die Lager bei entlasteter Feder aus und einbauen konnte. Jedoch bleibt es harte Knochenarbeit.
Zudem sind die Original Federblätter zu schwach ausgelegt. Auch bei einem Fahrzeug das nicht überladen ist, hängen diese ganz arg durch, was bei uns dazu führte, dass das Fahrzeug einige Male sehr stark durchschlug und in Kurven enorm stark schwankte.
Federbrüche vorne und hinten waren die Folge.In Namibia habe ich daher alle Federpakete mit einer zusätzlichen Feder aus dem Abbruch, (von einem alten Mercedes) verstärkt. Dies hat nicht allzu Professionell ausgesehen, der Effekt war aber enorm. Kein Durchlagen der Kabine mehr, keinSchwanken in den Kurven und jede Pistenfahrt wurde zum Vergnügen.Wir haben daher, zurück in der Schweiz, alle Federblätter von einem Profi nachbauen lassen. Zum Originalfederpaket wurde vorne ein zusätzliches Blatt eingebaut und hinten wurden zwei Federn zusätzlich eingebaut. Dazu wurden die Halterungen, welche Original aus einem Stück besteht, pro Seite um zwei zusätzliche ergänzt. Die Halterungen und Schrauben schlagen jetzt nicht mehr aus, diese mussten vorher regelmässig ersetzt werden.
Nach 130'000 km zum Teil sehr üblen Pisten haben wir die Stossdämpfer ersetzt. Nach langem Überlegen und mehreren Offerten haben wir diese massgefertigt auf unseren MAN fertigen lassen. Gleichzeitig haben wir auch die Stossdämpfer des Fahrerhauses ausgewechselt die von der gleichen Firma hergestellt worden sind. Der Unterschied ist deutlich spürbar .
Sicherheitshalber haben wir ein Teilstück der Kardanwelle ersetzt, für meinen Geschmack hatte diese etwas zuviel Spiel. Die Kerze zur Dieselvorwärmung musste einmal ersetzt werden und der Druckfühler vom Öldruckmesser.
Nach 180'000 km hat der Anlasser den Geist aufgegeben. Bosch meinte: „Sie fahren sicher nur Stadtverkehr!“ Als gut erzogene Schweizer hatten wir jeweils sofort unser Auto abgestellt, sobald wir irgendwo anhalten mussten, dies hat beim Anlasser zu einem vorzeitigen Verschleiss geführt.
255'000 Km auf dem Tacho und der Ventilator hat sich verabschiedet. Respektive es war nur die Diode auf dem Potentiometer durchgebrannt. Ich habe diese durch eine 10A Sicherung ersetzt. Diese Sicherung ist jetzt von aussen zu ersetzen und es muss nicht mehr das ganze Armaturenbrett auseinandergenommen werden.
270'000 km die Flammstartanlage ist wieder nicht funktionsfähig, ab 3500 Meter haben wir ein Problem den Wagen zu starten. Ab 4'000 und höher wird es kriminell vermutlich ist das Steuergerät durchgebrannt. Wir werden die Kerze, Magnetventil und das Steuergerät ersetzen. Gut haben wir zurzeit hier in Ecuador noch normale Temperaturen. Inzwischen haben wir das Magnetventil, Steuergerät, und Kerze ausgewechselt, jedoch geht die Flammstartanlage immer noch nicht. Nach Rücksprache mit MAN haben wir nun einen Widerstand und kein Temperaturfühler mehr eingebaut. Jetzt geht zwar die Flammstartanlage, jedoch bleibt das Relais hängen und blinkt die ganze Zeit!!!! Also habe ich einen Schalter eingebaut, zuerst wird der Wagen gestartet, sobald er warm ist, nochmals abstellen, Schalter vom Widerstand auf Position 0 und erneut Starten. Jetzt fällt das Relais ab.
Fazit: es war weder das Magnetventil, noch das Steuergerät oder die Kerze, vermutlich liegt es am Temperaturfühler oder am Relais....das wir beides nicht hier haben!
280'000 km wir haben einen Ölverlust am Motor, vermutlich ist die Dichtung vom Steuergehäuse oder Kurbelgehäusejoch undicht.
Da der Motor aber kaum Öl verbraucht ist dies vorerst nicht weiter schlimm. Wir haben jetzt auf 4'000 km etwa einen Liter Öl verloren. Ich muss alle zwei Tage unten reinigen, da das Öl durch den Ventilator verspritzt wird. Sonst ist es weiter kein Problem.
Vermutlich werden wir dies in Chile bei MAN richten lassen. Dichtungen vom Motor haben wir dabei
299'000 km der Viscolüfter ist defekt, wir haben ein Problem sobald es steigt, der Motor erhitzt sich. Ich habe das vorerst so gelöst, dass ich den Lüfter blockiert habe, er dreht jetzt immer mit der Motordrehzahl. Nun ist die Temperatur wieder wie sie sein soll. Ob ich das Teil hier erhalte?
320'000 km habe ich die Dichtungen vom Motor ersetzt, zwei Tage Arbeit, da alles vorne abgebaut werden muss um an die Dichtungen hinter der Wasserpumpe zu kommen. Aber jetzt ist alles wieder Dicht.
Der Schalter von der 4x4 Anzeige die am Getriebe angeflanscht ist ist zum zweitem Mal abgebrochen. Dieser Schalter ist unglücklich, relativ nahe am Auspuff platziert und kann durch harte Pistenfahrt von diesem Abgeschlagen werden.
Ich habe ihn provisorisch zusammengeflickt, ist weiter kein Problem, da er nur für das Licht am Schalter verantwortlich ist. 4x4 funktioniert auch ohne diesen Schalter.
___________________
Für alle in dieser Homepage gemachten Angaben und Links
und eventuell daraus resultierenden Schäden oder
Nachteile können wir keine Verantwortung übernehmen.